Dachdecker.com Icon
Dachfenster

Dachluke einbauen: Darauf müssen Sie beim Einbau achten

Dachdecker.com Team
Verfasst von Dachdecker.com Team
Zuletzt aktualisiert: 22. September 2025
Lesedauer: 7 Minuten
Neben der Größe der Luke selbst – egal ob zum Dach oder in den Keller – müssen beim Einbau auch Faktoren wie der passende Standort, die Wärmedämmung und der Brandschutz bedacht werden. © OpenClipart-Vectors / pixabay.com

Wenn Sie ein Dachgeschoss nutzen wollen, müssen Sie häufig eine Dachluke eingebauen. Dadurch wird der Zugang zum obersten Geschoss ermöglicht. Der Einbau ist allerdings bei weitem nicht so leicht, wie viele Heimwerker denken – die Montage muss sorgfältig geplant und versiert umgesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis
  1. Einbau
  2. Nachrüstung
  3. Fazit

Alles auf einen Blick:

  • Eine Dachluke wird in der Regel dann eingebaut, wenn das Dachgeschoss vorrangig als Lager- und Abstellraum genutzt wird.
  • Besonders geeignet ist die Dachbodenluke, weil diese im Gegensatz zu einer massiven Treppe platzsparend ist.
  • Moderne Modelle ermöglichen eine ansprechende und unauffällige Optik, sodass die Dachluke nach dem Einbau erst bei genauerer Betrachtung auffällt.
  • Die integrierte Treppe sichert den schnellen und komfortablen Auf- und Abstieg zum Dach.
  • Bei der Planung und Montage einer Dachbodenluke sollten Sie sich vorab Gedanken über die Dämmung, den Standort der Luke sowie die dazugehörige Treppe machen.

Einbau

Wollen Sie eine Dachluke in Ihrem Haus einbauen, sollten Sie unbedingt den Fachmann ranlassen. Er hilft Ihnen bei der Wahl des Standorts, bei Dämmungsfragen und kann das Material ordnungsgemäß montieren.

Wo sollten Sie die Dachluke einbauen lassen?

Wenn Sie sich für den Einbau einer Dachluke entscheiden, müssen Sie zunächst den exakten Standort wählen. Der richtige Platz für die Dachluke ist natürlich vom praktischen Zweck abhängig: Sie sollte leicht zu erreichen und frei zugänglich sein. Der Boden unterhalb des Einstiegs muss für die Treppe frei sein. Dennoch bevorzugen die meisten Hausbesitzer eine Luke an der Decke, damit Sie nicht allzu stark auffällt.

Die Decke des Flurs bietet sich als optimaler Ort für die Dachluke an, befinden sich hier doch nur wenige Möbel und der eingebaute Zugang zum Dachboden integriert sich harmonisch in die Hausgestaltung. Bei der Wahl des Standortes kann Ihnen jedoch auch ein Dachdecker behilflich sein, der vor Ort prüft, welche Stelle sich für die Luke am besten eignet.

Befindet sich ein Fenster in der Luke, ist oftmals auch von einem Dachfenster die Rede. Allerdings ist damit ein Fenster im Dach gemeint, beispielsweise in Formen von Dachflächenfenster. Eine Luke, die zum Dachgeschoss führt, ist immer mit einer Treppe ausgestattet. Diese ist bei einem Dachfenster hingegen nicht gegeben. Dennoch gibt es natürlich auch die Möglichkeit, ein Fenster in die Luke einzubauen, um das Tageslicht zu nutzen.

HINWEIS:
Als Dachfenster werden auch solche Dachluken bezeichnet, die in Wohnmobilen montiert sind. In den vergangenen Jahren ist aus dem Einbauen solcher Dachfenster in Reisemobilen ein wahrer Trend geworden, um durch das Öffnen des Fensters für mehr frische Luft im Wohnmobil zu sorgen.
 

Welche Dämmung ist notwendig?

Wie bei anderen Bestandteilen Ihres Dachs müssen Sie auf die richtige Dämmung achten. Denn die Öffnung der Luke beeinträchtigt die Dämmung im Boden des Obergeschosses. So geht durch die eingebaute Dachluke enorm viel Wärmeenergie verloren. Insbesondere im Winter entweicht die Heizwärme, während im Sommer die Hitze ungehindert in die Wohnräume eindringen kann. Verantwortlich dafür ist der U-Wert, der durch die Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) geregelt ist. Ansonsten sind hohe Heizkosten die langfristigen Folgen. Bei Dachfenstern beträgt der maximal zulässige U-Wert 1,4 – ein Wert der dann gültig ist, wenn Sie in Ihre Luke ein Fenster integrieren.

Expertenhinweis:
Der Energieverlust und im Sommer der unerwünschte Energiegewinn bei neuen Dachfenstern liegt im Grundsatz in der mangelnden Luftdichtheit begründet. Dies kann am dem Dichtungssytem der Dachluke liegen aber auch in mangelhaften Einbau, da der Lukenkasten an die Kehlbalkendecke angeschlossen werden muss.

Die Dämmung ist vor allem dann notwendig, wenn der Dachboden zum Wohnraum ausgebaut werden soll: Durch die Dämmung können Sie Zugluft und unangenehme Kälte unter dem Dach vermeiden. Dies führt zu einer deutlich höheren Wohnqualität.

Meistens handelt es sich bei den gedämmten Dachluken um individuelle Maßanfertigungen, denn industrielle Produkte entsprechen den aktuellen Standards der Energieeffizienz häufig leider nicht. In der Regel bringt der Innungsdachdecker zu diesem Zweck Dämmplatten in die Dachluke ein, die aus Hartschaum oder Hartfasern bestehen. Um einen bündigen Anschluss an die Zwischendecke zu ermöglichen, montieren Dachdecker eine Luftdichtung sowie einen sorgfältigen Folienanschluss. So wird die Zwischendecke auch an der Stelle der Öffnung sicher gedämmt.

Worauf ist beim Einbau einer neuen Dachluke zu achten?

Neben der Dämmung und dem Standort müssen noch weitere Faktoren bedacht werden. Dazu gehören grundsätzlich die weiteren Bestandteile der eingebauten Dachluke: Die Treppe, die Scharniere sowie die Luke selbst müssen sorgfältig nach Anleitung geplant werden, bevor der Einbau der neuen Dachluke stattfinden kann. Dazu gehört auch das Thema Brandschutz!

Achten Sie bei den Scharnieren unbedingt darauf, dass das gewählte Material stabil ist und das Gewicht der Dachluke samt etwaigem Fenster tragen kann. Hinzu kommt das Gewicht der Personen, die sich auf dem Dachboden bewegen. Darüber hinaus sollten die Scharniere einen möglichst geringen Verschleiß aufweisen und lange haltbar sein. Die Anschaffung von qualitativ hochwertigen Modellen lohnt hier langfristig.

Eine große Rolle beim Einbau spielt die Treppe. Diese sollte möglichst platzsparend an das Maß der Dachluke angepasst werden und so leichtgängig wie möglich sein. Nur so ist ein komfortables Öffnen und Schließen möglich. Die Wahl des Materials ist dabei Ihnen überlassen, meist fällt die Entscheidung auf Holztreppen. Für gewöhnlich handelt es sich hier dann um Falttreppen, Scherentreppen oder Einschubtreppen. Anders sieht es bei der Gestaltung der Treppe aus: Hier sind Vorgaben der DIN 18065 zu erfüllen, zu denen insbesondere der Abstand der einzelnen Stufen sowie die Stufentiefe zählen. Diese Regelungen sorgen für mehr Sicherheit beim Benutzen der Treppe, wirken sie doch der Gefahr des Stolperns und damit des Fallens effektiv entgegen.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, an der Öffnung im Dachboden ein Schutzgeländer anzubringen – vor allem Kinder können das ausgebaute Dachgeschoss so sicher nutzen. Das Geländer sollte im Idealfall 90 Zentimeter hoch sein. Der Einbau eines Handlaufs sorgt für zusätzliche Sicherheit.

Nachrüstung

Nicht zuletzt stellt sich für den durchführenden Innungsdachdecker natürlich die Frage, ob es sich um einen Neubau handelt oder ob der Hausbau bereits abgeschlossen ist. Bei einem Neubau ist der Einbau der neuen Dachluke erheblich einfacher. Denn der Zugang zum Dach und Dachboden wird im Rahmen der Bauplanung berücksichtigt. Die Folge: Der Boden des Dachgeschosses muss nicht geöffnet werden.

Ist ein nachträglicher Einbau einer Dachluke möglich?

Ein nachträglicher Einbau ist ebenfalls möglich, jedoch meist mit einem deutlich höheren Aufwand und auch höheren Kosten verbunden. In einem ersten Schritt hebt ein erfahrener und fachkundiger Dachdecker eine Öffnung mit den passenden Maßen aus. Erst dann kann das tatsächliche Einbauen erfolgen. Der Durchbruch sollte in jedem Fall von einem Experten vorgenommen werden, denn Laien können gefährliche und teure Schäden anrichten, beispielsweise wenn sie am gewählten Standort Wasserrohre oder Elektrokabel beschädigen oder gar entfernen.

Ein versierter Dachdecker weiß hingegen, wie er die Dachluke korrekt einbaut und kann Ihnen zudem wichtige Hinweise zur Benutzung geben. Darüber hinaus berät er Sie bei Themen wie der Wahl der richtigen Wärmedämmung und ob ein Fenster sinnvoll ist. So können Sie sicher sein, dass die fachgerecht eingebaute Luke ihren Zweck problemlos und langfristig erfüllt.

Fazit

Möchten Sie eine Dachluke in Ihrem Haus einbauen lassen, sollten Sie sich immer an einen Dachdecker aus der Innung wenden. Die Planung und Montage eines solchen Zugangs ist komplex. Neben der Größe der Luke und der Frage, ob Sie ein Fenster integriert haben möchten oder nicht, müssen Sie auch die Wärmedämmung und den passenden Standort bedenken.

Erst nach dem wichtigen Schritt der Planungsphase folgt der eigentliche Einbau. Auch hierfür sollten Sie unbedingt einen Fachmann hinzuziehen. Insbesondere bei der Nachrüstung sind die umfangreichen Arbeiten wie der Durchbruch zum Dachgeschoss notwendig, für die es Expertenwissen bedarf. Ansonsten drohen Schäden an der Bausubstanz, die mitunter lebensgefährlich sein können. Mit der Arbeit eines Innungsdachdeckers erhalten Sie hingegen in kürzester Zeit eine perfekt montierte, langlebige Dachluke.

Über unsere*n Autor*in
Dachdecker.com Team
Dachdecker.com ist das Branchenverzeichnis für Dachdeckerbetriebe. Die Redaktion von Dachdecker.com erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen und Arbeiten rund ums Dach, die Eindeckung oder die Wärmedämmung.