Sie sitzen gemütlich auf Ihrer Couch und möchten in Ruhe einen Kaffee genießen? Doch der Straßenlärm „belästigt“ Sie. Das muss nicht sein, denn moderne Schallschutzfenster können eine deutliche Lärmminderung erzielen. Welche Schallschutzfenster es gibt und was Sie diesbezüglich beachten sollten, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Alles auf einen Blick:
- Schallschutzfenster können den Umgebungslärm erheblich minimieren.
- Sie stehen in verschiedenen Schalldämmungen und Schutzklassen zur Verfügung.
- Je höher die Schutzklasse, desto besser die Schalldämmung.
- In der Regel können die Geräusche um 32 bis 45 dB gedämmt werden.
Eigenschaften und Schallschutzklassen
An der Bezeichnung ist bereits erkennbar, welchen Zweck Schallschutzfenster erfüllen sollen: Sie dienen der Lärmminderung. Die Fenster werden in unterschiedliche Klassen eingeteilt, je nachdem wie stark sie die Lärmbelastung reduzieren können.
Was ist ein Schallschutzfenster und wodurch zeichnet es sich aus?
Bei einem Schallschutzfenster handelt es sich um ein Fenster, welches mit einer speziellen Schallschutzverglasung ausgestattet ist. Hierdurch können die Geräusche, die außen entstehen, deutlich minimiert werden, bei sehr guten Fenstern sogar um mehr als 90 Prozent.
Damit der Schallschutz funktioniert, sind die einzelnen Fensterscheiben asymmetrisch angebracht. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Schall von einer zur nächsten Scheibe weitergeben wird.
Um herauszufinden, welche Schallschutzfenster sich für Ihren Zweck eignen, spielt unter anderem die Entfernung der Wohnung zur Lärmquelle eine erhebliche Rolle.
Welche Arten von Schallschutzfenstern gibt es?
Hinsichtlich der Schallschutzklassen kann zwischen den folgenden Varianten unterschieden werden:
Schallschutz-Klasse | Schalldämmung | Angaben zum Gebiet | Verkehrsaufkommen | Entfernung zur Straße |
---|---|---|---|---|
1 | 25 dB bis 20 dB | Wohnstraße | 10 bis 50 Autos pro Stunde | mehr als 35 Meter |
2 | 30 dB bis 34 dB | Wohnstraße | 10 bis 50 Autos pro Stunde | 26 bis 35 Meter |
3 | 35 dB bis 39 dB | Wohnstraße (groß) | 50 bis 200 Autos pro Stunde | 26 bis 35 Meter |
4 | 40 dB bis 44 dB | Hauptstraße | 1.000 bis 3.000 Autos pro Stunde | 100 bis 300 Meter |
5 | 45 dB bis 49 dB | Hauptstraße | 1.000 bis 3.000 Autos pro Stunde | 36 bis 100 Meter |
6 | Ab 50 dB | Schnellstraße | 3.000 bis 5.000 Autos pro Stunde | weniger als 100 Meter |
Welche Vorteile haben Schallschutzfenster gegenüber normalen Fenstern?
Wenn Sie sich beim Bau des Hauses für Schallschutzfenster entscheiden, profitieren Sie von zahlreichen Vorteilen. Schließlich kann die Schalldämmung erheblich minimiert werden, sodass die Belastung um viele Dezibel geringer ausfällt.
Selbst, wenn wir den Lärm gar nicht als solchen wahrnehmen, kann er uns krank machen. Das ist sogar wissenschaftlich belegt. Deshalb ist es sinnvoll, eine Verglasung zu wählen, die den Schall bestmöglich abhält. Vor allem dann, wenn Sie an einem Ort leben, an dem es außen regelmäßig laut ist. Dies ist beispielsweise in der Nähe von Schnellstraßen oder Autobahnen der Fall.
Einbau
Vor dem Einbau ist es wichtig, dass Sie genau wissen, welche Art Fenster Sie brauchen. An der Schallschutzklasse zu sparen, gibt hier wenig Sinn – ebenso, wie an den Einbaukosten. Lassen Sie lieber einen Profi ran.
Was sollten Sie beachten, wenn Sie ein Schallschutzfenster einbauen möchten?
Beim Einbau der Schallschutzfenster spielen vor allem die beiden folgenden Aspekte eine wichtige Rolle:
- Welches Fenster benötigen Sie?
Zunächst einmal müssen Sie ein Fenster finden, welches die benötigte Größe aufweist. Anschließend ist es wichtig, die richtige Schallschutzklasse herauszufinden. Welche Schutzklasse für Ihren Fall sinnvoll ist, entnehmen Sie am besten der obenstehenden Tabelle.
- Hohe Sorgfalt beim Einbau
Schon kleinen Fehler beim Einbau können zu großen Problemen führen. Setzen Sie das Fenster schräg ein, lässt es sich möglicherweise nur noch schwer – wenn überhaupt – öffnen und schließen.
Achten Sie nicht auf die umliegende Dämmung, kann es später außerdem zur Schimmelbildung kommen.
Daher ist beim Einbau der Schallschutzfenster eine hohe Sorgfalt geboten, weshalb wir Ihnen raten, sich diesbezüglich an einen Experten zu wenden.
Schallschutzfenster selber einbauen oder einbauen lassen?
Beim Einbau der Fenster dürfen Sie nichts dem Zufall überlassen. Schon der Umstand, dass das Fenster möglicherweise nicht in Waage eingesetzt wird, kann sich negativ auf den Schalldämmwert auswirken und zudem dazu beitragen, dass das Fenster sich schwer öffnen und schließen lässt.
Vorteile, wenn Sie das Lärm Fenster von einem Profi einbauen lassen:
- individuelle Auswahl der Fenster
- Sie müssen sich nicht um die Anschaffung der Fenster kümmern
- schneller und fachmännischer Einbau
- Gewährleistung durch den Profi
Kosten
Welche Kosten der Einbau von Schallschutzfenstern mit sich bringt, hängt hauptsächlich von der Größe, der Schutzklasse und dem Rahmenmaterial ab. Günstige Fenster gibt es bereits ab 75 Euro. Teure Modelle können auch schnell mal 300 Euro kosten.
Wie viel kostet ein Schallschutzfenster?
Die Kosten für die Schallschutzfenster hängen von verschiedenen Faktoren ab. Je größer ein Fenster beispielsweise ist, desto teurer wird es sein. Dies gilt erst recht, wenn es sich um ein Sondermaß handelt.
Doch auch die Schallschutzklasse spielt eine erhebliche Rolle für die Preisgestaltung. Je besser das Schalldämmmaß der Scheiben, desto höher nicht nur der Schallschutz, sondern auch die Anschaffungskosten.
Ein weiterer Faktor, der den Preis der Schallschutzverglasung bestimmt, ist das Rahmenmaterial. Kunststofffenster werden in der Regel günstiger angeboten als Holzfenster oder Aluminiumfenster.
Wir möchten Ihnen daher nachfolgend einige Annäherungswerte für die Schallschutzglaskosten vorstellen:
- Kosten für Fenster der Schallschutzklasse 1
Der Quadratmeterpreis für Kunststofffenster beginnt bei etwas 75 Euro. Ein Fenster aus Holz kostet ab 95 Euro und ein Fenster mit einem Aluminium-Rahmen erhalten Sie ab 110 Euro pro Quadratmeter.
- Kosten für Fenster der Schallschutzklasse 2
Ein Kunststofffenster in dieser Schallschutzklasse kostet ab 95 Euro, ein Holzfenster ab 140 Euro und ein Aluminiumfenster ab 130 Euro pro Quadratmeter.
- Kosten für Fenster der Schallschutzklasse 3
Fenster in der Schallschutzklasse 3 kosten ab 105 Euro pro Quadratmeter, wenn es sich um Kunststofffenster handelt, ab 205 Euro bei Holzfenstern und ab 140 Euro bei Fenstern mit Aluminium-Rahmen.
- Kosten für Fenster der Schallschutzklasse 4
Die Kosten in der Schutzklasse 4 liegen bei ab 140 Euro für Kunststofffenster, ab 270 Euro für Holzfenster und ab 170 Euro für Aluminiumfenster. Auch hierbei handelt es sich um Quadratmeterpreise.
- Kosten für Fenster der Schallschutzklasse 5
Kunststofffenster in der Schutzklasse 5 kosten ab ca. 180 Euro pro Quadratmeter. Holzfenster in dieser Klasse kosten ab ca. 290 Euro und Aluminiumfenster ab ca. 300 Euro pro Quadratmeter.
Beachten Sie auch die Einbaukosten
Auch der Einbau der Schallschutzfenster ist mit weiteren Kosten verbunden. Wie hoch diese sind, richtet sich unter anderem nach dem Stundenlohn des Handwerkers. Es kann sich lohnen, Angebote unterschiedlicher Experten einzuholen und diese miteinander zu vergleichen, ehe Sie sich für einen Dienstleister entscheiden.
Achten Sie jedoch nicht in erster Linie auf den Preis, sondern darauf, dass alle Einzelheiten im Angebot enthalten sind, damit es später nicht zu ungeplanten Mehrkosten kommt.
Fazit
Schallschutzfenster können die Lebensqualität deutlich erhöhen. Schließlich minimieren sie den Umgebungslärm teilweise erheblich. Damit dies der Fall ist, müssen Sie ein Fenster in der für Ihren Wohnort passenden Schallschutzlasse auswählen. Je höher die Schallschutzklasse ist, desto mehr kann der Lärm reduziert werden.