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Dachdurchführung Flachdach: Varianten und Umsetzung

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 24. Juni 2021
Lesedauer: 6 Minuten
© DenBoma / istockphoto.com

Bauliche Veränderungen oder Nachrüstungen an einem Haus können dazu führen, dass eine Dachdurchführung notwendig wird. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel Leitungen oder Kabel für Lüftungssysteme verlegen. Allerdings sollten bei der Dachdurchführung am Flachdach verschiedene Dinge beachtet werden, damit später Feuchtigkeitsschäden verhindert werden. Alles Wichtige zur Dachdurchführung für Flachdächer erfahren Sie in diesem Artikel.

Alles auf einen Blick

  • Eine Dachdurchführung kann für den Schornstein am Kamin oder zum Verlegen von Kabeln und Leitungen von Lüftungssystemen verwendet werden.
  • Dachdurchführungen an Flachdächern müssen besonders sorgfältig abgedichtet werden, um spätere Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
  • Die Dachdurchführung kann einwandig oder doppelwandig sein.
  • Es gibt Dachdurchführungen für unterschiedliche Neigungswinkel, womit sie sich sowohl für Flachdächer als auch für andere Dacharten eignen.

Definition

Mithilfe einer Dachdurchführung können an Ihrem Dach Rohre oder Kabel von innen nach außen gelegt werden. Meistens werden Durchführungen für die Installation von Lüftungen, Solaranlagen, Abwasserleitungen oder Kaminen eingesetzt.

Was ist eine Dachdurchführung?

Bei einer Dachdurchführung handelt es sich um eine Stelle, an der ein Rohr oder ein ähnlicher Gegenstand durch das Dach geführt wird, um beispielsweise Kabel oder Leitungen zu verlegen. Auch ein Kaminrohr kann in Form einer Dachdurchführung eingebaut werden. Dachführungen werden einwandig oder doppelwandig angeboten und können für unterschiedliche Dachformen verwendet werden.

Sie kann auch nachträglich eingebaut werden, solange die Dachkonstruktion gewisse bauliche Voraussetzungen erfüllt.

Welche Varianten einer Dachdurchführung gibt es?

Je nach Dachart und Vorhaben gibt es unterschiedliche Formen der Dachdurchführung. Ein Experte kann Sie bei der Auswahl der richtigen Durchführung am besten beraten.



Diese Varianten von Dachdurchführungen gibt es:

Zwei-Ebenen-Durchführungen: Diese Durchführungen sind geeignet für gedämmte Flachdächer. Sie können angeschraubt oder betoniert werden.

Schwanenhalsdurchführungen: Die Schwanenhalsdurchführung zeichnet sich durch ein langes Rohr aus, welches am oberen Ende ähnlich wie ein Schwanenhals gebogen ist. Dies verhindert, dass es in das Rohr regnet.

Flachdach-Durchführung: Die Flachdach-Durchführung ist ein Modell, welches speziell für Flachdächer konzipiert wurde. Sie ist perfekt für eine Dachneigung zwischen 0 und 15 Grad.

Trapezblech-Dachdurchführung: Eine Trapezblechdurchführung verwenden Sie, wenn das Dach, durch welches Sie hindurchführen möchten, ein Trapezdach ist.

Durchführungen gibt es unter anderem für Lüfter und Abluft, Schornstein, Abwasserleitungen, Klimageräte, Energieleitungen, Solaranlagen und Antennenkabel.

Durchführung am Flachdach und Materialien

Welches Material für Ihre Dachdurchführung infrage kommt, hängt von dem Zweck ab, den sie am Ende erfüllen soll. Bei einem Flachdach ist außerdem eine gut abgedichtete Dachdurchführung besonders wichtig, da es sonst schnell zu großen und kostenaufwendigen Wasserschäden kommen kann.

Worin unterscheidet sich die Dachdurchführung bei einem Flachdach?

Die Durchführung muss für den Neigungswinkel zwischen 0 und 15 Grad geeignet und zudem sollte sie mit einer Schürze aus Edelstahl und einem Regenkragen ausgestattet sein.

Bei einem Flachdach kann eine unsorgfältige Umsetzung der Dachdurchführung schnell zu massiven Feuchtigkeitsschäden führen. Denn bei dieser Dachart besteht die besondere Herausforderung darin, dass der Niederschlag umgehend abgeleitet werden muss.

Sammelt sich Regenwasser auf dem Dach, besteht die Gefahr, dass diese Feuchtigkeit in das Mauerwerk einzieht und die Bausubstanz nachhaltig beschädigt. Flachdach-Durchführungen müssen, wenn sie zum Entwässern verwendet werden, daher besondere Voraussetzungen erfüllen. Je nach Dachgröße kann es sinnvoll sein, an mehreren Stellen eine Dachdurchführung für die Entwässerung, aufzubauen.

Welches Material eignet sich für eine Dachdurchführung am besten?

Moderne Dachdurchführungen bestehen in der Regel aus Edelstahl oder Kunststoff. Für welche Variante Sie sich letztendlich entscheiden sollten, richtet sich nach dem Zweck der Durchführung.

Ein Schornstein muss beispielsweise hitzebeständig sein, sodass die Edelstahlvariante die beste Wahl ist. Wenn Sie hingegen Leitungen verlegen oder eine Entwässerung einbauen möchten, sind die Kunststoff-Durchführungen eher geeignet.

Vor- und Nachteile

Eine Dachkonstruktion besteht aus vielen verschiedenen Bauteilen, die perfekt aufeinander und das Gebäude abgestimmt werden müssen. Auf einem Flachdach ist die Montage im Vergleich zu anderen Dacharten weniger aufwendig, jedoch muss sie umso präziser durchgeführt werden.

Was sind die Vor- und Nachteile bei einer Dachdurchführung am Flachdach?

Die Durchführungen für Flachdächer können in der Regel problemlos befestigt werden, da keine Dachneigung zu beachten ist. Dabei spielt der Durchmesser der Rohre keine Rolle. Oft reichen einfache Befestigungsbügel aus, um die Flachdach-Durchführung zu fixieren.

Flachdachdurchführungen werden für unterschiedliche Anliegen angeboten, sodass Sie damit beispielsweise Kabel verlegen, aber auch einen Schornstein an den Kaminofen anbinden können. Somit können Sie auch Ihr Flachdach nach Ihren Bedürfnissen aufrüsten.

Als nachteilig erweist sich der Umstand, dass die Durchführung auf jeden Fall von einem Profi integriert werden muss, damit es später nicht zu Feuchtigkeitsschäden kommt. Denn eine ordentliche Abdichtung ist bei einem Flachdach besonders wichtig, da der Regen hier nicht automatisch ablaufen kann. Vor allem der Bitumen sollte nicht beschädigt werden. Außerdem ist es wichtig, eine Regenhaube zu verwenden, die das Hineinregnen verhindert.

Sollten Sie die Dachdurchführung alleine bauen oder einen Experten damit beauftragen?

Eine Dachdurchführung einzubauen ist mit einigen technischen und handwerklichen Herausforderungen verbunden. Sie benötigen nicht nur die entsprechenden Kenntnisse und die Werkzeuge, sondern müssen gleichermaßen bauliche Voraussetzungen einbeziehen.

Vor allem bei Flachdächern ist dies wichtig, um ein Hineinregnen sowie das Eintreten von Feuchtigkeit zu verhindern. Außerdem kann es sein, dass bauliche Auflagen einzuhalten sind. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Schornstein durch das Dach geführt werden soll.

Deshalb empfehlen wir, sich bei der Planung und hinsichtlich des Baus an einen Profi zu wenden.



Vorteile, wenn Sie die Dachdurchführung von einem Profi durchführen lassen:

  • individuelle Beratung und Planung
  • schnelle und professionelle Umsetzung
  • Gewährleistung durch den Experten

Fazit

Wenn es um die Entwässerung eines Flachdaches, das Verlegen von Kabeln und Leitungen für Solaranlagen oder das Anschließen eines Kaminofens geht, erweisen sich Dachdurchführungen als hervorragende Lösung. Vor allem für Flachdächer gibt es Varianten, die einfach installiert werden können. Damit keine Undichtigkeiten entstehen, die der Bausubstanz schaden, sollten Sie sich jedoch an einen Experten wenden, der die Durchführung einbaut.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.