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Dachdämmung

Das müssen Sie über die Dämmung von Dachfenstern wissen

Kirsten Weißbacher
Verfasst von Kirsten Weißbacher
Zuletzt aktualisiert: 05. März 2021
Lesedauer: 6 Minuten
© brizmaker / istockphoto.com

Die Dämmung der Dachfenster ist ebenso wichtig für die Energieeffizienz des Hauses wie die restliche Dachdämmung – allerdings spielen die Fenster dabei noch eine besondere Rolle. Erfahren Sie mehr über die richtige Dämmung von Dachfenstern bei Dachdecker.com!

Die sorgfältige Dämmung der Dachfenster dient nicht nur dem Umweltschutz, sondern sorgt auch für niedrigere Nebenkosten: Da die Wärme nicht durch eine fehlende Dämmung entweicht, muss weniger geheizt werden. Außerdem verhindern ordentlich gedämmte Dachfenster, dass Feuchtigkeit eindringt – was vor allem bei Holzfenster die Gefahr der Schimmelbildung deutlich erhöht.

Vorschriften für die richtige Dämmung der Dachfenster

Für die Dämmung von Dachfenstern und Fenstern im Allgemeinen gelten in Deutschland verschiedene Normen und Verordnungen, die beim Bau des Hauses und der Sanierung eingehalten werden sollten. Seit 2005 gibt es hier zum Beispiel die Verarbeitungsnorm für Bauleistungen, kurz VOB, die sich mit verschiedenen Bauaufträgen und den damit einhergehenden Vertragsbedingungen beschäftigt. In der ATV DIN 18355 „Tischlerarbeiten“ wurde festgelegt, dass Montageschaum nicht mehr zur Dämmung der Fenster im Dach verwendet werden soll – stattdessen kann zum Beispiel Mineralwolle benutzt werden. Möchte der Bauherr dennoch Schaum verwenden, muss er seinen Auftraggeber über die Risiken und Nachteile dieses Dämmmaterials aufklären – dazu gehört in erster Linie die Tatsache, dass sich Montageschaum Temperaturschwankungen nicht anpasst und durch die wärmebedingten Bewegungen der Fenster langfristig verformt wird, wodurch eine sorgfältige Dämmung nicht mehr gegeben ist. Daneben gibt es die EnEV, die als Energieeinsparverordnung den U-Wert für die Fensterdämmungen vorgibt. Bei Dachfenstern soll der U-Wert laut der EnEV kleiner gleich 1,40 W/(m²K) sein.

UNSER TIPP:
Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient. Er gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil – in diesem Fall die Dachfenster – strömen kann und dadurch verloren geht.


Aufbau des Fensters

Für die Anbringung der Dämmung ist auch der Aufbau des Dachfensters wichtig. Ähnlich wie bei gewöhnlichen Fenstern sind auch Dachfenster in verschiedensten Variationen erhältlich – neben den bekannten, rechteckigen Fenstern gibt es auch Eckfenster oder Modelle, die stehend in Gauben eingebaut werden. Zudem unterscheiden sie sich natürlich in der Größe und in der Form. Dachdecker bauen häufig auch Sonderanfertigungen ein.
Grundsätzlich besteht ein Fenster aus dem äußeren Eindeckrahmen und einer Anschlussschürze, die den Regen mit einer integrierten Rinne abweisen und abfließen lassen. Daneben gibt es häufig einen Dämmrahmen, der den Bereich zwischen Fenster und Dach dämmen soll. Darüber hinaus sollte auch eine Dampfsperre eingebaut werden, die verhindert, dass sich Kondenswasser an Teilen des Fensters niederschlagen kann . Zum Fenster gehört außerdem natürlich die Verglasung, wobei hier zwischen einer Einfachverglasung und Wärmeschutzgläsern unterschieden wird: Letztere verringern den U-Wert deutlich.

Anbringung der Fensterdämmung

Ist die Dämmung der Dachfenster bei einem Neubau nötig, ist in erster Linie auf exaktes Vorgehen zu achten: Nur, wenn das Dachfenster optimal in die dafür vorgesehene Fläche im Dach passt, kann der Platz zwischen Fensterrahmen und Dach optimal abgedichtet werden.

Nahaufnahme eines seitlichen Fensterrahmens eines Dachfensters mit deutlich sichtbarer Wärmedämmung und Schwammdichtungen zur Isolierung von außen.
Isolierung eines Dachfensters von außen © brizmaker / istockphoto.com

Grundsätzlich sollte die Dämmung der Dachfenster von einem Profi vorgenommen werden – in der Regel übernimmt dieser sowohl den Einbau als auch die Dämmung. Dieser achtet auf die richtige Einbauhöhe, die etwa 90 Zentimeter über dem Boden beginnen sollte, und misst die Aussparung sowie die Einbaumaße für das Fenster in der Dachschräge genau. Bei einer Sanierung wird im Anschlussbereich die Dämmung des Daches entfernt und das Fenster eingebaut– dies ist etwas aufwendiger als bei einem Neubau, bei dem die Öffnungen für die vorgesehenen Fenster oft bereits vorhanden sind. Dann wird die Dämmung angebracht: Dazu wird zunächst die Dampfsperre eingebaut, die meistens eine Folie ist. Danach können die entstandenen Hohlräume mit dem gewählten Dämmmaterial gefüllt werden.

Die Wahl des Materials

Um die energetische Effizienz der Fensterdämmung am Dach sorgfältig umzusetzen, ist neben der fachmännischen Anbringung natürlich auch das passende Dämmmaterial nötig. Montageschaum sollte laut der DIN-Norm für Bauleistungen nicht mehr verwendet werden – um die Dachfenster normgemäß zu dämmen, kann Mineralwolle verwendet werden. Dachfenster benötigen grundsätzlich eine Dämmung. Fachgerechter Einbau und die Verwendung hochwertiger Materialien sind hier daher wichtig. Hier sollten Sie sich also von einem Fachmann beraten lassen, der für sie ein qualitativ hochwertiges Produkt wählt, das langlebig und haltbar ist. Zudem sollten Verbraucher zu den sogenannten Wärmeschutzgläsern greifen: Diese sind so konzipiert, dass zwar Sonnenlicht und die damit einhergehende Wärme in das Zimmer gelangen, die Raumwärme jedoch erhalten bleibt. Sie sind zwei- oder sogar dreifach verglast, um den Energieverlust zu minimieren.

Förderungsmöglichkeiten

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sanierungen von bestehenden Häusern sowie Neubauten zugunsten des Umweltschutzes zu fördern: Hier werden Erneuerungen und Einbauten von energieeffizienten Bauteilen finanziell unterstützt. Die Förderungsmaßnahme „Energieeffizient sanieren“ kann dabei genutzt werden, wenn etwa neue Dachfenster eingebaut werden, die durch eine sorgfältige Dämmung die Heizleistung verringern. Der Austausch dieser Fenster kann sowohl im Zuge einer vollständigen Sanierung des Hauses gefördert werden, jedoch wird die Wärmedämmung auch als Einzelmaßnahme unterstützt. Weitere Informationen zu den Konditionen der KfW finden Sie auf der offiziellen Homepage.



Fazit

Die Dämmung bei Dachfenstern spielt eine tragende Rolle, wenn es um die Energieeffizienz eines Hauses geht. Mit der richtigen Dämmung können die Heizkosten und der Co2-Ausstoß verringert werden, was nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch geringere Nebenkosten für den Verbraucher nach sich zieht. Wird die Dämmung saniert oder werden die Fenster in einen Neubau eingebaut, sind besondere Verordnungen einzuhalten – beispielsweise hinsichtlich des Materials oder der Energieeinsparverordnung. Der Einbau sollte daher von einem Fachmann übernommen werden, sodass sichergestellt wird, dass die Verarbeitung und damit die Dämmung der Fenster im Dach optimal vorgenommen wurden.

Über unsere*n Autor*in
Kirsten Weißbacher
Kirsten hat Germanistik in Hamburg studiert und im Anschluss ein Volontariat gemacht. Nach ihrem Start in der Unternehmenskommunikation eines lokalen Herstellers wechselte sie in die freiberufliche Tätigkeit. Seit Februar 2024 ist Kirsten bei Digitale Seiten und schreibt dort Ratgeber zu Handwerksthemen aller Art.