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Dachfenster

Dachfenster einbauen: Ablauf & Kosten des Einbaus

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 05. April 2024
Lesedauer: 17 Minuten
© U. J. Alexander / istockphoto.com

Sie haben vor, die Energieeffizienz und den Wohnkomfort in Ihrem Dachgeschoss zu optimieren, indem Sie Dachfenster austauschen oder neue nachträglich einbauen? Bevor Sie mit der Montage beginnen, sollten Sie jedoch einige wichtige Aspekte beachten, um das passende Fenstermodell für Ihr Vorhaben auszuwählen. Verschaffen Sie sich daher im Vorfeld einen umfassenden Überblick über die anfallenden Kosten sowie die erforderlichen Vorbereitungen für einen fachgerechten Fenstereinbau.

Alles auf einen Blick:

  • Zu den gängigen Dachfenstertypen zählen Gaubenfenster, Schwingfenster, Schiebedachfenster, Oberlicht, Dachbalkon sowie Dachausstiegsfenster.
  • Für schräge Dachflächen sind Schwingfenster sowie Klapp-Schwingfenster eine beliebte Wahl.
  • Der Materialpreis hängt unter anderem von der Fensterart, dem Fenstermaterial, dem Hersteller sowie den Maßen ab.
  • Je nach Region, Betrieb und Arbeitsaufwand kann der Stundensatz eines Profis bei 60 Euro pro Stunden liegen.

Welche Typen von Dachfenstern gibt es?

Das richtige Fenster hat einen entscheidenden Einfluss auf das Wohngefühl und das Raumklima. Die Größe und Art bestimmen am Ende, ob ausreichend Licht in den Raum fällt und für eine effiziente Belüftung gesorgt ist. Ein modernes Fenster kann zusätzlich auch als wirkungsvoller Schallschutz dienen. Ob kleine oder große Fenster: Wichtig bei der Wahl sind unter anderem

  • das Rahmenmaterial,
  • die Verglasung,
  • das Öffnungssystem sowie
  • die Dämmwirkung.

Welche Eigenschaften notwendig sind, hängt davon ab, ob es sich um ein bewohntes oder unbewohntes Dachgeschoss handelt.

Folgende Modelle eignen sich für den Dachboden:

Gaubenfenster

Wie der Name erahnen lässt, wird diese Fenstervariante in der Dachgaube eingesetzt. Gaubenfenster kommen oft im Dachbereich von Altbauten oder auch historischen Häusern vor. Im Grunde wird hier ein einfaches, klassisches Fenstermodell verbaut. Es gibt verschiedene Gaubenformen, die die Fenstergröße, Form und den Montageaufwand bestimmen. Der Preis kann je nach Modell und Hersteller bei 700 Euro pro Fenster beginnen. Es gibt auch bodentiefe Gaubenfenster, die für einen besonders lichtdurchfluteten Raum sorgen und Ihren Dachbereich so gleichzeitig optisch aufwerten. Je nach Bedarf kann als Öffnungssystem eine Kipp- oder Schwingfunktion ausgewählt werden.

Eine Dachgaube mit Flachdach und installiertem Gaubenfenster
Gaubenfenster können an die Form und Art der Gaube abgepasst werden. © Dachdecker.com

Schwingfenster

Für die Montage in die geneigte Dachfläche eignet sich das klassische Schwingfenster besonders gut und ist nicht ohne Grund oft die erste Wahl eines Dachfensters. Am praktischsten gestaltet sich das Öffnen und Schließen, wenn sich der Fenstergriff am unteren Teil des Fensterrahmens befindet. Dabei wird der untere Teil nach außen gedrückt und der obere Fensterteil schwingt in den Innenraum.

Schwingfenster mit Holzrahmen in einer Dachschräge
Ein Schwingfenster zählt zu den klassischen Fenstermodellen im Dachbereich. © Dachdecker.com

Klapp-Schwingfenster

Diese Fensterart kombiniert die Öffnungssysteme eines Klapp- und Schwingfensters und ist ebenfalls eine ausgezeichnete Wahl für die Dachschräge. Ein Klappfenster wird am unteren Flügel geöffnet und vollständig nach außen geklappt. So bietet es einen beeindruckenden Panoramablick. Mit einem Klapp-Schwingfenster können Sie zwischen beiden Öffnungsoptionen wählen und haben dadurch eine größere Flexibilität.

Schiebedachfenster

Schiebedachfenster können sowohl in die Schräge als auch in eine gerade Dachfläche (beispielsweise beim Flachdach) integriert werden und verfügen über einen Schiebemechanismus. Ein Schiebedachfenster hat den Vorteil, dass es auch bei kleinen Dächern verwendet werden kann. Mit diesem Dachfenster erhalten Sie einen lichtdurchfluteten Raum und einen einmaligen Ausblick in den Himmel. Zusätzliche Funktionen, wie ein elektrisches Öffnungssystem, vereinfachen die Bedienbarkeit und erhöhen den Wohnkomfort.

Oberlicht

Ein Oberlichtfenster, auch Lichtkuppel genannt, sorgen ebenfalls für einen natürlichen Lichteinfall von oben und können im Flachdach als Hingucker dienen. Auch hier können Sie zwischen verschiedenen Öffnungsystemen und Varianten wählen. Montieren Sie Dachfenster auf eine ebene Dachfläche, sollten Sie in eine gute Schalldämmung und optimalen Sonnenschutz investieren. Denn der Dachbereich erhitzt sich im Sommer besonders schnell und bei starkem Unwetter entsteht durch Regenprasseln oder Hagel eine laute Geräuschkulisse.

Eine moderne helle Küche mit installierten Oberlicht als Dachfenstertyp
Ein Oberlicht ist auch visuell ein Highlight im Wohnraum. © Dachdecker.com

Cabriofenster / Dachbalkon

Das Cabriofenster ist ein ausziehbarer Dachbalkon. Dabei werden Dachfenster und Austrittsfläche miteinander kombiniert. Der Dachaustritt muss zunächst ausgeklappt werden und bietet somit eine Möglichkeit, den Wohnraum in den warmen Monaten zu erweitern. Um dieses Fenstermodell zu öffnen, muss die obere Fensterhälfte nach oben geklappt werden, anschließend schieben Sie den Austritt heraus, sodass sich vor der Dachschräge ein Mini-Balkon bildet. Diese Lösung eignet für Schrägdachflächen, die nicht mit einem klassischen Balkon versehen werden können oder sollen. Wenden Sie sich für den nachträglichen Einbau oder die Erstinstallation am besten an einen Profi.

Ein modernes Einfamilienhaus mit Solarpanelen auf dem Dach und einem geöffneten Cabriofenster
Ein Cabriofenster ist eine flexible Variante zu einem herkömmlichen Dachbalkon © sl-f / istockphoto.com

Dachausstiegsfenster

Das Dachausstiegsfenster kann als Ausstieg für den Schornsteinfeger und Handwerker verwendet werden. Es ermöglicht einen einfachen Zugang zum Dach, damit dort Wartungen und Dachreparaturen durchgeführt werden können. Dachausstiegsfenster können unter anderem Klappfenster oder Gaubenfenster sein.

Dachaustiegsfenster mit Treppen auf dem Dach
Ein Dachausstieg mit Fenster vereinfacht zukünftige Wartungs- und Reparaturarbeiten © U. J. Alexander / istockphoto.com


Vorteile und Nachteile der Dachfenster-Typen im Vergleich

FensterartVorteileNachteile
Gaubenfenster
  • robust und langlebig
  • klassisches, senkrechtes Fenstermodell
  • sorgt für viel natürliches Licht im Dachgeschoss
  • kann an Gaubenart angepasst werden
  • einzigartige Optik
  • je individueller die Gaubenform, desto teurer sind die passgenauen Dachfenster
Klappfenster
  • einfacher und schneller Einbau
  • sorgt für eine gute Lichteinstrahlung
  • automatischer Öffnungsmechanismus optional
  • vergleichsweise günstig
  • aufgrund der schrägen Einbauweise empfindlicher bei extremen Witterungsbedingungen
Schwingfenster
  • beständig und belastbar
  • unkomplizierte Montageplatz
  • sparendes Öffnungssystem
  • einfache Reinigung
  • kostspieliger als Kippfenster
  • aufwendige Reparatur
Klapp-Schwingfenster
  • flexibles Öffnungssystem
  • raumsparend
  • leicht zu putzen
  • höhere Kosten für Einbau als für reine Klapp- oder Schwingfenster
Schiebedachfenster
  • platzsparend
  • auch für kleine Dachflächen geeignet
  • Scheibe wird vollständig geöffnet und bietet einen uneingeschränkten Ausblick
  • teurer als die meisten anderen Varianten
  • aufwendiger Einbau
  • Führungsschiene auf der Dachfläche notwendig
Cabriofenster
  • Balkon selbst bei kleinen Schrägdächern möglich
  • flexibler Dachaustritt
  • hoher Wohnkomfort
  • erweiterter Wohnraum
  • anspruchsvolle Installation durch Handwerker notwendig
  • teurer als die anderen Fensterarten
Oberlicht
  • natürlicher Lichteinfall
  • optische Aufwertung des Wohnraums
  • ideal für Flachdächer
  • gute Schalldämmung gegen Starkregen und Hagel notwendig
  • Reparatur kann kostenaufwendig sein
Dachausstiegsfenster
  • Dachausstieg für Schornsteinfeger, Handwerker oder den Notfall
  • sicherer und bequemer Dachausstieg
  • einfacher und schneller Einbau
  • in verschiedenen Öffnungsmechanismen erhältlich
  • als Notausgang sollte eine regelmäßige Wartung erfolgen
  • hochpreisiger als einfacher Dachausstieg ohne Fenster
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Welche Fenstermaterialien gibt es?

Wenn Sie neue Dachfenster nachträglich einbauen oder austauschen, ist es wichtig, das richtige Rahmenmaterial auszuwählen. Üblicherweise stehen Optionen wie Holz, Kunststoff oder Materialkombinationen wie Kunststoff-Aluminium oder Holz-Aluminium zur Verfügung.

Holzfenster für das Dach

Holzfenster sorgen für ein warmes Flair und können mit nahezu allen Einrichtungsstilen kombiniert werden. Sie sind robust und langlebig. Außerdem sind sie witterungsbeständig und bieten aufgrund der niedrigen Wärmeleitfähigkeit von Natur aus eine gute Wärmedämmung. Zu bedenken ist allerdings, dass Holzfenster regelmäßig gepflegt werden müssen. Die Materialkosten hängen dabei ebenfalls von der Holzart ab.

Kunststoff-Dachfenster

Kunststoff ist ein bewährter Werkstoff und im Vergleich zu Holz weniger pflegeaufwendig. Es ist langlebig, witterungsbeständig und preiswert. Außerdem zeichnet sich das Material durch einen hervorragenden Wärmeschutz aus. Sie können zwischen verschiedenen Farben wählen und somit das Design individuell anpassen. Hersteller legen immer mehr Wert auf umweltfreundliche Produktion und arbeiten daher vermehrt mit recycelbarem Kunststoff.

Holz-Alu-Fenster

Im modernen Bau wird oft die Kombination aus verschiedenen Materialien verwendet. Holz-Alu-Fenster vereinen dabei zum Beispiel die besten Eigenschaften der beiden Baustoffe und bieten einen hohen Komfort und ausreichend Sicherheit. Zudem ist der Pflegeaufwand geringer als bei einem reinen Holzfenster.

Kunststoff-Alu-Fenster

Eine weitere Mischform sind Fenstermodelle aus Kunststoff und Aluminium. Diese Fensterart ist besonders wartungsarm, robust, witterungsbeständig und zeichnet sich durch ihre gute Wärmedämmung aus. Für dieses Fenstermaterial müssen Sie mit einem relativ hohen Preis rechnen. Kommt es zu einem Schaden, sind in der Regel die Reparaturkosten kostenaufwendig sein.

Dachfenster einbauen: Was gilt es beim Einbau von Dachfenstern zu beachten?

Für eine reibungslose Umsetzung ist eine durchdachte Planung essenziell. Arbeiten Sie bei dem Dachfenster-Austausch am besten mit einem Profi zusammen. Der Arbeitsumfang hängt davon ab, ob Sie eine umfangreiche energetische Sanierung durchführen oder Ihre vorhandenen Dachfenster gezielt austauschen möchten. Im Neubau gestaltet sich der Fenstereinbau oft einfacher als in einem Bestandsgebäude. Hier ist das richtige Vorgehen sehr wichtig, um die bestehende Wärmedämmung sowie die Statik nicht zu beeinträchtigen.

Welche Vorbereitungen müssen vor dem Einbau getroffen werden?

Je nachdem, ob Ihr Dach bewohnbar oder unbewohnbar ist, müssen die Dachfenster entsprechende Eigenschaften erfüllen. Überlegen Sie sich daher je nach Nutzungsart, wie viele Fenster notwendig sind und welchen Zweck Ihr Dachgeschoss erfüllen soll. In Bestandsgebäuden ist es sinnvoll, sich hinsichtlich der statischen Berechnungen an einen Statiker zu wenden, insbesondere wenn bauliche Änderungen in der Dachfläche vorgenommen werden müssen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie nachträglich Dachfenster einbauen möchten. Planen Sie den Bau einer Gaube oder verändern Sie die ursprüngliche Dachkonstruktion, kann eine Baugenehmigung notwendig sein. Wenden Sie sich daher mit Ihren Plänen am besten an das örtliche Bauamt.

INFO:
In manchen Bundesländern benötigen Sie auch für einen Dachausbau eine Genehmigung. Informieren Sie sich entsprechend bei dem zuständigen Amt über die rechtlichen Rahmenbedingungen.

Kann ein Dachfenster immer eingebaut werden?

Ob Flachdach oder Satteldach: In der Regel eignet sich jedes Dach, um nachträglich Fenster einzubauen. Für jede Art gibt es eine Fensterlösung. Jedoch gibt es auch Fälle, in denen sich ein Fenstereinbau schwierig gestaltet. Ist das Gebäude beispielsweise denkmalgeschützt, kann es passieren, dass Sie die Fassadenoptik nicht ändern dürfen und ein neues Dachfenster nicht eingebaut werden darf. Geplante Umbauarbeiten an einem Altbau oder denkmalgeschützten Gebäude sprechen Sie im Vorfeld am besten mit dem örtlichen Bauamt ab.

Wie lange dauert es, ein Dachfenster zu montieren?

Wie viel Zeit Sie für den Fensterbau einplanen müssen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und kann pauschal nicht eindeutig bestimmt werden. Es kommt dabei ganz auf die Fensterart, den Umfang der Umbaumaßnahmen, den Betrieb sowie den Dachzustand ab. Für den Einbau eines einfachen Fensters können Sie 3 bis 6 Stunden Arbeitszeit rechnen.

Wer darf Dachfenster einbauen?

Grundsätzlich können Sie ein Dachfenster auch selbst einbauen. Diese Arbeit sollten Sie jedoch wirklich nur dann übernehmen, wenn Sie das notwendige Fachwissen und das handwerkliche Können besitzen. Das Dach ist ein wichtiger Bestandteil Ihres Hauses und trägt zu einer effizienten Wärmedämmung und einem sparsamen Energieverbrauch bei. Ein fehlerhafter Einbau kann auf lange Sicht zu Sachschäden führen und Ihre Energiekosten beeinflussen. Die Anschlüsse zwischen Rahmen und Gebäudehülle müssen optimal abgedichtet werden, zudem muss das Fenstermaterial einwandfrei mit der Fassadendämmung abgestimmt werden. Der Fensterbau ist entsprechend anspruchsvoll, weshalb die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Fachbetrieb der beste Weg zu einem erfolgreichen Bauprojekt ist. Vergleichen Sie verschiedene Betriebe in Ihrer Nähe und finden Sie so das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihr Vorhaben.



Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie wird ein Dachfenster eingebaut?

Für einen fachgerechten Einbau ist das richtige Werkzeug notwendig. Hierfür werden in der Regel folgende Materialien benötigt:

Werkzeuge

  • Schutzbekleidung
  • Böcke
  • Leiter bzw. Gerüst
  • Nagler bzw. Tacker
  • Mörtelkübel und Eimer
  • Winkelschleifer
  • Cutter-Messer
  • Stichsäge
  • Schraubenzieher
  • Akkuschrauber
  • Wasserwaage
  • Zollstock
  • Hammer
  • Stift

Benötigte Materialien

  • Dachfenster
  • Schrauben
  • Dichtungsband
  • Eindeckrahmen
  • Latten
  • ggf. Dämmmaterialien

Folgende Schritte sind für den Einbau eines neuen Dachfensters notwendig. Beachten Sie, dass aufgrund der individuellen Bauweise die Arbeitsschritte variieren können und dann entsprechend angepasst werden müssen:

  1. Ausschnitt für das Fenster vorbereiten
    Markieren Sie die Fläche auf der Innenseite Ihres Daches, an der Sie planen, das Fenster in die Schräge einzubauen. Öffnen Sie die Wandverkleidung und schneiden Sie die Unterspannbahn vorsichtig auf. Setzen Sie hierfür am besten an jeder Ecke mit einem Cuttermesser an und schneiden senkrecht in die Mitte, sodass der Unterspann zu allen vier Seiten einfach aufklappt. Im nächsten Schritt entfernen Sie die Dämmung sowie vorhandene Sturmklammern. Tragen Sie danach die Dacheindeckung ab und lagern Sie die Ziegel für später. Führen Sie diese Arbeit von innen nach außen durch. Arbeiten Sie dabei am besten zu zweit. So kann eine Person von außen auf einem Gerüst nach innen zuarbeiten. So beugen Sie auch Sach- und Personenschäden durch herabfallende Ziegel vor. Ist die Montagefläche frei, müssen zum Schluss noch die Dachlatten zurechtgeschnitten werden.
INFO:
Wenn Sie große Fenster einbauen müssen Sie wahrscheinlich zuerst Dachsparren mit einer Stichsäge entfernen. Passen die neuen Fenster perfekt zwischen zwei Dachsparren, entfällt dieser Arbeitsschritt. Achten Sie jedoch darauf, dass zwischen Fensterrahmen und Sparren ein Mindestabstand von 2 bis 5 Zentimetern eingehalten wird. Liegt ein größerer Abstand vor, müssen die Sparren aufgedoppelt werden. Eine Anpassung der Dachsparren hat Auswirkungen auf die Statik. Die Zusammenarbeit mit einem Statiker gewährleistet Ihnen jedoch einen sicheren Einbauprozess.
  1. Fensterrahmen einsetzen
    Da Dachlatten entfernt wurden, müssen für die Stabilität neue Dachlatten eingesetzt und verschraubt werden. Damit wird gleichzeitig eine Art Rahmen, in den das Dachfenster eingesetzt werden kann, geschaffen. Jetzt ist es an der Zeit, den Fensterrahmen vorzubereiten. Dieser muss im äußeren Bereich mit den mitgelieferten Montagewinkeln entsprechend zusammengesetzt werden. Klappen Sie die Untersparrendämmung nach außen und befestigen Sie das Material mit einem Tacker an den Dachlatten. Setzen Sie den Rahmen anschließend in die Öffnung und kontrollieren Sie mit einer Wasserwaage, ob auch alles eben ist. Schrauben Sie den Rahmen fest.
  1. Fensterflügel einpassen
    Als nächstes muss der Fensterflügel eingepasst werden. Setzen Sie ihn ein und prüfen Sie, ob sich das Öffnungssystem reibungslos bedienen lässt. Danach kann der Flügel nochmal kurz entfernt werden, bevor er zum Schluss befestigt wird. Der Flügel ist besonders bei großen Dachfenstern schwer. Deshalb empfiehlt es sich, im Team zusammenzuarbeiten und den Flügel von innen nach außen zu reichen.
  1. Ablaufrinne anbringen
    Damit später keine Feuchtigkeitsschäden durch eintretendes Regenwasser entstehen, muss über dem neuen Dachfenster noch eine Ablaufrinne montiert werden. Entfernen Sie hierfür die Dachsparren und Lattungen. Die Rinne wird nun eingesetzt und unter die Ränder der Unterspannbahn geschoben.
  1. Dämmung und Abdichtung
    Alle freien Flächen um das Fenster müssen mit Dämmmaterial abgedichtet werden, um einen optimalen Dämmeffekt zu erreichen. Unzureichende Dämmung kann ansonsten zu Wärmebrückenbildung und damit auch zu Feuchtigkeitsschäden führen. Danach wird der Folienanschluss über das Fenster gelegt und am Rahmen mit speziellen Foliendichtband befestigt. Tackern Sie die andere Seite sowie die unterhalb des Fensterrahmens befindliche Folie an den Dachlatten fest. Die Folie unterhalb des Fensters muss dafür unter die Latten geschoben werden.
  1. Dachziegel einsetzen
    Jetzt werden die Dachziegel um die Öffnung herum wieder eingesetzt und mit den Sturmklammern befestigt. Wenn die Ziegel nicht unter den Rand des Rahmens passen, müssen diese gegebenenfalls zurechtgeschnitten werden. Biegen Sie die Aluschürze um, kleben Sie diese fest und fixieren Sie den Eindeckrahmen im Bereich der Seiten.
  1. Dämmung wiederherstellen und Fensterflügel einsetzen
    Als nächstes muss die Dämmung im Raum wiederhergestellt werden. Fügen Sie ausreichend Dämmmaterial ein und decken Sie dieses mit neuer Unterspannbahn ab. Es dürfen keine Lücken bestehen bleiben. Sie können die Folie kleben oder im Bereich der Lattung tackern. Im letzten Schritt wird schließlich der Fensterflügel eingehängt. Gehen Sie dabei genauso vor wie unter Schritt 4 und orientieren Sie sich an der Einbauanleitung des Herstellers.

    Ein Einbau durch einen Profi fällt aufgrund der Arbeitskosten zwar höher aus, aber Sie können sichergehen, dass Ihr Dachfenster sachgemäß montiert wird. Fehlerhafte Arbeit durch Eigenleistung kann zu undichten Stellen, Feuchtigkeitsschäden und zu einem schlechten Raumklima führen. Sparen Sie sich Zeit und Nerven und lassen Sie sich von einem Fachbetrieb unterstützen.

Dachfenster Montage Kosten

Sie können das Dachfenster entweder selbst montieren oder einen Dachdecker beauftragen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die entstehenden Kosten für beide Möglichkeiten:

Welche Faktoren bestimmen den Preis?

Die Dachfenster Preise setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, wobei die folgenden Posten besonders ausschlaggebenden sind:

  • Fenstermodell
  • Hersteller
  • Fensterzubehör
  • Kosten für Zubehör und Werkzeug
  • Arbeitskosten

Anschaffungskosten des Fensters

Die Anschaffungskosten richten sich unter anderem nach Größe, Rahmenmaterial, Modell sowie Hersteller. Die Preisspanne ist entsprechend breit. Einfache Ausführungen erhalten Sie bereits ab 200 Euro, während der Preis von einem Klapp-Schwing-Fenster bei 400 Euro aufwärts liegt. Für elektrische sowie hochwertige Dachfenster-Modelle müssen Sie mit Kosten ab 1.000 Euro rechnen. In der Regel besitzen moderne Dachfenster eine Zweifach- oder Dreifachverglasung. Spezielle Verglasungen für Lärm- oder Einbruchschutz lassen die Kosten steigen.

FensterartPreis pro Fenster
einfaches Kunststofffenster, Kunststoff150 bis 200 Euro
Klapp-Schwing-Fenster, Holz450 bis 650 Euro
Schwingflügelfenster, Holz250 bis 500 Euro
Dachausstiegsfenster Kunststoff-Alu100 bis 1.500 Euro
Cabriofenster, Holzab 2.500 Euro 
Gaubenfenster, Kunststoff500 bis 1.000 Euro


Kosten für Zubehör

Sie benötigen zum Einbauen entsprechendes Zubehör wie Dämmmaterialien, Latten oder Gipskarton. Sie sollten hierfür nochmals circa 200 bis 300 Euro pro Fenster einplanen. Zusätzliche Kosten können für das Mieten eines Gerüsts hinzukommen.

Einbaukosten

Lassen Sie das Fenster durch einen Profi einbauen, sollten Sie mit einem Stundensatz von circa 60 Euro rechnen. Der Preis hängt dabei vom Arbeitsumfang, der Region und dem Betrieb ab. Ein Profi kann die Montagearbeit in einem Zeitrahmen zwischen 3 und 6 Euro Stunden einbauen. Die Arbeitskosten können also circa bei 150 bis 360 Euro pro Fenster liegen. Vergleichen Sie verschiedene Angebote miteinander, um für Ihren Auftrag das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.

Dachfenster Kosten: Beispielrechnungen

Beachten Sie, dass die tatsächlichen Preise variieren können. Schließlich setzen sich die Kosten aus verschiedenen Faktoren zusammen und können entsprechend höher oder niedriger ausfallen. Folgende Rechnungen sollen Ihnen lediglich einen groben Überblick über die möglichen Kosten geben. Dachdecker erstellen Ihnen gerne ein unverbindliches Angebot mit einem individuellen Kostenvoranschlag zu Ihrem Vorhaben. 

Preisbeispiel: Kunststoff-Klappfenster

PositionPreis
Anschaffungskosten für Schwingfenster, (Dreifachverglasung, Holzrahmen, 80 x100 Zentimeter)300 bis 500 Euro
zusätzliche Materialkosten (Dämmung, Abdichtung)200 bis 300 Euro
Einbruchschutzab 100 Euro
elektrischer Rollladenab 500 Euro
Smart Home Funktion (elektrisch steuerbar)ab 120 Euro
Montagekosten (Arbeitszeit 6 Stunden, Anfahrtskosten)400 Euro
Gesamtkosten1.620 bis 1.920 Euro

Preisbeispiel: Gaubenfenster

PositionPreis
Anschaffungskosten Gaube (Dreh-Kipp-Funktion, Zweifachverglasung, Kunststoffrahmen 70 x 70 Zentimeter)160 bis 200 Euro
zusätzliche Materialkosten (Dämmung, Abdichtung)200 bis 300 Euro
Montagekosten (Arbeitszeit vier Stunden, Anfahrtskosten)280 Euro
Gesamtkosten640 bis 780 Euro

Welche Förderungen gibt es für Dachfenster-Einbau?

Wenn Sie bei der energetischen Sanierung neue Dachfenster einbauen, können Sie im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eine Förderung beantragen. Den Antrag stellen Sie vor dem Bau in schriftlicher Form beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Eine Förderung von bis zu 15 Prozent ist derzeit möglich. Finden Sanierungsarbeiten im Zuge eines individuellen Sanierungsfahrplans statt, können Sie weitere 5 Prozent erhalten.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellt Förderprogramme zur Verfügung, wenn Sie nach dem Effizienzhaus-Standard sanieren oder bauen. So bietet das Förderprogramm Kredit 261 einen Förderkredit bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit. Zusätzlich sollten Sie sich über regionale Förderungen in Ihrem Bundesland, Ihrer Stadt sowie Kommune informieren. Die Förderlandschaft unterliegt häufigen Anpassungen und Änderungen. Wenden Sie sich mit Ihren Plänen am besten direkt an die jeweiligen Anlaufstellen.



Fazit

Durch einen nachträglichen Einbau von Fenstern bringen Sie mehr Licht und damit Wohnqualität in Ihr Dachgeschoss. Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Varianten, die für bewohnbare und unbewohnte Dachbereiche ideal geeignet sind. In der Regel lassen sich Fenster auch zu einem späteren Zeitpunkt einbauen. Wichtig ist, dass die Dachfenster fachgerecht montiert werden und die Dämmleistung sowie Statik im Dachbereich nicht beeinträchtigt wird. Der Einbau besteht aus mehreren Arbeitsschritten und sollte für eine sichere und robuste Montage am besten einem Profi überlassen werden. Falls Sie sich die Arbeit nicht selbst zutrauen, sollten Sie die Kosten nicht an der falschen Stelle sparen und einen Fachbetrieb engagieren. Vergleichen Sie verschiedene Angebote miteinander, um für Ihr Projekt den idealen Betrieb zu finden.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.