Eine Dachisolierung von außen eignet sich vor allem bei Neubauten – aber auch zur Nachrüstung Ihres alten Daches kann sie sich anbieten. Lesen Sie hier auf Dachdecker.com, warum sich eine Dachisolierung von außen doppelt lohnt und wo die Vor- und Nachteile liegen.
Unter einer Dachisolierung von außen wird die sogenannte Aufsparren-Dämmung verstanden. Im Gegensatz zur Zwischen- und Untersparren-Dämmung wird diese an die Außenseite des Daches angebracht, indem eine Haube aus verschiedenen Dämmmaterialien mithilfe einer Verschalung über die gesamte Dachfläche errichtet wird. Neben der herkömmlichen Wärmedämmung stellen wir Ihnen noch eine zweite, ebenso wichtige Funktion der Dachisolierung von außen vor: Mit Dampfbremsen beziehungsweise Dampfsperren wird die Luftdichtheit des Daches verbessert, wodurch die Dämmwirkung erhöht und das Dach vor Feuchtigkeit geschützt wird.
Die Funktionen der Dachisolierung von außen
Die Wärmedämmung
Die erste Funktion der Dachisolierung ist die Wärmedämmung. Nach den Richtlinien der Energieeinsparverordnung müssen Wohnhäuser unter speziellen Auflagen und Bedingungen gebaut und saniert werden; die Dachdämmung ist dabei ein zentraler Bestandteil der geforderten Maßnahmen. Hierbei werden von außen feste Platten aus Mineralwolle oder anderen Materialien wie Styropor oder Polyurethan-Hartschaumplatten oberhalb der Sparren auf eine Holzschalung verlegt. Lassen Sie sich unbedingt von Fachleuten bezüglich der möglichen und geeigneten Dämmstoffe für Ihren individuellen Fall beraten, bevor Sie die Dachdämmung von außen montieren lassen. Diese unterscheiden sich nicht nur von Wirkung und Verarbeitungsart, sondern können teilweise auch beachtliche preisliche Unterschiede aufweisen. Für die verschiedenen Dachformen eignen sich zudem nicht alle Materialien gleich gut, die Auswahl will daher sorgsam getroffen sein!
Die Luftdichtheit
Wenn Sie sich für die Dachisolierung von außen entscheiden, hat dies auch positive Auswirkungen auf die Luftdichtheit im Dachgeschoss. Unter der Luftdichtheit wird die Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle verstanden, die mit dem sogenannten n50-Wert gemessen wird. Hierbei wird mit einem Ventilator ein konstanter Überdruck von 50 Pascal im Haus erzeugt und anschließend gemessen, wie oft das Innenraumvolumen pro Stunde umgesetzt wird. Je höher die Gebäudeundichtigkeit, desto mehr „Arbeit“ muss der Ventilator zur Aufrechterhaltung des Druckniveaus von 50 Pascal leisten.

Eine Dachisolierung von außen bietet zahlreiche Vorteile, mit denen Sie Kosten einsparen und Wärme speichern können. © Dachdecker.com
Die Dachisolierung sorgt nun mit Dampfbremsen bzw. Dampfsperren für eine optimierte Dichtheit der Dachkonstruktion, sodass ein ungewollter Austausch von Luft und Feuchtigkeit weitgehend verhindert und Energiekosten eingespart werden. Hierzu werden zusätzlich zu den Dämmmaterialien die genannten Folien eingebaut: Während die Dampfbremse kleine Mengen Luft durch das Dach diffundieren lässt, schließt eine Dampfsperre die Dachfläche vollständig ab.
Die Wirksamkeit der Dachisolierung von außen lässt sich anhand einfacher Zahlen eindrucksvoll belegen: Durch den Einbau einer effektiven Isolierung kann die Luftdichtheit des Daches im Vergleich zu den minimalen gesetzlichen Anforderungen um das 50-fache verbessert werden. Als Konsequenz wird einerseits die Wärmedämmung des Daches gesteigert und anderseits die mit der Luft eindringende Feuchtigkeit von den Dämmstoffen ferngehalten.
Die Vor- und Nachteile der Dachisolierung von außen
Die Frage besteht nun darin, wann sich der Einbau einer solchen Isolierung für einen Bauherren oder Hausbesitzer lohnt und ob eine Isolierung von innen die bessere Alternative darstellt. Eine Auflistung der Vor- und Nachteile gibt Ihnen einen ersten Überblick, dennoch ist eine umfassende Beratung durch den Fachmann unerlässlich. Kein Dach gleicht exakt dem anderen und die jeweiligen Vorbedingungen müssen durch eine Beratung vor Ort abgeklärt werden!
Die Vorteile der Dachisolierung von außen:
- Die Dachdämmung von außen ist bauphysikalisch die beste Dämmmethode, da eine geschlossene Dämmschicht das Dach schützt. Gegenüber der Innendämmung entstehen keine Wärmebrücken durch Sparren, Rohre oder Kabel!
- Durch den äußeren Aufbau entsteht kein Wohnraumverlust im Dachgeschoss.
- Gerade beim Neubau eines Hauses können Sie die Dachdämmung außen problemlos anbringen lassen. Der Handwerker nimmt die notwendigen Maßnahmen vor dem Eindecken des Daches vor!
- Für Flachdächer kann die Dachdämmung von außen besonders lohnend sein: Arbeiten müssen nicht im Wohnraum vorgenommen werden und sind von geschultem Fachpersonal insgesamt recht schnell ausgeführt.
Die Nachteile können wie folgt zusammengefasst werden:
- Der nachträgliche Einbau einer Dachisolierung von außen gestaltet sich schwierig: Da die komplette Bedeckung entfernt werden muss, bietet sich die Methode nur bei einer vollständigen Dachrenovierung beziehungsweise eines Dachneubaus an. Soll die Bedeckung unberührt bleiben, muss auf eine Variante der Innendämmung zurückgegriffen werden.
- Grundsätzlich liefert die Außendämmung zwar die besten Ergebnisse, aber erfordert ebenso den größten finanziellen und zeitlichen Aufwand: Bedenken Sie, dass die Dachfläche neu zu gestaltet ist, neue Baumaterialien wie Dachziegel und die Miete für ein Gerüst bezahlt werden müssen und Handwerker für mitunter langwierige Arbeiten zu engagieren sind.
- Klären Sie bei Altbauten unbedingt vor Beginn der Bauarbeiten ab, ob mögliche Vorlagen des Denkmalschutzes zu beachten sind: Durch den äußeren Aufbau der Isolierung erhöht sich die Höhe des Hauses um einige Zentimeter, was eine Beantragung bei den Behörden notwendig machen kann.