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Dachabdichtung

Dampfsperre und Dampfbremse: Das sind die Unterschiede

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 11. Juni 2024
Lesedauer: 5 Minuten
© Vitaliy Halenov - istockphoto.com

Die Dampfsperre und die Dampfbremse werden oft miteinander verwechselt. Zwar erfüllen beide Varianten ähnliche Aufgaben, allerdings gibt es auch deutliche Unterschiede. Erfahren Sie nachfolgend, worin diese Unterschiede liegen und was Sie bei der Verwendung von Dampfsperre und Dampfbremse beachten sollten.

Alles auf einen Blick:

  • Dampfsperre und Dampfbremse werden benötigt, um alle Bauteile eines Hauses, die es nach außen abgrenzen – also beispielsweise das Dach oder die Außenwände – gegen Feuchtigkeit abzudichten.
  • Diese Abdichtungen bestehen aus durchgehenden Folien, häufig aus Aluminium oder aus Polyethylen.
  • Die Dampfbremse wirkt sowohl nach innen als auch nach außen wasserdampfabweisend.
  • Die Dampfsperre gibt die Feuchtigkeit ausschließlich nach außen ab.

Begriffe und Unterschiede

Sowohl die Dampfsperre als auch die Dampfbremse sind beim Bau bzw. bei der Abdichtung eines Hauses essenziell. Sie sitzen als durchgängige Fläche zwischen Dämmmaterial und Wandverkleidung und verhindern, dass Feuchtigkeit eindringen kann und sich dadurch Schimmel bildet.

Was ist eine Dampfsperre?

Die Dampfsperre ist in der Regel eine Folie aus Aluminium, die zu einer Seite diffusionsoffen ist. Die Feuchtigkeit wird also nur in eine Richtung abgegeben. Das bedeutet, dass die Feuchtigkeit, die sich beispielsweise im Mauerwerk bildet, ausschließlich nach außen abgeleitet und nicht in den Raum weitergegeben wird. Andernfalls würde es zur Schimmelbildung in der Wohnung kommen.

Da es schwer ist, eine Dampfsperre komplett dicht zu bekommen, wird heute oft die Dampfbremse verwendet, um den optimalen Schutz zu erhalten. Die Dampfsperre lässt keinerlei Wasserdampf durch.

Was ist eine Dampfbremse?

Bei der Dampfbremse sieht es etwas anders aus. Sie ist eine Schicht aus Kunststoffen, meistens eine Polyethylen-Folie und lässt Wasserdampf sehr wohl durch, allerdings nur in einer Menge, die für das Bauwerk unbedenklich ist. Auch hierdurch kann Schimmelbildung verhindert werden.

Grundsätzlich funktioniert die Dampfbremse sozusagen in zwei Richtungen. Ist die Innenluft sehr feucht, wird diese Feuchtigkeit nach außen abgegeben. Wenn die Innenluft jedoch trockener ist als die Außenluft, gibt die Dampfsperre die Feuchtigkeit nach innen ab.

Während es bei einer Dampfsperre darum geht, absolute Dichtigkeit zu erreichen, ist dies bei einer Dampfbremse nicht der Fall. Es spielt daher auch keine Rolle, ob die Dampfbremse zu einhundert Prozent sicher eingebaut wird oder nicht.

Was sind die Unterschiede zwischen Dampfsperre und Dampfbremse?

Dampfsperre Dampfbremse
Meist Aluminium-Folie Meist Polyethylen-Folie
An einer Seite diffusionsoffen Feuchtigkeit kann in beide Richtungen abgegeben werden
Feuchtigkeit wird nur nach außen abgegeben Exakter Einbau nicht unbedingt notwendig
Exakter Einbau notwendig Wasserdampf wird durchgelassen, aber nur in einem geringen Maß
Es kann keinerlei Wasserdampf durch dringen


Einsatzgebiete, Vor- und Nachteile

Dampfsperre und Dampfbremse kommen beim Hausbau zum Einsatz. Sie sollen verhindern, dass sich Feuchtigkeit an bestimmten Stellen bildet, beispielsweise an den Innenwänden oder im Dach.

Wo werden Dampfsperren und Dampfbremsen verwendet?

Früher wurden beim Bau von Dächern hauptsächlich Dampfsperren verwendet. Allerdings kann dies ein fataler Fehler sein. Zum einen muss die Dampfsperre absolut dicht verlegt werden, was keinerlei Ungenauigkeiten erlaubt. Zum anderen enthalten viele Bauteile des Hauses bereits Feuchtigkeit, zum Beispiel Holz oder Estrich. Wird hier mit einer Dampfsperre gearbeitet, kann diese Feuchtigkeit nicht optimal abgeleitet werden, sodass es zu Feuchtigkeitsschäden kommen kann.

Eine Dampfsperre benutzt man nur da, wo Feuchtigkeit nachweislich nur von einer Seite in ein Bauteil eindringen könnte, zum Beispiel bei einem Dampfbad. Man spricht dann von statischer Feuchtigkeit.

Um diese Dinge zu vermeiden, werden heutzutage meist Dampfbremsen eingesetzt, die die Feuchtigkeit bis zu einem gewissen Grad nach beiden Seiten abgeben können, sodass Feuchtigkeitsschäden erheblich seltener der Fall sind. Abgesehen davon muss man bei einer Dampfbremse nicht so akribisch genau arbeiten.

Welche vor Vor- und Nachteile hat die Dampfbremse?

Die Dampfbremsen und die Dampfsperren haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Diese möchten wir Ihnen nachfolgend gegenüberstellen:

Vorteile Nachteile
beim Einbau muss nicht auf hundertprozentige Sicherheit geachtet werden teurer in der Anschaffung
heute für die meisten Bauten verwendet
gibt Feuchtigkeit nach innen und nach außen ab
selbstregulierend

Welche Vor- und Nachteile hat die Dampfsperre?

Vorteile Nachteile
nach einer Seite diffusionsoffen schwer einzubauen, denn hierbei dürfen keine Fehler auftreten
Feuchtigkeit kann bei Unachtsamkeit oder wenn Bauteile sehr feucht sind dennoch entstehen

Installation

Während beim Einbau einer Dampfbremse auf nur wenige Faktoren geachtet werden muss, müssen Sie bei der Installation der Dampfsperre hundertprozentig genau vorgehen. Selbst ein kleiner Fehler – beispielsweise, wenn die Kanten nicht optimal verklebt werden – kann zu späteren Problemen mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung im Haus führen.

Selber einbauen oder einen Profi beauftragen?

Aufgrund der zahlreichen Probleme, die auftreten können, wenn Sie die Dampfsperre nicht fachmännisch installieren, raten wir Ihnen, einen Fachmann hiermit zu beauftragen. Der richtige Ansprechpartner hierfür ist der Dachdecker.

Wenn Sie noch nie mit einer Dampfbremse gearbeitet haben, empfehlen wir Ihnen ebenfalls, sich an einen Experten zu wenden, der für ein schnelles, sicheres und hochwertiges Ergebnis sorgt. Gerade im Bereich der Dämmung und des Feuchtigkeitsschutzes sollten Sie nichts dem Zufall überlassen, denn dies kann der Bausubstanz des Hauses erheblich schaden.

Vorteile, wenn Sie einen Profi mit dem Einbau der Dampfsperre und Dampfbremse beauftragen:

  • Schneller, fachmännischer Einbau
  • Beratung bei individuellen Anliegen
  • Hohe Sicherheit und Qualität, denn der Fachmann kennt sich mit dem Einbau von Dampfsperre und Dampfbremse aus
  • Der Experte kann entscheiden, ob eine Dampfbremse oder eine Dampfsperre sinnvoller sind
  • Sie profitieren von einer entsprechenden Gewährleistung
  • Sie müssen keine Zeit aufbringen und sich auch nicht einarbeiten
  • Sie benötigen keine besonderen Werkzeuge


Fazit

Dampfsperren und Dampfbremsen sind überaus wichtig, um die Feuchtigkeit innerhalb von Gebäuden zu regulieren. Andernfalls kann es zum Verfall der Bausubstanz kommen, beispielsweise durch Schimmel. Während Dampfsperren nur noch selten zum Einsatz kommen, werden Dampfbremsen umso öfter verwendet. Letztere sind einfacher anzubringen und regulieren die Feuchtigkeit sowohl nach innen als auch nach außen.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.