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VELUX Flachdach-Fenster am Welldach montieren: Tipps vom Fachmann

Dachdecker.com Team
Verfasst von Dachdecker.com Team
Zuletzt aktualisiert: 29. Juli 2021
Lesedauer: 5 Minuten
Die Anbindung mit Vlies und Flüssigkunststoff ist fertiggestellt. © VELUX Deutschland GmbH

Beim Einbau von Flachdachfenstern stellt das Welldach als Montagegrund eine besondere Einbausituation dar. Vor allem auf eine korrekte Anbindung des Fensters muss der Fachmann bei der Installation achten. VELUX Flachdach-Fenster erweisen sich dabei als besonders praktikabel.

Ob bei der Planung Ihres neuen Heims oder einer nachträglichen Dachsanierung – die Vorteile, die der Einbau von Flachdachfenstern mit sich bringt, liegen klar auf der Hand: natürlich helle Räume, ein freier Blick in den Himmel und ein ausgeglichenes Raumklima (mehr dazu hier). Je nach Bauweise des Daches verbinden sich mit der Montage dabei ganz unterschiedliche Anforderungen. Im Gegensatz zu den gängigen Varianten mit Bitumen- oder Kunststoffabdichtungen erscheinen spezielle Ausführungen wie Gründächer, Umkehrdächer, Dächer mit Kiesschüttungen oder bei nachträglicher Sanierung meist als besondere Herausforderung. So auch der Einbau von Flachdachfenstern am Welldach. Insbesondere mit den modernen VELUX Flachdach-Fenstern erweist sich dieser jedoch einfacher als gedacht.

Sichere Anbindung der VELUX Flachdachfenster am Welldach mit Vlies und Flüssigkunststoff

Vereinfacht wird die Montage beim VELUX Flachdachfenster am Welldach unter anderem durch das erweiterte Zubehör der modernen Systeme. Mit dem Adapterkranz ZCE erübrigt sich beispielsweise die Anfertigung eines Bohlenkranzes. Gleichsam wird dabei der durch die Flachdachrichtlinie geforderte Mindestabstand von 15 cm zwischen der Oberkante des Aufsetzkranzes und dem Belag der Dachabdichtung gewährleistet. Der Adapterkranz ermöglicht eine schnelle, dampfdichte Montage des Flachdach-Fensters und verbessert dank einer Polystyroldämmung in den Hohlräumen zusätzlich die Wärmedämmung. Erfahrene Dachhandwerker wissen: Gerade bei anspruchsvollen Einbausituationen mit kritischen Anschlüssen stellt die sichere Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Wasser eine der elementaren Herausforderungen dar.

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Die Wellentäler des Daches werden mit Weichzellenschaum ausgeschäumt. © VELUX Deutschland GmbH

Um sicherzustellen, dass durch Einbau des oder der Dachfenster keine undichten Stellen zu Feuchteschäden im Bereich des Dachbodens führen, muss insbesondere bei flach geneigten Welldächern – ganz gleich, ob aus Metall, Kunststoff oder Bitumen – auf eine hundertprozentige Abdichtung geachtet werden (mehr zu den Besonderheiten beim Einbau von Flachdachfenstern erfahren Sie auf dieser Seite). Denn während die Anbindung bei geraden Flachbauweisen mit einer zweilagigen Abdichtung direkt an die ebene Dachfläche angearbeitet werden kann, gilt es beim Welldach zunächst die Hohlräume abzudichten, die durch die Wellenform unterhalb des Aufsetzkranzes entstehen. Mit ein wenig Vlies und Flüssigkunststoff ist aber auch dies im Nu erledigt:

Erste Abdichtung anarbeiten

Die Abdichtungsarbeiten auf dem Welldach beginnen mit dem Setzen des Aufsetzkranzes. Hierzu werden die Befestigungslöcher gemäß der Einbauanleitung mit einem 3 mm Bohrer vorgebohrt und mit selbstschneidenden Metallschrauben auf den Erhöhungen des Welldaches befestigt. Die in den Wellentälern entstehenden Zwischenräume sind zunächst mit Weichzellenschaum auszuschäumen.

Bei flachgeneigten Welldächern mit einer „hohen Welle“ ist es wichtig, oberhalb und je nach Einbausituation auch seitlich des Fensters auf Fensterlänge die Wellentäler bis zu einem Abstand von mindestens 30 cm vom Fenster auszuschäumen und mit Flies und Flüssigkunststoff eine gerade Ebene zu schaffen, um das „Regenwasser“ (Standwasser) oberhalb des Fensters fern zu halten.

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Die eingeschnittenen Vliesscheiben werden oberhalb der Wellenberge angesetzt. © VELUX Deutschland GmbH

Zur Vorbereitung der weiteren Abdichtungsarbeiten wird das Welldach um das Fenster herum mit Körnung 80 angeschliffen und mit einem MEK-Reinigungsmittel gesäubert. Aus dem Vlies gilt es nun, Scheiben mit einem Durchmesser von ca. 10 cm zuzuschneiden, die im Bereich der Wellenberge bis zur Mitte eingeschnitten werden.

Nachdem der Flüssigkunststoff mit einem 60 mm Flachpinsel satt am Übergang vom Fenster zum Welldach aufgetragen wurde, können die Vliesscheiben auf die Wellenberge verlegt werden. Für die Eckausbildungen des Fensters und die Wellentäler des Daches werden eingeschnittene Vlies-Rechtecke verwendet.

Ist das Flachdach-Fenster rundherum mit einer Schicht Vlies bedeckt, folgt ein Anstrich der Vlieseinlage mit Flüssigkunststoff.

Zweite Abdichtungslage auftragen

Die gleichen Arbeitsschritte wiederholen sich beim Anschluss der zweiten Abdichtungslage, die von den Wellentälern bis zur Oberkante des Aufsetzkranzes reicht: Vlies passend zuschneiden, Dach und Aufsetzkranz satt mit Flüssigkunststoff einstreichen, Vlies auflegen und erneut den Flüssigkunststoff auftragen. Überstehendes Vliesmaterial in den Ecken wird dabei ganz einfach mit einer Vliesschere entfernt.

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Die Anbindung mit Vlies und Flüssigkunststoff ist fertiggestellt. © VELUX Deutschland GmbH

Für eine sichere Anbindung sollte der gesamte Bereich mindestens drei Mal abschließend mit dem Flüssigkunststoff eingestrichen werden. Ist dieser erst richtig durchgehärtet, zeigt sich das Flachdach-Fenster auf dem Welldach perfekt abgedichtet: Von der Dachfläche herabfließendes Wasser wird seitlich am Fenster vorgeleitet, Staub und Flugschnee können nicht eindringen.



Fazit

Flachdachfenster sorgen für natürliches Licht, ein ausgeglichenes Raumklima und schöne Aussichten auch unter flach geneigten Dachflächen. Dank erweitertem Zubehör und durchdachter Verarbeitung ist mit den modernen Systemen von VELUX der Einbau von Flachdachfenstern auch am Welldach oder in vergleichbar schwierigen Einbausituationen problemlos möglich. Wichtig ist dabei vor allem eine dichte und frei von Wärmebrücken gehaltene Anbindung des Dachfensters. Dies wird bei der Montage durch den geschickten Einsatz von Flüssigkunststoff und Vlies gewährleistet, welche in zwei Lagen unterhalb und oberhalb der Konstruktion für eine optimale Abdichtung und Wärmedämmung sorgen. Um hundertprozentig sicher zu gehen, dass bei der Installation Ihrer neuen Dachfenster alles richtig gemacht wird, sollte diese trotz der immer einfacher einzubauenden Systeme von einem erfahrenen Fachhandwerker übernommen werden. Der Profi verfügt nicht nur über das erforderliche Know-how, um Ihnen langfristig ärgerliche Schäden an Haus und Dach zu ersparen, sondern spart Ihnen darüber hinaus Zeit und Nerven. Wenn auch Sie auf der Suche nach Experten in Ihrer direkten Umgebung sind, dann nutzen Sie die Möglichkeit, und fordern hier auf unserem Fachportal unverbindlich attraktive Angebote an.

Über unsere*n Autor*in
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