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Dachfenster

Flachdachfenster: Arten, Einbau und Kosten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 23. Juli 2025
Lesedauer: 26 Minuten
© vladimir_n / istockphoto.com

Flachdachfenster verbinden Funktionalität mit modernem Design und schaffen lichtdurchflutete Räume selbst unter flachen Dachkonstruktionen. Sie öffnen neue gestalterische Möglichkeiten für Architektur und Innenraumplanung, indem sie natürliches Tageslicht gezielt in bislang oft dunkle Bereiche lenken. Gleichzeitig überzeugen sie durch technische Raffinesse in puncto Energieeffizienz, Witterungsbeständigkeit und Komfort. Flachdachfenster stehen sowohl im Privatbereich als auch im gewerblichen Bereich für eine neue Ästhetik des Bauens und Wohnens, die auf Klarheit, Licht und innovative Lösungen setzt.

Alles auf einen Blick:

  • Flachdachfenster bringen mehr Tageslicht ins Gebäude und verbessern das Raumklima spürbar. 
  • Sie sind in verschiedenen Varianten erhältlich – von festverglasten Modellen bis hin zu elektrisch öffnenden Systemen mit Smart-Home-Anbindung. 
  • Ein fachgerechter Einbau ist entscheidend für Dichtigkeit, Energieeffizienz und Sicherheit. 
  • Die Nachrüstung ist in vielen Fällen möglich, erfordert aber eine genaue Planung. 
  • Neben Vorteilen wie mehr Licht und Komfort gibt es auch Nachteile wie zum Beispiel höhere Anschaffungskosten oder Pflegeaufwand. 

Was ist ein Flachdachfenster?

Flachdachfenster sind eine speziell entwickelte Dachfensterart für Dächer mit geringer Neigung, typischerweise unter 15 Grad. Sie ermöglichen den Eintritt von Tageslicht in innenliegende oder lichtarme Räume wie Badezimmer, Flure, Küchen oder Wohnräume unter Flachdächern. Anders als klassische Schrägdachfenster werden sie nicht geneigt, sondern horizontal eingebaut, was besondere Anforderungen an Dichtung, Entwässerung und Wärmedämmung stellt.

Wie sicher sind Flachdachfenster in Bezug auf Einbruchschutz und Durchsturzsicherheit?

Viele dieser Fenster bestehen aus einbruchhemmendem Verbundsicherheitsglas (VSG), kombiniert mit verstärkten Rahmenkonstruktionen und mehrfacher Verriegelung. Modelle mit Prüfzeugnis nach DIN EN 1627 (z.B. Widerstandsklasse RC2) sind besonders zu empfehlen. In öffentlichen oder gewerblich genutzten Gebäuden ist zudem eine zertifizierte Durchsturzsicherheit gemäß DIN EN 18008-6 verpflichtend, einer Norm, die festlegt, welche Belastung das Fenster aushalten muss, um einen Durchsturz zu verhindern. Fenster mit Absturzsicherung müssen eine definierte Belastung aushalten und sind daher oft mit begehbarer Glasabdeckung oder Stahlrahmeneinlage ausgestattet. In privaten Wohnbauten lohnt sich diese Option besonders bei Dachterrassen oder Wartungswegen, da sie zusätzliche Sicherheit bei Wartungsarbeiten oder für Kinder bietet. Für besonders gefährdete Bereiche gibt es sogar Flachdachfenster mit integrierter Alarmfunktion. Sie lösen bei Erschütterung oder Glasbruch einen Signalton oder einen Smart-Home-Alarm aus.

GUT ZU WISSEN:
Einbruchschutz und Durchsturzsicherheit können getrennt zertifiziert sein. Beim Kauf daher unbedingt auf beide Prüfnachweise achten!

Was sind Vorteile und Nachteile von Flachdachfenstern?

VorteileNachteile
  • erhöht das Wohlbefinden durch natürliche Lichtquelle
  • verbessert die Luftqualität
  • Reduktion von Feuchtigkeit
  • modernes Erscheinungsbild
  • erhöhte Energieeffizienz dank Wärmeschutzverglasung und Automatisierung
  • smarte Funktionen nutzbar
  • ideal für innenliegende Räume ohne Fensterwände
  • waagerechte Lage führt zu schnellerer Verschmutzung und zu Wasseransammlungen
  • komplexer Einbau
  • teurer als klassische Dachfenster
  • potenzielle Undichtigkeiten bei fehlerhafter Montage

Welche Vorteile bietet Tageslicht im Flachdachbereich?

Flachdachfenster ermöglichen den Zugang zu Tageslicht auch in Räumen, die keine Außenwand besitzen, so wie innenliegende Bäder oder Flure. Doch das ist nicht alles. Was viele Menschen ohnehin spüren, haben Studien wie die der Uni Basel belegt: Natürliches Licht ist einer der wichtigsten Wohlfühl- und Gesundheitsfaktoren im Wohnraum. [1] Es wirkt sich positiv auf Ihre Stimmung, Konzentrationsfähigkeit und sogar Ihren Hormonhaushalt aus. Tageslicht verbessert nicht nur das Raumgefühl, sondern reduziert auch den Stromverbrauch. Räume mit guter natürlicher Beleuchtung benötigen deutlich weniger künstliches Licht, was den Energiebedarf senkt. Zudem kann ein Flachdachfenster, sofern es gut positioniert ist, im Winter zur zusätzlichen passiven Wärmegewinnung beitragen und damit die Heizkosten senken.

SCHON GEWUSST?
Flachdachfenster mit integrierter Lichtlenkung lenken das Tageslicht gezielt in tiefer liegende Raumzonen. Das ist ideal für lange Flure oder verwinkelte Grundrisse.

Wo werden Flachdachfenster eingesetzt?

Flachdachfenster kommen in unterschiedlichsten Gebäudetypen zum Einsatz: in Wohnhäusern, Gewerbeobjekten, Schulen, Lager- oder Sporthallen und Büros. Sie sind immer dann gefragt, wenn ein Raum keine Fassadenfläche für ein normales Fenster bietet oder gezielt eine Lichtquelle von oben eingeplant wird.

Typische Einsatzorte von Flachdachfenstern

  • Badezimmer und Duschräume
  • Treppenhäuser und Flure
  • Küchen
  • Wohnräume
  • Galerien, Eingangsbereiche und Ateliers
  • Technikräume und Industriehallen
  • Dachterrassen oder begrünte Dächer (teils sogar als begehbare Varianten mit rutschfester Oberfläche)
  • öffentliche Gebäude oder Bürohäuser (häufig als Teil der Rauchabzugsanlage oder als natürliche Lüftungssysteme)
  • Nachrüstung im Altbau


Welche Arten von Flachdachfenstern gibt es?

  • manuell zu öffnende Flachdachfenster
  • festverglaste Flachdachfenster
  • elektrisch zu öffnende Flachdachfenster
  • Lichtkuppeln
  • begehbare Flachdachfenster
  • flächenbündige Flachglasfenster

Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an Licht, Belüftung, Sicherheit und Gestaltung stehen heute verschiedene Typen von Flachdachfenstern zur Verfügung. Festverglaste Modelle dieser Art von Dachfenster sorgen für maximale Lichtausbeute, während öffenbare Varianten zusätzlich der Belüftung dienen. Für besondere Anforderungen gibt es Ausführungen mit Einbruchschutz, begehbare Verglasungen oder Varianten mit integriertem Sonnenschutz. So lässt sich für nahezu jedes Flachdach die passende Lösung finden, funktional und architektonisch stimmig.

Folgende Flachdachfenstervarianten sind die häufigsten: 

manuell zu öffnende Flachdachfenster

Diese Variante ist ideal, wenn neben Tageslicht auch eine natürliche Lüftung gewünscht ist. Die Fenster lassen sich über eine Handkurbel oder einen Drehgriff öffnen. Das macht sie besonders attraktiv für kleinere Bauprojekte oder in Bereichen, in denen eine elektrische Steuerung nicht notwendig oder gewünscht ist.

festverglaste Flachdachfenster

Festverglaste Fenster sind eine besonders wirtschaftliche Lösung, wenn es darum geht, Licht in innenliegende Räume wie Flure, Treppenhäuser oder Technikräume zu bringen. Da sie nicht geöffnet werden können, bieten sie zwar keine Belüftungsmöglichkeit, dafür aber eine hohe Dichtigkeit und geringe Wartungsanfälligkeit. Sie punkten mit niedrigen Anschaffungskosten und einer langlebigen Konstruktion.

elektrisch zu öffnende Flachdachfenster

Für mehr Komfort eignen sich elektrisch zu öffnende Flachdachfenster. Sie lassen sich per Fernbedienung oder App steuern und verfügen häufig über Regen- oder Windsensoren, sodass sie sich bei einsetzendem Regen schließen. In Kombination mit Smart-Home-Systemen lassen sich Licht- und Lüftungskonzepte individuell automatisieren.

Lichtkuppeln

Lichtkuppeln bestehen meist aus Kunststoff wie Acryl oder Polycarbonat und sind besonders lichtdurchlässig. Sie werden überwiegend dort genutzt, wo großflächig Tageslicht gewünscht ist. Sie sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, fest, manuell oder elektrisch zu öffnen, und vergleichsweise preisgünstig.

begehbare Flachdachfenster

Begehbare Fenster sind speziell für den Einbau in Dachterrassen oder Flachdächer konzipiert, die als begehbare Fläche genutzt werden. Sie sind aus besonders tragfähigem Glas gefertigt, oft rutschhemmend beschichtet und erfüllen höchste Sicherheitsstandards. Neben der Lichtfunktion eröffnen sie neue gestalterische Spielräume, vor allem bei modernen Dachkonstruktionen.

flächenbündige Flachglasfenster

Diese besonders hochwertigen Fenster sind flächenbündig ins Dach integriert und wirken durch ihr minimalistisches Design fast unsichtbar. Sie bestehen in der Regel aus Verbundsicherheitsglas und verfügen häufig über eine Wärmedämmverglasung. Flachglasfenster werden häufig bei anspruchsvollen Bauprojekten eingesetzt und lassen sich gut mit rahmenlosen oder automatisierten Systemen kombinieren.

Eine Glasdachlaterne aus Glas und schwarzem Metallrahmen, umgeben von nasser Dachabdichtung. Im Hintergrund ein Garten mit Holzzaun und Nachbarhäusern.
Sogenannte Glasdachlaternen sind verglaste Dachaufsätze zur Tageslichtversorgung tiefer liegender Räume © Laurence Berger / istockphoto.com

Vergleichstabelle verschiedener Flachdachfenstertypen

FenstertypÖffnungMaterialVorteileNachteile
festverglastes FensterkeineGlas (meist ESG/VSG)
  • kostengünstig
  • wartungsarm
  • sehr dicht
  • keine Belüftung möglich
manuell zu öffnendes FenstermanuellGlas mit Rahmen
  • einfache Lüftung
  • kein Stromanschluss nötig
  • nur schwer zugänglich
elektrisch zu öffnendes Fenstermotorisch/Smart-HomeGlas mit Sensoren
  • komfortabel
  • automatisierte Steuerung
  • sensorbasiert
  • höherer Preis
  • Stromanschluss nötig
Lichtkuppelbeides möglichKunststoff (z. B. Acryl)
  • sehr lichtdurchlässig
  • leichtgewichtig
  • günstig
  • geringere Wärmedämmung
  • optisch einfacher
begehbares Fensternicht zu öffnenSpezialglas (rutschhemmend)
  • belastbar
  • kombiniert Licht und begehbare Fläche
  • hohe Kosten
  • Einbauaufwand
Flachglasfensterstarr oder optional zu öffnenESG/VSG, flächenbündig
  • modernes Design
  • hohe Wärmedämmung
  • bündiger Einbau möglich
  • hohe Kosten
  • aufwendige Montage

Welche Belüftungsfunktionen bieten moderne Flachdachfenster?

  • manuelle Kippstellung: einfache, kostengünstige Lösung
  • elektrische Öffnung: per Schalter, App oder Zeitschaltung steuerbar
  • Sensorsteuerung: automatisch bei CO₂, Luftfeuchtigkeit oder Temperatur
  • Hybrid-Systeme: Kombination aus natürlicher und mechanischer Lüftung
  • Dauerlüftung über Lüftungsklappen: besonders in Bädern oder WCs

Lüftbare Flachdachfenster werden häufig vormontiert geliefert, was die Installation auf dem Dach deutlich vereinfacht. Für mehr Bedienkomfort sind lüftbare Oberlichter oft mit Gasdruckfedern ausgestattet, die das Öffnen und Schließen erleichtern. Die Öffnungsmechanik ist dabei meist außenliegend. In stark frequentierten Räumen trägt eine kontrollierte Lüftung entscheidend zu einem gesunden Raumklima bei: Sie senkt die CO₂-Konzentration, reduziert das Schimmelrisiko und verhindert die Bildung von Kondenswasser. Auch unangenehme Gerüche und Luftverunreinigungen lassen sich so wirksam minimieren. Das ist ein klarer Vorteil insbesondere in Badezimmern, Küchen und Schlafräumen. Besonders effizient sind automatische Lüftungssysteme, die sich in eine kontrollierte Wohnraumlüftung integrieren lassen. 

Wie ist ein Flachdach-Fenster aufgebaut?

Ein Flachdachfenster ist aus langlebigen, wartungsarmen Materialien gefertigt und besteht in der Regel aus einem wärmegedämmten Aufsatzkranz, der bündig in die Dachkonstruktion integriert wird. Darauf sitzt eine oder mehrere Verglasungseinheiten, wahlweise klar, opal, mattiert oder in Kuppelform, die für den gewünschten Lichteinfall sorgen. Je nach Ausführung können zusätzliche Funktionen integriert sein, beispielsweise Sonnenschutz oder Smart-Home-Technik. Moderne Flachdachfenster vereinen funktionale Anforderungen mit einem klaren, zeitgemäßen Design und kommen gleichermaßen in Wohn- wie auch in Zweckbauten zum Einsatz. Neben Tageslichteinfall ermöglichen sie je nach Modell auch eine natürliche Belüftung, eine vereinfachte Wartung oder dienen als Notausstieg.

Welche Materialien kommen bei Flachdachfenstern zum Einsatz?

  • Moderne Flachdachfenster bestehen aus wetterbeständigen Materialien wie Aluminium, Polycarbonat oder PVC.
  • Die Verglasung erfolgt meist in Sicherheitsglas-Qualität, entweder als Verbundsicherheitsglas (VSG) oder als Mehrscheiben-Isolierglas mit speziellen Beschichtungen zur Verbesserung des Wärmeschutzes. 
  • Es gibt sogar spezielle Flachdachfenster für Feuchträume, die über korrosionsbeständige Materialien und Lüftungsfunktionen verfügen. Das ist ideal für Badezimmer oder Küchen.

Ist ein Flachdachfenster individuell anpassbar? 

Viele Hersteller bieten Flachdachfenster in individuellen Größen, Formen und Funktionen an. Darunter fallen runde, quadratische oder rechteckige Varianten, aber auch maßgefertigte Lösungen. Dies erlaubt eine exakte Anpassung an architektonische Gegebenheiten und gestalterische Vorstellungen. Einige Flachdachfenster lassen sich mit Photovoltaik-Modulen kombinieren. So entsteht eine doppelte Nutzung: Licht und Stromerzeugung.

Welche Wärmedämmwerte haben Flachdachfenster?

Der Wärmeschutz von Flachdachfenstern ist ein wichtiges Kriterium für ihre Energieeffizienz. Ein hochwertiges Flachdachfenster trägt aktiv zur Reduktion des Heizwärmebedarfs bei, verbessert das Raumklima und senkt langfristig die Betriebskosten. Entscheidend ist der sogenannte U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient), der angibt wie viel Wärme pro Quadratmeter Fensterfläche bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin verloren geht. Je niedriger dieser Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Der U-Wert bezieht sich immer auf das komplette Fensterelement, nicht nur auf die Verglasung, was auch den Aufsatzkranz und das Rahmenmaterial einbezieht.

  • Moderne Flachdachfenster erreichen abhängig von Glasaufbau, Rahmenmaterial und Zusatzfunktionen U-Werte zwischen 0,9 und 1,4 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/[m²K]). 
  • Bei Zweifachverglasungen der Scheiben liegt der U-Wert meist über 1,1 Watt pro Quadratmeter und Kelvin.
  • Dreifachverglasung mit Edelgasfüllung wie Argon oder Krypton, Low-E-Beschichtungen und thermisch getrennte Rahmen sind heute Standard bei energieeffizienten Modellen und können deutlich niedrigere Werte erreichen.
  • In Passivhäusern sind sogar Werte unter 0,8 pro Quadratmeter und Kelvin realisierbar.
TIPP:
Einige Hersteller bieten Fenster mit integriertem Wärmesensor an, der Energieverluste in Echtzeit meldet und bei der Gebäudediagnostik hilft.

Kann ein Flachdachfenster nachgerüstet werden? 

Eine Nachrüstung ist bei fast allen Flachdächern möglich, sofern statische, bauphysikalische und technische Voraussetzungen beachtet werden. Vor dem Einbau muss eine Tragfähigkeitsprüfung des Dachaufbaus erfolgen, insbesondere bei begrünten oder begehbaren Dächern. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Abdichtung gegen Feuchtigkeit, da

  • alte Bitumenbahnen,
  • Kiesschichten oder
  • Dämmlagen

häufig angepasst oder erneuert werden müssen. In vielen Fällen ist die Nachrüstung mit einer energetischen Dachsanierung kombinierbar. Das spart Kosten und vereinfacht die Planung. Unter anderem deswegen, weil der neue Dämmaufbau direkt auf den Aufsatzkranz abgestimmt werden kann, was Wärmebrücken vermeidet.

Wie läuft der Einbau von Flachdachfenstern ab?

Der Einbau eines Flachdachfensters ist eine technisch anspruchsvolle Aufgabe und sollte ausschließlich durch erfahrene Fachkräfte erfolgen. Die Arbeitsschritte folgen einem klaren Ablauf:

  1. Nach der Positionsbestimmung des Fensters auf dem Flachdach erfolgt die Öffnung der sogenannten Dachhaut. Hierbei achtet der Fachmann auf den Aufbau und das Dachmaterial sowie tragende Elemente wie Sparren oder Träger. Sollte ein Bau dazwischen nicht möglich sein, muss eine Verstärkung eingebaut werden.
  2. Der Aufsatzkranz bildet die Basis für das spätere Fenster und gleicht die Dachneigung aus, um einen funktionierenden Wasserablauf zu gewährleisten. Denn auch Flachdächer sind nie ganz eben: Sie besitzen immer eine geringe Neigung (meist zwei bis fünf Prozent), damit Regenwasser zuverlässig abfließen kann. Der Aufsatzkranz, der ringsum mit der vorhandenen Dachabdichtung verklebt oder verschweißt wird, gleicht diese Neigung aus und sorgt für eine waagerechte Montagefläche des Fensters. So wird ein optimaler Wasserablauf gewährleistet und die Abdichtung bleibt dauerhaft sicher.
  3. Anschließend wird das Fenster eingelassen und verschraubt. Je nach Modell erfolgt dies direkt in den Kranz oder über eine Rahmenkonstruktion. Die elektrischen Anschlüsse für Antriebe, Sensoren oder Smart-Home-Komponenten werden in diesem Schritt vorbereitet oder installiert.
  4. Danach folgt die fachgerechte Abdichtung. Innen muss die Dampfsperre des Daches luftdicht an das Fenster angeschlossen werden, außen wird die Abdichtung nahtlos in die Dachhaut integriert. Zusätzlich werden Dämmstoffe rund um das Fenster eingesetzt, um Wärmebrücken zu vermeiden und den U-Wert des Aufbaus zu optimieren. Je nach Fensterkonstruktion kann eine mehrschichtige Abdichtung notwendig sein.
  5. Zum Abschluss erfolgt die Funktionsprüfung, wie zum Beispiel der Öffnungsmechanismus.
  6. Wenn alles reibungslos funktioniert, wird die Innenverkleidung montiert.

Wie lange dauert der Einbau eines Flachdachfensters?

Die Einbauzeit für ein Flachdachfenster beträgt bei guter Vorbereitung meist nur ein bis zwei Arbeitstage. Vorausgesetzt, alle Komponenten sind vor Ort.

Kann ich ein Flachdachfenster selbst einbauen?

Grundsätzlich können Sie Ihr Flachdachfenster selbst montieren, allerdings ist dieses Vorgehen nicht empfehlenswert für Laien. Genau wie beim Abdichten des Flachdachs an sich, können schon kleine Fehler beim Einbau des Fensters, etwa bei der Abdichtung oder beim Anschluss an die Dampfsperre, zu massiven Schäden durch eindringende Feuchtigkeit, Wärmebrücken oder Schimmelbildung führen. Auch die statische Beurteilung des Daches sollte nicht unterschätzt werden. Insbesondere bei Sanierungen oder beim nachträglichen Einbau in Bestandsgebäuden. Ohne fundierte Prüfung könnten tragende Elemente beschädigt oder die Dachlast nicht korrekt abgefangen werden.

Viele Hersteller setzen für die Garantie eine fachgerechte Montage durch qualifiziertes Personal voraus. Wer das Fenster selbst einbaut, riskiert den Verlust von Gewährleistungsansprüchen im Schadensfall.



Was ist der Unterschied zwischen einem Aufsetzkranz und einem Adapterkranz? 

Ein Aufsetzkranz und ein Adapterkranz sind zwar ähnliche Bauteile, erfüllen aber unterschiedliche Funktionen im Zusammenhang mit Flachdachfenstern oder Lichtkuppeln:

Aufsetzkranz

Der Aufsetzkranz ist die primäre Unterkonstruktion, die auf dem Flachdach montiert wird. Er bildet die Basis, auf der das Fenster, die Lichtkuppel oder ein anderes Oberlichtsystem installiert wird. Der Aufsetzkranz sorgt für die erforderliche Höhe, Dämmung und Neigung und ist somit ein fester Bestandteil der Dachkonstruktion.

Adapterkranz

Ein Adapterkranz hingegen wird verwendet, um zwei Bauteile miteinander zu verbinden, die nicht direkt zueinander passen – beispielsweise, wenn eine neue Lichtkuppel oder ein neues Flachdachfenster nicht direkt auf einen vorhandenen Aufsetzkranz montiert werden kann. In diesem Fall dient der Adapterkranz als Übergangsstück, das die Maße, Formen oder Befestigungspunkte anpasst. Er wird also vor allem bei Sanierungen oder Nachrüstungen eingesetzt.

Was ist bei der Positionierung des Flachdachfensters zu beachten?

Die optimale Lage liegt meist mittig über dem Raum, mit ausreichendem Abstand zu Dachrändern, Attiken und Aufbauten. Auch Schattenwürfe durch Nachbargebäude oder Schornsteine sollten beachtet werden. Aus diesem Grund müssen Sie sich nicht zwangsläufig an Standardpositionierungen halten. Wenn Ihre baulichen Gegebenheiten es erfordern oder Sie ein bestimmtes Raumgefühl erzielen möchten, kann eine individuelle Lösung sinnvoller sein.

Was ist eine Attika?
Eine Attika ist ein aufgesetzter Randabschluss an Flachdächern, der das Dach seitlich begrenzt. Sie schützt die Dachabdichtung, führt Regenwasser kontrolliert ab und trägt zur architektonischen Gestaltung des Gebäudes bei.

Ein zentral platziertes Fenster sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raumes. In langgestreckten Räumen können auch zwei kleinere Fenster vorteilhafter sein als ein großes. Das reduziert Schattenzonen und verbessert die Helligkeit. Zudem wird so eine gezieltere Lichtführung möglich, etwa über Sitz- oder Arbeitsbereichen. Fenster in schwer zugänglichen Bereichen, zum Beispiel über Treppenhäusern, sollten, wenn es geht, mit automatischer Steuerung und Reinigungsbeschichtung ausgestattet sein, da eine manuelle Reinigung dort kaum möglich ist. Auch eine integrierte Regen- und Windautomatik kann für mehr Komfort und Sicherheit sorgen.

Welche Faktoren spielen bei der Positionierung eine Rolle?

  • Raumfunktion: Wo wird Licht benötigt? Direkt über Arbeitsflächen, Spiegeln, Sitzgruppen oder in der Raummitte?
  • Pflege und Zugänglichkeit: Gibt es Hindernisse, Träger oder Dachaufbauten, die die Reinigung oder Bedienung erschweren könnten?
  • Entwässerung und Neigung: Wie verläuft das Dachgefälle? Wird Regenwasser zuverlässig vom Fenster abgeleitet?
  • Wartung und Reinigung: Ist das Fenster später gut erreichbar oder wird eine elektrische Öffnung beziehungsweise eine Reinigungsfunktion benötigt?
  • Einfallwinkel des Lichts: Je nach Ausrichtung des Daches kann der Sonnenverlauf unterschiedlich starke Aufheizung oder Blendung verursachen. Das ist ein Punkt, der bei Wohnräumen besonders berücksichtigt werden sollte.
  • statische Lastabtragung: Je nach Position kann es notwendig sein, die Dachkonstruktion zu verstärken. Dies gilt insbesondere bei größeren oder begehbaren Flachdachfenstern.

Lassen Sie sich von einem Fachmann oder Architekten beraten, um die Positionierung des Flachdachfensters optimal auf Ihre Raumsituation abzustimmen. So erreichen Sie maximale Lichtausbeute und langfristige Funktionalität.



Welche Anforderungen gelten für den Dachausstieg über Flachdachfenster?

Flachdachfenster als Dachausstieg unterliegen besonderen Anforderungen, die die Mindestmaße, barrierearme Öffnung, Rutschhemmung (bei begehbaren Varianten) oder mechanische Sicherung gegen unbeabsichtigtes Schließen betreffen. 

  • Wird das Fenster als Flucht- oder Notausstieg verwendet, ist die Beachtung von brandschutztechnisch klassifizierten Rahmen, Mindestöffnung innerhalb definierter Zeit und klarer Wegführung nach außen notwendig. Die Landesbauordnung gibt hier den Rahmen vor.
  • Bei Dachterrassen spielt nicht nur die Funktion, sondern auch die Ästhetik eine Rolle: Flachdachfenster als Ausstieg sollten flächenbündig, mit durchgehender Trittfläche sein und gegebenenfalls eine Geländersicherung haben.

Baurechtlich gelten Flachdachausstiege als Rettungsweg. Dadurch kann eine Genehmigungspflicht notwendig sein.

Welche Rolle spielt der Sonnenschutz bei Flachdachfenstern?

Vor allem in Wohn- und Aufenthaltsräumen mit direkter Sonneneinstrahlung ist ein entsprechender Sonnenschutz unverzichtbar, um Überhitzung und Blendung zu vermeiden. Noch dazu verbessert er die Energieeffizienz und schützt Ihre Innenausstattung vor UV-Schäden. Sie haben unter anderem folgende Möglichkeiten: 

  • außenliegende Rollläden: effektivster Hitzeschutz, ideal bei hoher Sonneneinstrahlung
  • innenliegende Rollos oder Plissees: günstig, einfacher nachrüstbar, aber weniger effektiv
  • Spezialverglasungen: UV-Filter, Hitzeschutzbeschichtung, Tönungen
  • automatische Steuerung: sensorbasiert je nach Sonnenstand oder Innenraumtemperatur

Spezialverglasungen mit selektiver Beschichtung (häufig auch als „Low-E“- oder „Sonnenschutzverglasung“ bezeichnet) sind so konzipiert, dass sie das sichtbare Licht größtenteils durchlassen, sodass Räume hell bleiben, Infrarotstrahlung jedoch blockieren oder reflektieren. Dadurch gelangt viel Tageslicht in den Raum, aber die Aufheizung durch Sonneneinstrahlung wird deutlich reduziert. Das ist besonders vorteilhaft für die passive Klimatisierung: Im Sommer bleibt es kühler, im Winter wird der Wärmeverlust minimiert.

Welche Hersteller für Flachdachfenster gibt es?

Im deutschsprachigen Raum haben sich mehrere Hersteller mit speziellen Flachdachlösungen etabliert. Sie bieten verschiedene Modelle, die von einfachen Lichtkuppeln bis zu High-End-Smartfenstern, reichen.

Roto

  • hohe Stabilität und Langlebigkeit durch robuste Materialien 
  • deutscher Hersteller, der bekannt ist für innovative und energieeffiziente Dachfensterlösungen
  • bietet langlebige Flachdachfenster mit hoher Wärmedämmung und montagefreundlicher Konstruktion
  • große Produktauswahl, auch für spezielle Anforderungen und individuelle Projekte

VELUX

  • Velux ist einer der bekanntesten Hersteller für Dachfenster
  • breites Sortiment an festverglasten und elektrisch öffnenden Flachdachfenstern sowie begehbaren Elemente
  • Fokus auf Energieeffizienz, modernes Design und Smart-Home-Kompatibilität
  • große Verfügbarkeit an Velux Flachdach-Fenstern über Fachhandel und Onlinevertrieb
  • zahlreiche Zubehörlösungen wie Sonnenschutz, Insektenschutz und Regensensorik

LAMILUX

  • auf technische Flachdachsysteme und Tageslichtlösungen spezialisiert
  • hochwertige Lichtkuppeln, Flachdachfenster und Glasdachkonstruktionen
  • besonders hohe Wärmedämmstandards und passivhaustaugliche Produkte
  • ideal für gewerbliche Bauten, Schulgebäude, Sporthallen oder exklusive Wohnobjekte

FAKRO

  • polnischer Hersteller, der auch in Deutschland mit einem vielseitigen Sortiment vertreten ist
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Bauherren mit mittlerem Budget
  • bietet Flachdachfenster mit manueller oder elektrischer Steuerung
  • Modelle aus Holz oder Kunststoff, auch mit Smart-Home-Anbindung

ESSMANN

  • vor allem im Bereich industrieller Flachdachlösungen bekannt
  • Fokus auf robuste Lichtkuppeln, Lüftungselemente und Rauchabzugssysteme
  • ideal für Lagerhallen, Produktionsstätten und großflächige Gewerbedächer
  • langlebige Produkte mit einfacher Wartung

Wichtige Kriterien für die Hersteller- und Fensterwahl 

  • Qualitätsstandards
  • Funktionumfang
  • Service
  • U-Wert und Energieeffizienz
  • Zertifizierungen (zum Beispiel DIN, CE, Passivhaus)
  • Garantiebedingungen und Wartungskonzepte
  • Kompatibilität mit Smart-Home-Systemen
  • Erweiterbarkeit (zum Beispiel Nachrüsten von Rollläden, Motoren)

Manche Hersteller bieten Schulungen für Monteure. Wenn Sie so einen zertifizierten Fachbetrieb beauftragen, erhalten Sie oft verlängerte Garantiezeiten.

Wie viel kosten Flachdachfenster?

Flachdachfenster beginnen preislich bei 320 Euro und können bis zu 3.000 Euro und mehr kosten. Die günstigsten Varianten sind dabei manuell zu öffnende Flachdachfenster und Lichtkuppeln, während elektrisch zu öffnende Flachdachfenster oder begehbare Flachdachfenster aufgrund ihrer besonderen Anforderungen und Zusatzfunktionen deutlich teurer werden können. 

Was kostet der Einbau von Flachdachfenstern?

Für den fachgerechten Einbau durch ein Dachdeckerunternehmen fallen je nach Aufwand zusätzliche Kosten an, abhängig vom Dachmaterial, der Zugänglichkeit, den Sonderfunktionen und der Größe des Fensters. Sie müssen hier mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 35 bis 80 Euro rechnen, je nach Betrieb und Region.

SCHON GEWUSST?
Versicherer stufen Wasserschäden durch undichte Dachfenster als nicht gedeckt ein, wenn sie auf fehlerhaften Einbau zurückzuführen sind. Deswegen sollten Sie unbedingt einen Fachbetrieb beauftragen!

Welche Faktoren bestimmen den Preis?

FensterEinbau
  • Größe und Typ
  • Fenstermaterial
  • Verglasung
  • Öffnungsart
  • Energieeffizienz
  • Zusatzfunktionen (Sonnenschutz, Automatisierung, Sicherheit)
  • Größe und Form
  • Einbauaufwand
  • Zusatzarbeiten
  • regionale Preisgestaltung

Kostenbeispiel für ein Flachdachfenster

In diesem Beispiel soll ein altes Flachdachfenster gegen ein modernes Modell ausgetauscht werden. Aus diesem Grund entsteht weder zusätzliche Arbeitszeit noch Materialbedarf durch einen Umbau. 

KostenfaktorPreis
Fenster600 Euro
Demontage des alten Fensters70 Euro
Einbau inklusive Dämmung und Fensterlaibung450 Euro
Entsorgung des alten Fensters und Materialien80 Euro
An- und Abfahrt80 Euro
Gesamtkosten1.280 Euro

Wenn Sie mehrere Fenster zur gleichen Zeit einbauen lassen, bieten Fachbetriebe oft Rabatte an. Eine Preisreduzierung entsteht schon automatisch dadurch, dass zum Beispiel die An- und Abfahrt oder die Entsorgungskosten nicht separat berechnet werden. Lassen Sie sich auf jeden Fall mindestens zwei, möglichst drei Angebote machen und vergleichen Sie diese genau. 



Gibt es Fördermittel für Flachdachfenster?

Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, Ihre Ausgaben durch Fördermittel in Form von Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten zu reduzieren. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Flachdachfenster im Rahmen einer energetischen Sanierung eingebaut oder ersetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Verbesserung des Wärmedämmstandards.

  • BAFA – „Einzelmaßnahme (BEG EM)“: (Zuschuss von bis zu 20 Prozent für energieeffiziente Dachfenster
  • Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – Kredit 261: bis zu 150.000 Euro Kredit je Wohn­einheit für ein Effizienzhaus und zwischen fünf und 45 Prozent Tilgungszuschuss 
  • regionale Förderprogramme von Bundesländern, Kommunen oder Energieversorgern
  • Für energetisch relevante Nachrüstungen (z.B. Dreifachverglasung, Smart-Home-Steuerung) stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung, insbesondere von der KfW oder Landesbanken.  

Die Maßnahme muss in der Regel vor der Umsetzung beantragt werden, und es muss ein zertifizierter Energieberater eingebunden sein. Zudem müssen die Fenster bestimmte technische Mindestanforderungen erfüllen. Und Vorsicht: Die Förderbedingungen können sich ändern. Es empfiehlt sich, vor Antragstellung die aktuellen Richtlinien auf den offiziellen Seiten von BAFA und KfW zu prüfen oder eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen.

Welche Genehmigungen oder baurechtlichen Vorgaben müssen bei Flachdachfenstern beachtet werden?

Der Einbau von Flachdachfenstern ist in vielen Fällen genehmigungsfrei, sofern keine grundlegende Veränderung der Gebäudestruktur erfolgt. In vielen Kommunen ist zumindest eine Bauanzeige erforderlich, auch wenn keine explizite Genehmigungspflicht besteht. Anders kann es jedoch bei dem Einbau in Flächen mit Nutzung als Fluchtweg, Photovoltaik-Erweiterungen auf dem Fenster oder bei einer gravierenden optische Änderung der Dachlandschaft aussehen. In solchen Fällen kann eine Baugenehmigung erforderlich werden, die Sie noch vor Beginn des Umbaus beantragen müssen. Da die baurechtlichen Vorgaben bundesweit nicht einheitlich geregelt sind, sollten Sie sich mit der Landesbauordnung oder dem für Sie zuständigen Bauamt auseinandersetzen. Ein guter Fachbetrieb kann Ihnen auch auf diesem Gebiet weiterhelfen. 



Welche Pflege- und Wartungsmaßnahmen sind bei Flachdachfenstern notwendig?

Verzichten Sie bei der Reinigung auf aggressive Mittel, da viele Glasbeschichtungen empfindlich auf Säuren oder Scheuermittel reagieren. Nutzen Sie am besten Reinigungszubehör mit Teleskopstange und weichen Bürsten, die vor allem die Pflege bei schwer erreichbaren Dachfenstern erleichtern. 

Grundsätzlich stehen die folgenden Maßnahmen an, die Sie mitunter selbst durchführen können:

  • Reinigung der Verglasung: je nach Lage zwei bis vier Mal pro Jahr
  • Überprüfung der Dichtungen: mindestens einmal jährlich
  • Pflege mechanischer Bauteile: Scharniere und Antriebe regelmäßig ölen
  • Kontrolle von Regensensoren und Motorik: mindestens einmal jährlich
VORSICHT:
Besondere Sorgfalt gilt motorisierten Fenstern mit Sensorik: Hier sollten Softwareupdates regelmäßig durchgeführt und Stromversorgung sowie Akkus geprüft werden.

Viele Hersteller oder Fachbetriebe bieten Wartungsverträge mit jährlicher Inspektion an. Der große Vorteil hierbei ist, dass sie oft Garantieleistungen abdecken und Sie weniger Aufwand mit der Pflege Ihrer Fenster haben.

Welche Alternativen gibt es zu Flachdachfenstern?

  • Lichttunnel sind eine preiswerte, platzsparende Lösung. Sie sind ideal für Flure, Gäste-WCs oder Abstellräume und benötigen nur wenig Platz auf dem Dach. Dennoch bieten sie ein natürliches Licht.
  • Oberlichter werden oft in Industrie- oder Sporthallen verwendet, weil sie eine breite Lichtverteilung bei hoher Deckenhöhe bieten. Sie sind jedoch selten für Wohnräume geeignet.
  • Glasbausteine im Dach sind zwar selten, bieten aber ein angenehmes Diffuslicht und eine hohe Sicherheit gegen Einbruch. Sie bieten auch die Möglichkeit für gestalterische Akzente. 
  • Lichtbänder sind mehrere Flachdach-Fenster in einer Reihe, sodass sie für gleichmäßige Ausleuchtung sorgen.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Auch bei Flachdächern ist eine minimale Neigung erforderlich, damit Regenwasser ablaufen kann. Ein Flachdachfenster sollte immer in die Fließrichtung des Wassers integriert werden. Das schützt vor stehender Nässe und Undichtigkeiten.
  2. Bei gewerblichen Bauten oder Treppenhäusern fordern die Landesbauordnungen oft einen natürlichen Rauch- und Wärmeabzug (RWA). Hierfür eignen sich spezielle Flachdachfenster mit elektrischer Notöffnung.
  3. Je höher das Fenster eingebaut wird, desto schwieriger ist die spätere Reinigung. Entscheiden Sie sich gegebenenfalls für Fenster mit Reinigungsbeschichtung oder automatischer Öffnung zur Wartung.
  4. Flachdachfenster bringen viel Licht, aber auch direkte Sonneneinstrahlung. In Wohnräumen kann dies schnell zu Überhitzung führen. Planen Sie deshalb Sonnenschutzglas, Außenrollos oder innenliegende Verdunkelungen ein, idealerweise mit automatischer Steuerung.
  5. Schallschutz beachten: Flachdachfenster können, je nach Lage (z.B. in der Nähe von Straßen, Bahngleisen oder Flugschneisen), eine Schwachstelle beim Schallschutz darstellen. Am besten achten Sie auf spezielle Schallschutzverglasungen, wenn das Gebäude in einer lärmintensiven Umgebung steht. Das verbessert den Wohnkomfort erheblich, wird aber bei der Planung oft übersehen.


Fazit

Flachdachfenster bieten für nahezu jedes Gebäude mit Flachdach einen Mehrwert. Sie ermöglichen Tageslichteinfall in innenliegende Räume, verbessern das Raumklima durch Belüftung und können in Smart-Home-Systeme integriert werden. Die Auswahl ist groß: von einfachen Lichtkuppeln bis zu begehbaren High-End-Modellen mit automatischer Steuerung. Ein sorgfältiger Einbau durch Fachbetriebe ist dabei ebenso entscheidend wie die richtige Wahl des Fenstertyps. Wer auf geprüfte Qualität, gute Wärmedämmung und durchdachte Zusatzfunktionen setzt, erhält mit einem Flachdachfenster eine langlebige, sichere und komfortable Lösung.

Flachdachfenster: Häufig gestellte Fragen

Wie lange hält ein Flachdachfenster?

Die Lebensdauer hängt stark von Material, Verglasung und Pflege ab. Hochwertige Modelle aus Aluminium oder Kunststoff mit Isolierverglasung halten problemlos 25 bis 30 Jahre. Bei regelmäßiger Wartung und fachgerechter Montage können sie auch noch länger halten. 

Kann man ein Flachdachfenster auch in ein begrüntes Dach einbauen? 

Ja, das ist möglich, aber unter Beachtung einiger Besonderheiten: Der Fensterrahmen muss über der Substratschicht abschließen und gegen Feuchtigkeit geschützt sein. Eine sorgfältige Anbindung an den Dachaufbau und eine durchwurzelungssichere Abdichtung sind Pflicht. 

Wie funktioniert die automatische Öffnung bei Flachdachfenstern? 

Modelle mit Motorantrieb öffnen und schließen sich per App, Wandtaster, Zeitschaltung oder Sensor. Viele Systeme sind in gängige Smart-Home-Plattformen integrierbar und erlauben individuelle Einstellungen. 

Gibt es spezielle Flachdachfenster für Passivhäuser?

Ja, verschiedene Hersteller bieten zertifizierte Passivhaus-Fenster mit besonders niedrigen U-Werten, Dreifachverglasung und thermisch getrenntem Rahmen. Diese Modelle sind auf maximale Energieeffizienz ausgelegt und erfüllen strenge Luftdichtigkeitsanforderungen. 

Wie groß darf ein Flachdachfenster maximal sein?

Die Größe hängt vom Hersteller, der Produktlinie und der Statik ab. Viele Systeme erlauben Einzelflächen bis zu zwei Quadratmetern. Für größere Lichtflächen bieten sich Kombinationen unterschiedlicher Fenster oder modulare Reihenfenster an. Hierbei müssen Sie allerdings auf statische Sondernachweise achten. 

Was ist der Unterschied zwischen einer Kuppel und einem Flachdachfenster?

Lichtkuppeln sind meist aus Kunststoff, gewölbt und besonders lichtdurchlässig. Flachdachfenster bestehen aus Glas, wirken dezenter, bieten besseren Wärmeschutz und sind architektonisch vielfältiger einsetzbar. 

Wie laut ist ein Flachdachfenster bei Regen?

Das hängt stark vom Material ab: Lichtkuppeln aus Kunststoff sind deutlich lauter als Flachglasfenster mit Verbundsicherheitsglas. Wünschen Sie einen besonderen Schallschutz, sollten Sie eine Schallschutzverglasung wählen. 

Quellen

[1] „Gesünder leben im richtigen Licht“. Unibas.ch, https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Gesuender-leben-im-richtigen-Licht.html. Zugegriffen 10. Juli 2025.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.