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Sicherheit auf dem Dach

Brandschutz für das Flachdach gegen Flugfeuer

Dachdecker.com Team
Verfasst von Dachdecker.com Team
Zuletzt aktualisiert: 30. September 2024
Lesedauer: 5 Minuten
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Der Brandschutz fürs Flachdach ist besonders wichtig für den schlimmsten anzunehmenden Fall: Wütet ein Brand, darf das Dach nicht nachgeben. So haben Rettungskräfte eine Chance, Menschen in der Not zu retten. Damit der Brandschutz auch nach Jahren bestehen bleibt, müssen Materialien und Normen eingehalten werden. Lesen Sie mehr zum Thema auf Dachdecker.com.

Der Brandschutz auf einem Flachdach hängt zentral mit seiner Verwendung zusammen. Es gibt einige Dächer, die intensiv oder extensiv begrünt sind und somit anderen Betriebsanweisungen zum Brandschutz unterliegen, als Flachdächer mit einer gewöhnlichen Bebauung. Dabei ist das Regelwerk so kompliziert und umfangreich, dass selbst ein Profihandwerker nicht jeden Dachbau beherrscht. Eine Spezialisierung auf Ein- und Mehrfamilienhäuser oder auf Hochhäuser gehört daher zumeist schon zur Ausbildung. Der Umfang an Materialwahl und Aufbaumöglichkeiten führt dazu, dass der Fachplaner zum Brandschutz eine eigenständige Berufsgruppe im Dachdeckerhandwerk ist.

Vorteilhaft für den Brandschutz am Flachdach auf einem Hochhaus vor treibendem Flugfeuer ist die intensive Begrünung. Dabei wird das Dach mit umfassenden Gartenanlagen genutzt. Dank der regelmäßigen Nutzung und Pflege der Dachfläche ist Flugfeuer für gewöhnlich unverfänglich. Durch die Bestimmungen, die für einen solchen Ausbau an Statik und zu verwendenden Materialien gelten, bedarf es keiner weiteren Maßnahmen zum Flachdach-Brandschutz. In diesem Fall spricht man auch von einer harten Bedachung nach DIN 4102 – Teil 7, die in der jeweiligen Landesbauordnung der Länder verankert ist.

Dem gegenüber steht die extensive Dachbegrünung. Hier muss ein vorbeugender Brandschutz betrieben werden. Bei der extensiven Begrünung von flachen oder leicht schrägen Dächern, wird lediglich eine widerstandsfähige Pflanzenart ausgebracht. Diese kann aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften hohen Temperaturen und langer Trockenzeit widerstehen. Da unter diesen Bedingungen Flugfeuer eine große Brandgefahr darstellt, ist der Brandschutz auf dem Flachdach mit Kosten verbunden, die zu den Bebauungsausgaben hinzukommen. Hält man alle Vorschriften zur sicheren Bebauung ein, bleiben die Kosten häufig unter denen für eine intensive Dachbegrünung.

Beton – der ideale Brandschutz fürs Flachdach

Ein Dach muss viele Jahrzehnte lang Wind und Wetter trotzen. Flachdächer unterliegen dabei anderen Belastungen als Schräg- oder Steildächer. Damit die Sicherheit für die Bewohner des Hauses möglichst lange erhalten bleibt, müssen sie den Brandschutz vom Flachdach regelmäßig prüfen lassen. Dabei stellen sich unterschiedliche Fragen. Ist eine harte Bedachung realisiert oder eine weiche? Welche Materialien sind zum Einsatz gekommen? Stimmen die Vorgaben der Brandschutz DIN 18234 für die baulichen Maßnahmen noch oder ist eine Nachbesserung erforderlich? – Dabei steht der Schutz vor der Ausbreitung von Bränden über das Dach im Vordergrund.

Der Brandschutz für ein Betonflachdach ist sehr vorteilhaft. Es handelt sich bei Beton oder Porenbeton um einen mineralischen Werkstoff, der widerstandsfähigste gegen die Ausbreitung eines inneren Brandes. Die sogenannte fünfte Fassade des Hauses – das Dach – wird dank Beton zur Schutzschicht. Sie verhindert das Austreten und Ausbreiten des Feuers und setzt keine giftigen Stoffe während eines Brandes frei. Bei einem natürlichen Brand können die Temperaturen bis 1.000 Grad Celsius steigen. Der Beton bleibt dabei stabil und konsistent. Es ist sogar möglich, ihn nach dem Brand wieder herzurichten und den betroffenen Wohnraum wieder nutzbar zu machen.

Geteilte Normen für den Brandschutz beim Flachdach

Der Brandschutz für das Flachdach ist maßgeblich davon abhängig, dass die Labormesswerte korrekt ermittelt wurden und der Baustoff damit keine Unzulänglichkeiten aufweist. Der Kauf von Baustoffen im Ausland sollte daher mit einer gesunden Portion Vorsicht und Sachverstand vom Profihandwerker vorgenommen werden.

In der 33. Ausgabe der Fachzeitschrift „Bauphysik“ im Februar 2011 schilderten Björn Bansemer, Malte Klinksiek und Friedrich-Wilhelm Wittbecker dieses Problem und stellen heraus, dass die unterschiedlichen Prüfmethoden erheblich sind. Die Laboruntersuchungen heben das unterschiedliche Verständnis von Raumgeometrie, Ventilationsöffnungen und -verhältnissen sowie Art und Leistung der verwendeten Zündquellen hervor. Untersucht wurde neben der DIN-Norm, die UL-, ANSI-, ISO- und NT FIRE-Norm. Während NT-FIRE (Skandinavien), DIN und ANSI (Amerika) eher regionalen Forschungszentren entspringen, steht der Versuchsaufbau nach ISO-Norm weltweit in verschiedenen Testeinrichtungen.

Da bereits auf wissenschaftlicher Ebene eine so große Differenz an Forschungsmethoden herrscht, ist dem Kunden nicht zuzumuten, dass dieser die entsprechenden Regeln überblickt. Um einen sicheren Flachdach-Brandschutz zu gewährleisten, sollte ein Meister aus dem Dachdeckerhandwerk sich der Aufgabe widmen.



Fazit

Der Brandschutz am Flachdach ist maßgeblich von dessen Nutzung abhängig. Intensivbegrünte Dachflächen stellen beispielsweise einen guten Schutz vor Flugfeuer dar, Beton verhindert, dass Feuer sich ausbreitet oder das Dach im Brandfall instabil wird. Gerade öffentliche Gebäude müssen strenge Regelungen beachten, die für Laien sehr unübersichtlich sind. Wenden Sie sich daher an einen Fachmann und lassen Sie den Brandschutz fachgerecht planen. Dachdecker.com bietet Ihnen die Möglichkeit, kostenlos und unkompliziert mit Dachdecker-Betrieben aus Ihrer Nähe in Kontakt zu treten. Nutzen Sie einfach das praktische Formular unseres Fachportals!

Über unsere*n Autor*in
Dachdecker.com Team
Dachdecker.com ist das Branchenverzeichnis für Dachdeckerbetriebe. Die Redaktion von Dachdecker.com erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen und Arbeiten rund ums Dach, die Eindeckung oder die Wärmedämmung.