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Sicherheit auf dem Dach

Brandschutz – Maßnahmen und Vorschriften

Dachdecker.com Team
Verfasst von Dachdecker.com Team
Zuletzt aktualisiert: 30. September 2024
Lesedauer: 5 Minuten

Ist die Rede von Brandschutz, so sind damit alle Präventivmaßnahmen gemeint, mit denen einem Brand oder dem Übergreifen eines Feuers auf den restlichen Teil eines Gebäudes oder Geländes vorgebeugt werden soll. Informieren Sie sich auf Dachdecker.com über die Grundlagen und die wichtigsten Vorschriften des Brandschutzes!

Der Brandschutz beschäftigt sich mit allen Formen der Bekämpfung eines Brandes und ist durch entsprechende Gesetze und Verordnungen geregelt. Da die Anforderungen des Brandschutzes Angelegenheiten der einzelnen Länder sind, weichen die Vorschriften in den einzelnen Bundesländern zum Teil voneinander ab. Die Ziele des Brandschutzes liegen im Wesentlichen im Schutz von Menschen, Tieren, Sachgütern und Objekten wie auch in der Verhütung von Brandausbreitung.

Bei der Planung eines Neubaus oder bei notwendigen Sanierungsarbeiten in älteren Gebäuden müssen die bestehenden Brandschutz-DIN-Normen eingehalten und umgesetzt werden. Auch bei öffentlichen Veranstaltungen im Innen- oder Außenbereich muss auf die Anwendung von Brandschutz-Vorschriften geachtet werden. Dies soll im Ernstfall zu einer schnellen Personenrettung und zur Verminderung des Sachschadens beitragen. Zudem sollen dadurch schon vorab Mittel und Wege geschaffen werden, mit denen die Erkennung eines Feuers und eine Löschung des Brandes möglich werden. Die Einhaltung von Brandschutz auf dem Flachdach ist dabei ebenso wichtig, wie das Einleiten von Maßnahmen zur Verhinderung eines Brandes bei Steildächern. Besonders beim Photovoltaik-Dach sollten die neuentwickelten Sicherheitsbestimmungen nicht außer Acht gelassen werden.

Anlagentechnischer, organisatorischer und baulicher Brandschutz

Beim Brandschutz wird unterschieden in den vorbeugenden und in den abwehrenden Brandschutz. Der Oberbegriff vorbeugender oder passiver Brandschutz umfasst alle im Vorfeld eingeleiteten Schritte, mit denen ein Feuerausbruch verhindert oder das Brandrisiko minimiert werden sollen. Durch seine zusätzliche Unterteilung in drei Hauptkategorien können konkrete Aussagen zu den Maßnahmen getroffen werden, die in den jeweiligen Teilbereichen umgesetzt werden sollen. Dabei regelt ein organisatorischer Brandschutz beispielsweise das Anlegen von Alarmplänen sowie die Schulung der Führungskräfte und Mitarbeiter durch eine Unterweisung zum Thema Brandschutz. Dadurch soll ein bewusster Umgang mit Zündquellen erreicht und Aufschluss über Verhalten bei Feuer gegeben werden.

Daneben sieht ein anlagentechnischer Brandschutz die Installation von verschiedenen Anlagen oder Systemen vor, die entweder ein Feuer erkennen und melden oder zu seiner Löschung beitragen. Regelungen zum Brandschutz bei Kabeldurchführungen und die Klassifizierung von brennbaren und nicht brennbaren oder schwer entflammbaren Baustoffen werden unter der Bezeichnung baulicher Brandschutz zusammengefasst. Von Baubeginn an sollen zum Beispiel Fluchtwege eingeplant und das Gebäude in Brandabschnitte eingeteilt werden.

Abwehrender Brandschutz durch die Feuerwehr

Verschiedene Vorkehrungen – wie beispielsweise die Beachtung vom Brandschutz für den Schornstein – haben das Ziel, das Brandrisiko zu vermindern.
Demzufolge müssen Bauteile aus brennbaren Baustoffen in bestimmten Abständen zu den Schornsteinen, die in den Landesbauordnungen festgelegt sind, angeordnet werden. Zwischen Sparren und den Außenwänden der Schornsteine ist eine Entfernung von mindestens 50 mm vorgesehen. Für Bauteile mit geringem Querschnitt, zum Beispiel Dachlatten, genügt ein Abstand von 10 mm. Auch bezüglich der Schornsteinköpfe gelten aufgrund des Brandschutzes bestimmte Regelungen, die genau festlegen, um welches Maß sie die Dächer überragen sollen.

Nichtsdestotrotz kann aber der Ausbruch eines Feuers in einigen Fällen nicht verhindert werden. Wenn dann alle passiven Schutzmaßnahmen nicht mehr ausreichen, um eine Löschung des Brandes herbeizuführen oder der weiteren Ausbreitung des Feuers entgegenzuwirken, wird diese Aufgabe schließlich an die Feuerwehr übertragen. Ihr Tätigkeitsfeld gehört zum abwehrenden Brandschutz und umfasst nicht nur das Feuerlöschen, sondern soll den Brandschaden auch so gering wie möglich halten.

Von Fachkräften kompetent zum Thema Brandschutz beraten lassen

Um sich einen Überblick über die festgelegten Brandschutz-Vorschriften zu verschaffen, ist es ratsam, das Gespräch mit einem geschulten Fachmann zu suchen. Dieser kann Sie über alles Wissenswerte zu diesem Thema informieren und Sie auch bei der Erstellung eines Gutachtens oder einer Betriebsanweisung zum Brandschutz unterstützen.

Wer ein Studium mit dem Abschluss Fire Safety Engineering anstrebt, kann dieses an verschiedenen Hochschulen absolvieren,  wie besipielsweise an der Universität Wuppertal. Auch Schulungen sowie Aus- und Weiterbildungen mit dem Abschluss Brandschutzbeauftragter oder Fachplaner Brandschutz sind möglich. Wenn Sie Fragen zu geeigneten Baustoffen für Ihr geplantes Gebäude haben oder weitere Informationen wünschen, können Sie auf unserem Fachportal Kontakt zu Innungsbetrieben aus Ihrer direkten Umgebung aufnehmen und sich bezüglich der brandschutztechnischen Anforderungen an Bedachungen beraten lassen. Zudem haben Sie die Möglichkeit, sich unverbindlich Angebote zu Ihrem Bauvorhaben erstellen lassen.



Fazit

Durch Brandschutz-Vorschriften soll einerseits die Brandgefahr gemindert werden, andererseits soll so im Falle eines Brandes die Löschung schnell und reibungslos ermöglicht werden. Deshalb müssen bereits beim Bau von Gebäuden Fluchtwege und Brandabschnitte geplant, bestimmte Räume mit Feuermeldern ausgestattet und Personal geschult werden. Die Vorschriften sind komplex und darüber hinaus von Bundesland zu Bundesland verschieden, weshalb Sie – besonders als Verantwortlicher für ein öffentliches oder betriebliches Gebäude – die Beratung eines Fachmannes in Anspruch nehmen sollten!

Über unsere*n Autor*in
Dachdecker.com Team
Dachdecker.com ist das Branchenverzeichnis für Dachdeckerbetriebe. Die Redaktion von Dachdecker.com erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen und Arbeiten rund ums Dach, die Eindeckung oder die Wärmedämmung.