Um Flachdächer ansprechend und ökologisch wertvoll zu gestalten, können Sie eine Dachbegrünung darauf anlegen. Diese zaubert aus dem Dach einen kleinen Garten, in dem sich vor allem Insekten pudelwohl fühlen.
Alles auf einen Blick:
- Die Dachbegrünung ist eine Möglichkeit, ein Dach zu verschönern.
- Sie dient außerdem einem ökologischen Zweck und hilft beispielsweise dabei, das Insektensterben zu verhindern.
- Dachbegrünungen können bei verschiedenen Dach-Typen verwendet werden.
- Es gibt unterschiedliche Arten von Dachbegrünungen, die sich vor allem nach der jeweiligen Traglast des Daches richten.
- Die Dachbegrünung muss regelmäßig gepflegt werden.
Definition
Bei einer Dachbegrünung handelt es sich um eine alternative Dacheindeckung, die vor allem ökologische Gesichtspunkte erfüllt und als nachhaltig gilt. Sie haben dabei, je nach Traglast Ihres Gebäudes, die Wahl zwischen der sogenannten extensiven oder intensiven Bepflanzung.
Was ist eine Dachbegrünung?
Gerade in Ballungsräumen, in denen nahezu keine Natur vorhanden ist, kann sich die Dachbegrünung in vielerlei Hinsicht lohnen. So kann beispielsweise dem Insektensterben entgegengewirkt werden. Sie decken Ihr Dach dann nicht mit Ziegeln oder anderem Material ein, sondern begrünen es durch einen gepflanzten Teppich.
Damit dies gelingt, muss beim Auslegen und beim Aufbau der Dachbegrünung einiges beachtet werden.
Welche Arten von Dachbegrünungen gibt es?
Im Bereich der Dachbegrünungen kann man zwischen drei Varianten unterscheiden:
- Extensive Dachbegrünung
Diese Variante ist die leichteste Form der Dachbegrünung und somit auch für Gebäude geeignet, die keine allzu hohe Traglast haben. Die Extensivbegrünung bewegt sich im Rahmen von 60 bis 150 Kilo pro Quadratmeter Dachfläche.
- Einfache Intensivbegrünung
Die einfache Intensivbegrünung erreicht in der Regel ein Gewicht von 150 bis 200 Kilo pro Quadratmeter, sodass das Dach entsprechend stabiler sein muss als bei der extensiven Begrünung.
- Intensivbegrünung
Mit einer Last ab 200 Kilo pro Quadratmeter ist die Intensivbegrünung die schwerste Form der Dachbegrünungen. Sie kann lediglich bei Häusern mit einer enorm hohen Traglast verwendet werden.
Das ist wichtig
Wer der Umwelt etwas gutes tun und sein Dach begrünen möchte, sollte sich vorher über einige Dinge informieren, zum Beispiel welche Pflanzen sich eignen und welche Art der Begrünung für Ihr Dach infrage kommt.
Was muss ich beachten, wenn Sie Ihr Dach begrünen möchten?
Schon bevor Sie sich an die Arbeit machen, das Gründach anzulegen, sollten Sie einige Dinge beachten. Beispielsweise müssen Sie wissen, wie Sie das Dach überhaupt dicht bekommen. Auch über die Be- und Entwässerung sollten Sie nachdenken, denn diese ist nicht nur wichtig für das Überleben der Pflanzen. Sie spielt auch eine entscheidende Rolle, um zu verhindern, dass Wasser in das Gebäude eindringt.
Weitere wichtige Faktoren sind die Auswahl der richtigen Folie sowie der Umstand, welche Art Gründach sich in Ihrem Fall überhaupt eignet.
Welche Pflanzen eignen sich am besten für die Begrünung des Daches?
Die Art der Pflanzen muss unter anderem nach der Art der Dachbegrünung ausgewählt werden. Für eine leichte Extensivbegrünung eignen sich beispielsweise kleine Pflanzen, die einen hohen Wasserspeicher aufweisen und deshalb selten gegossen werden müssen. Zu diesen wasserspeichernden Pflanzen gehören beispielsweise:
- Saxifraga (Steinbrech)
- Sedum (Mauerpfeffer)
- Sempervivum (Hauswurz)
- Aster linosyris (Goldhaaraster)
Wenn Sie sich für eine einfache Intensivbegrünung oder für eine Intensivbegrünung entscheiden, eignen sich wiederum Pflanzenarten, die tiefer wurzeln und entsprechend höher wachsen. Hierzu gehören unter anderem:
- Festuca (Schwingel)
- Lavendel
- Dryas (Silberwurz)
- Thymian
- Carex (Segge)
- Salbei
- Briza (Zittergras)
- Potentilla (Fingerkraut)
- Pulsatilla (Küchenschelle)
Je tiefer die Wurzeln und je größer die Pflanzen, desto mehr Substrat wird für den Aufbau benötigt und desto großzügiger sollten Sie die Wurzelschutzfolie verteilen.
Was sollten Sie bei der Pflege der Dachbegrünung beachten?
Selbstverständlich bedarf die Dachbegrünung einer regelmäßigen Pflege, die nicht zu unterschätzen ist. Vor allem innerhalb des ersten Monats nach dem Anlagen des Dachgartens sollten Sie mehrmals pro Woche gießen, damit die Pflanzen optimal anwachsen.
Später sollten Sie einmal pro Quartal nach dem Rechten sehen und Baumsamen entfernen. Andernfalls können diese wurzeln und das Vlies bzw. die Drainage beschädigen.
Auch regelmäßiges Unkrautjäten ist notwendig. Es reicht jedoch, wenn Sie dies drei- bis viermal pro Jahr erledigen.
Bewässerung der Dachbegrünung – das ist wichtig
Normalerweise müssen die Dachpflanzen nicht bewässert werden, da sie vom Regenwasser ausreichend Flüssigkeit speichern und dieses nach und nach verwerten. In sehr langen Trockenperioden kann es sinnvoll sein, geringfügig zu bewässern. Das wird jedoch nur selten der Fall sein.
Vorteile und Nachteile
Die Dachbegrünung bringt viele Vorteile, aber auch einige Nachteile mit sich. Nicht von der Hand zu weisen sind zum Beispiel der ökologische Nutzen und die gute Isolierung gegen Wärme und Kälte. Auf der Seite der Nachteile steht vor allem das Risiko von Feuchtigkeitsschäden.
Welche Vorteile hat es, sein Dach zu begrünen?
So bietet sie beispielsweise eine tolle Möglichkeit, die Ökologie zu fördern und das Insektensterben zu minimieren. Gleichzeitig sieht eine Dachbegrünung wirklich schick aus, zumindest dann, wenn sie professionell angelegt wurde. Im Winter kann sie vor Kälte und im Sommer vor Hitze im Haus schützen. Gleichzeitig können Gründächer den Feinstaub binden, sodass sie sich vor allem in den Innenstädten als hervorragende Lösung erweisen. Ebenso wird die Kanalisation entlastet, da das Regenwasser nicht abgeleitet, sondern von den Pflanzen verbraucht wird.
Vorteile in der Übersicht:
- hoher Ökologischer Wert und Beitrag zum Insektenschutz
- Feinstaub wird gebunden
- optisch ansprechend
- Hitzeschutz im Sommer und Kälteschutz im Winter
- Entlastung der Kanalisation
Welche Nachteile hat die Dachbegrünung?
Als nachteilig erweist sich jedoch der Umstand, dass ein Gründach immer das Risiko aufweist, Feuchtigkeitsschäden am Gebäude anzurichten. Außerdem müssen die Pflanzen und das Dach regelmäßig gepflegt bzw. gewartet werden.
Das Gründach ist zudem kostenintensiv.
Nachteile in der Übersicht
- hohes Risiko für Feuchtigkeitsschäden
- hohe Kosten
- regelmäßige Pflege notwendig
Kosten
Die Kosten für eine fachgerechte Dachbegrünung liegen zwischen 40 und 80 Euro pro Quadratmeter.
Was kostet es, Ihr Dach zu begrünen?
Wie teuer die Dachbegrünung ist, richtet sich vor allem nach deren Art, denn schon der Aufbau kann erhebliche Preisunterschiede bedeuten. Sie sollten mit einem Quadratmeterpreis zwischen 40 bis 80 Euro rechnen. Am besten holen Sie im Vorfeld ein unverbindliches Angebot ein.
Dachbegrünung selber bauen oder einen Experten beauftragen?
Die Dachbegrünung ist ein aufwendiges Unterfangen, welches Schritt für Schritt exakt geplant sein sollte, damit es später beispielsweise nicht zu Feuchtigkeitsschäden im Haus kommt. Außerdem müssen Fragen hinsichtlich der Statik geklärt sein, ehe eine Dachbegrünung angelegt werden kann.
Wir empfehlen daher, dies einem Experten zu überlassen, der sich damit auskennt und weiß, worauf zu achten ist.
Vorteile, wenn Sie einen Experten mit der Dachbegrünung beauftragen:
- schnelles Ergebnis von guter Qualität
- individuelle Beratung und Umsetzung entsprechend Ihrer Wünsche
- optimale Dachabdichtung, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern
- Gewährleistung durch den Experten
Fazit
Die Dachbegrünung hat einen hohen ökologischen Wert und sie trägt zum Umweltschutz bei. Vor allem in Innenstädten kann sie sich als hervorragende Alternative zu einem herkömmlichen Dach erweisen. Es gibt jedoch verschiedene Begrünungsarten, von denen sich nicht jede für alle Dacharten eignet. Da eine Dachbegrünung sehr aufwendig zu planen und umzusetzen ist, empfehlen wir Ihnen, sich diesbezüglich an einen Experten zu wenden.