Kehlsparren übernehmen in Dachstühlen besondere Aufgaben. Sie stützen sensible Stellen und ermöglichen so verschiedenste Aufbauten. Der Einbau kann auch den Nutzraum eines Dachbodens vergrößern. Dachdecker.com zeigt, was diese Bauteile leisten und was durch Ihren Einsatz möglich ist.
Dachsparren sind Träger, die von der Traufe zum First verlaufen; sie bilden die Grundlage für alle folgenden Schichten. Zusätzliche Stützen werden da notwendig, wo das Dach Ecken und Kanten bekommt. Solche Winkel entstehen zunächst am Dachfirst, wo die Hauptdachflächen an den oberen Seiten zusammenlaufen. Aber auch bei rechtwinkligen Gebäuden oder beim Anbau von Gauben oder Giebeln. An solchen Stellen sorgen spezielle Sparren die für den nötigen Halt. An Außenecken, auch Dachgrate genannt, kommen Gratsparren zum Einsatz. Stoßen Dachflächen seitlich aufeinander, entstehen hingegen Innenkanten, die sogenannten Kehlen. Diese werden mit Hilfe von Kehlsparren im Dachstuhl stabilisiert, indem sie entlang der Schnittlinien verlaufen. Als Alternativen können auch Kehlbalken verbaut werden. Diese werden allerdings horizontal angeordnet und verkleinern so die Nutzfläche des Dachbodens.
Exakte Positionierung der Kehlsparren
Das Bearbeiten und räumliche Anordnen von Holz wird als Schiftung bezeichnet. Ziel ist eine gleichmäßige Kraftübertragung, die für die Stabilität eines Dachstuhls nötig ist. Um Ecken ausreichend Stabilität zu geben, müssen Dachdecker exakt die Position der Kehlsparren berechnen. Dafür muss zunächst die Dachmittlung bestimmt werden. Anschließend kann der Dachdecker die Lage aller Sparren errechnen bzw. zeichnerisch ermitteln. Bei dieser Darstellung wird das Haus von oben betrachtet und zweidimensional dargestellt. Die wahre Länge der Träger ist so nicht zu erkennen, da sie im Dachstuhl geneigt verlaufen. Sie erscheinen daher verkürzt. Für die richtigen Ausmaße müsste man die Kehlsparren anders zeichnen. Die exakte Darstellung der Berechnung übernimmt heutzutage spezielle Computersoftware. Durch vereinfachte Eingabemöglichkeiten und praktische dreidimensionale Modelle erleichtern sie die Arbeit der Fachleute. Indem Dachdecker die Kehlsparren anreissen, übertragen sie die errechneten Maße auf das Material.
Kehlsparren schaffen Raum
Das Haupteinsatzgebiet von Kehlsparren ist die Verbindung von zwei Dachflächen. Hier ist zu beachten, dass die Dacheindeckung an diesen Stellen passend zurechtgeschnitten werden muss. Die Dachziegel, wie beispielsweise die Klassiker Mönch und Nonne, müssen also entsprechend angepasst werden. Kehlsparren werden aber auch für bestimmte Aufbauten am Dach wie z.B. Gauben benötigt. In Dachgauben werden zumeist Fenster eingebaut, so sorgen sie für Belüftung und Licht im Dachgeschoss. Im Gegensatz zu Dachluken heben sich Gauben aus der Dachfläche heraus, so dass viele Modelle den Halt von Kehlsparren benötigen. Wird eine Trapezgaube mit Kehlsparren gebaut, übertragen sich die schrägen Seiten der Gaube auf den Innenraum. Wird sie hingegen mit Kehlbalken gestützt, so verringert sich der Raum, da die Wände senkrecht verlaufen.