Pappdach-Aufbau: Viele denken zunächst an Garagen oder Gartenschuppen. Weniger bekannt ist, dass ein Pappdach auch für Wohngebäude eine vollwertige und günstige Alternative zu einem Ziegeldach darstellen kann. Voraussetzung ist, dass der Aufbau fachgerecht durch einen Dachdeckermeister erfolgt. Wie Experten ein Pappdach aufbauen, erfahren Sie hier auf Dachdecker.com.
Der Aufbau eines Pappdaches erfolgt typischer Weise auf Flachdächern. Die wichtigste Komponente ist mit Bitumen getränkte Dachpappe, welche umgangssprachlich noch immer als Teerpappe bezeichnet wird, obwohl seit Anfang der 1970er-Jahre aus Gründen des Gesundheits- und Umweltschutzes dabei kein Teer mehr verarbeitet wird. Ebenso verbreitet wie unzutreffend ist der Begriff Teerdach als Synonym für Pappdach. Korrekt wäre von einem Bitumendach zu sprechen. Bitumen wird meist künstlich aus Erdöl hergestellt, da es weltweit nur geringe Vorkommen von Naturbitumen gibt. Es ist wasserundurchlässig und auch gegenüber anderen Umwelteinflüssen äußerst widerstandsfähig. Deshalb eignet es sich hervorragend zum Abdichten eines Pappdaches.
Der Aufbau eines Pappdaches erfordert sorgfältige Planung
Beim Pappdach-Aufbau kommt es nicht nur auf die Qualität des Materials und die richtige Technik an. Auch ein Dach aus Pappe muss geplant werden. Zwar ist ein Pappdach günstig zu realisieren, aber man sollte nicht am falschen Ende sparen. Zum Beispiel muss das Pappdach beim Aufbau genügend Stabilität erhalten, um eine zeitgemäße Wärmedämmung tragen zu können. Dazu ist eine statische Berechnung erforderlich, damit die Dachlast nicht zu hoch ausfällt. Wenn das Pappdach bereits fertiggestellt ist und erst nachträglich eine Dämmung eingebaut werden soll, kann dies aufwändig und kostspielig werden oder aus statischen Gründen sogar scheitern. Deshalb sollte man sich vorab von einem Dachdeckermeister beraten lassen, welche Materialien am besten geeignet sind.
Beispielhafter Pappdach-Aufbau
Natürlich ist der Aufbau eines Pappdaches nicht bei allen Dächern gleich. Eine Möglichkeit wäre, zunächst Holzbalken mit einer Lattenkonstruktion als Abschluss auf den tragenden Wänden des Mauerwerks zu verlegen. Raumseitig erfolgt die Abdichtung durch eine auf Rigips verlegte Dampfsperrfolie, Zwischenräume werden mit Dämmmaterial verfüllt. Dachseitig unterscheidet sich der Aufbau von anderen Deckungsarten. Bei Ziegeldächern zum Beispiel erfolgt die Abdichtung durch die Überlappung von Mönch und Nonne. Von der Traufe zum First hin werden unterschiedlich geformte Ziegel verlegt. Unten liegende Ziegel nennt man Nonne, während ein oben liegender, Mönch genannter Ziegel, jeweils zwei Nonnen-Ziegel überlappt. Anders beim Pappdach. Dort gibt es nur eine Sorte Dachpappe, die in überlappenden Bahnen in zwei oder drei Schichten verlegt wird. Die Nähte werden verschweißt. Weist die Dachkonstruktion Grate auf, müssen diese besonders sorgfältig abgedeckt und die Übergänge der Bahnen abgedichtet werden, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Ein fachgerecht durchgeführter Pappdach-Aufbau kann dann jedoch durchaus 20 bis 30 Jahre halten.