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Ein Teerdach ist preiswert und langlebig

Dachdecker.com Team
Verfasst von Dachdecker.com Team
Zuletzt aktualisiert: 30. September 2024
Lesedauer: 3 Minuten

Der Begriff Teerdach ist ein historischer Begriff, der in den meisten Fällen nicht mehr ganz korrekt ist. Denn heutzutage wird Teerdachpappe mit Bitumen beschichtet, das im Gegensatz zu Teer keine krebserregenden Stoffe enthält. Lesen Sie hier bei Dachdecker.com, wie Dachdeckermeister heute Dächer mit modernen Werkstoffen abdichten.

Ein Teerdach wurde früher mit Dachpappebahnen gedeckt, die mit Steinkohleteer getränkt waren. Da dieser jedoch krebserregende Substanzen enthält und umweltschädlich ist, kommt bei einem Dach aus Teer seit Anfang der 1970er-Jahre kein Teer mehr zum Einsatz. Moderne Teerdächer werden vielmehr mit Bitumen-Dachpappe gedeckt, die auf einem Untergrund mit mindestens 2 % Gefälle verlegt wird, damit das Wasser abfließen kann. Bitumen ist weniger krebserregend als Teer und entsteht als Rückstandsprodukt bei der Vakuumdestillation von Erdöl. An einigen Orten der Erde gibt es darüber hinaus natürliche Bitumenvorkommen, die als Naturbitumen bezeichnet werden. Das Material ist praktisch wasserunlöslich, weshalb es für die Dachabdichtung beim Pappdach hervorragend geeignet ist.

Das Teerdach wird kalt oder heiß verschweißt

Um ein Teerdach aus Bitumen vollständig abzudichten, müssen die auf der Dachschalung befestigten Dachpappebahnen an allen Rändern abgedichtet werden. Sonst könnte durch die Zwischenräume Wasser eindringen und das Teerdach undicht werden. Bitumen ist jedoch von Natur aus fest und lässt sich bei normaler Umgebungstemperatur nicht verarbeiten. Deshalb muss es entweder mit Lösemitteln versetzt oder erhitzt werden, um streichfähig zu werden. Die erste Variante wird als Kaltbitumen bezeichnet und ist eher im Hobbybereich anzutreffen. Dachdeckermeister bevorzugen die zweite Variante, bei der das Material mit Flammen erhitzt wird. Aufgrund des Gefahrenpotenzials durch offenes Feuer sollte man solche Arbeiten immer von einem Fachmann durchführen lassen. Fachgerecht verschweißte Teerdächer sind langlebig. Aber auch das widerstandsfähige Bitumen leidet unter Witterungseinflüssen. Durch Oxidationsprozesse kann es an Elastizität verlieren und Risse bekommen. Dann muss der Dachdeckermeister das Teerdach reparieren. Sind nicht nur einzelne Stellen betroffen, sondern großflächige Veränderungen des Materials zu beobachten, kann es sogar erforderlich sein, das Teerdach zu erneuern.

Ein Teerdach ist eine kostengünstige Alternative

Dennoch ist es unter Kostenaspekten immer noch günstig, ein Teerdach errichten zu lassen. Der Aufbau ist weniger aufwändig als beispielsweise bei einem ziegelgedeckten Dach. Nicht nur ist es zum Abdichten überflüssig ein Teerdach streichen zu lassen, da das Bitumen ja bereits eine perfekte Versiegelung bietet, es besteht auch aus weniger Schichten. Bei einem Ziegeldach müssen dagegen zusätzliche Dämm- und Dichtungsschichten aufgebracht werden. Vom First bis zur Traufe müssen die Ziegel in einer ganz bestimmten Anordnung verlegt werden. Dabei wird der unten liegende und nach oben offene Ziegel als Nonne bezeichnet, während der abdeckende Ziegel, der jeweils die Seiten von zwei Nonnen-Ziegeln abdeckt, Mönch genannt wird. Bei einem Bitumendach entfällt diese Konstruktion, was natürlich zu einer erheblichen Kosteneinsparung beiträgt.



Fazit

Der Begriff Teerdach ist heutzutage veraltet. Aus Gründen der Gesundheitsförderung wird Teerdachpappe mit Bitumen beschichtet. Ein solches Dach hat einerseits aus Kostengründen Vorteile, andererseits ist es – sofern fachgerecht verschweißt – auch äußerst langlebig. Wenn Sie sich für diese Dachart interessieren, sollten Sie unbedingt mit einem Dachdecker in Verbindung treten, welcher Sie über entstehende Kosten und weitere Eigenschaften Ihres neuen Dachs beraten kann!

Über unsere*n Autor*in
Dachdecker.com Team
Dachdecker.com ist das Branchenverzeichnis für Dachdeckerbetriebe. Die Redaktion von Dachdecker.com erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen und Arbeiten rund ums Dach, die Eindeckung oder die Wärmedämmung.