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Vor- und Nachteile beim Pfettendach: Konstruktion, Einsatzbereiche und Kostenkalkulation

Dachdecker.com Team
Verfasst von Dachdecker.com Team
Zuletzt aktualisiert: 04. November 2019
Lesedauer: 4 Minuten

tendach ist die verbreitetste Form des Dachtragwerkes, da es sehr vielseitig einsetzbar ist. So lassen sich zum einen größere Dachbreiten als beim Sparrendach realisieren, zum anderen eignen sich Pfettendächer auch für sehr komplizierte Dachkonstruktionen. Über Aufbau, Vor- und Nachteile sowie Anschaffungskosten informiert sie ausführlich Dachdecker.com.

Dem Aufbau nach gibt es viele verschiedene Systeme für Dachkonstruktionen. Bei geneigten Dächern jedoch werden grundsätzlich 2 Arten unterschieden: Pfettendach und Sparrendach. Beim Pfettendach liegen die Sparren auf quer verlaufenden Pfetten (im Bild braun dargestellt). Einkerbungen, die sogenannten Klauen, sorgen für den Zusammenhalt.

Aufbau des Pfettendaches

Der einfachste Aufbau besteht aus einer Firstpfette und je einer Fußpfette zu beiden Dachseiten. Je nach Sparrenlänge können zudem Mittelpfetten eingesetzt werden, die auf Stützbalken (Stielen) liegen.

Sind die Stützbalken senkrecht angeordnet, benötigen sie keine seitlichen Verstrebungen. Dann wird vom nicht abgestrebten Pfettendach (stehender Stuhl) gesprochen. Strebenlose Pfettendächer werden bei flachen Dachneigungen bis etwa 35° angewandt.

Bei steileren Dachneigungen kommt das abgestrebte Pfettendach (liegender Stuhl) zum Einsatz. Hier sorgen versteifende Streben für eine Abführung der lastenden Kräfte. Die Stützbalken sind nicht senkrecht angeordnet, sondern verlaufen parallel zu den Sparren.

Im Gegensatz zum Sparrendach, bei welchem immer zwei gegenüberliegende Sparren am oberen Ende fest miteinander verbunden sind, ist eine Zusammenführung der Sparren beim Pfettendach nicht notwendig, da die Pfetten hier für die nötige Stabilität sorgen. Vorteile bietet dies bei Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten wie beispielsweise der Erneuerung oder Sanierung des Dachfirstes.

Vor- und Nachteile des Pfettendaches

Im Gegensatz zum Sparrendach hat ein Pfettendach eine stabilere Statik, da die Pfetten und Ständer die Dachkonstruktion zusätzlich stützen und lastende Kräfte seitlich abführen. Die Berechnung der auftretenden Kräfte beim Sparrendach ergibt, dass ab einer Sparrenlänge von 4,50m zusätzliche Verstärkungen gegen Durchbiegung angebracht werden müssen. Hierfür können Pfetten und Stützen dienen. So lassen sich durch die Pfettenkonstruktion

  • breitere und stärker geneigte Dächer realisieren
  • größere und schwerere Gauben und Fenster integrieren
  • auch komplizierte Konstruktionen wie Walmdächer problemlos errichten.

Zudem sind im Bereich der Traufe, welche das Dach nach unten begrenzt, keine aufwendigen Drempelkonstruktionen (wie beim Sparrendach) notwendig.

Jedoch gibt es auch Nachteile:

  • Der Holzverbrauch ist bei größeren Dachneigungen wesentlich höher.
  • Ständer und Streben verlaufen durch den Dachraum, dadurch ist dieser nicht frei (was bei einem Dachausbau zum Wohnraum hinderlich sein kann.)

Anschaffungskosten für ein Pfettendach

Den Dachstuhl für ein Pfettendach muss der ausgewiesene Dachdecker planen und konstruieren. So gibt es vielerlei statische Berechnungen und Materialeigenschaften zu beachten, um die Haltbarkeit der Konstruktion zu gewährleisten. Hierfür vereinbart der Experte einen Termin und berät Sie individuell, je nach spezifischem Bauvorhaben. Hier auf diesem Portal können Sie problemlos einen solchen Fachmann aus Ihrer Region ausfindig machen und sich unverbindlich Kostenvoranschläge erstellen lassen.

Bei einem Kostenvoranschlag ist dann darauf zu achten, dass alle Bestandteile des Dachstuhls aufgeführt und separat ausgewiesen sind. Zudem müssen neben den Materialkosten auch die Kosten für die verschiedenen Arbeitsschritte (inkl. Lohn- und Mehrwertsteuer) ersichtlich sein. Hierzu zählen:

Material:

  • Holzbalken für Pfetten, Sparren und Stiele
  • Binder und Widerlager
  • Dach- und Holzschalung

Arbeitsschritte:

  • Bauholz abbinden, aufstellen, verzimmern und imprägnieren
  • Befestigungen anbringen

Dabei ist auf die Trennung von Material- und Arbeitskosten zu achten, da nur letztere steuerlich abgesetzt werden können.

Fazit

Ein Pfettendach birgt sowohl Vorteile (aufwendige Dachformen sind problemlos realisierbar) als auch Nachteile (Ausbau des Dachbodens ist nur eingeschränkt möglich). Ob ein solches Dach also in Ihrem speziellen Fall geeignet ist oder nicht, sollte Ihnen ein Dachdecker sagen. Dieser ist darüber hinaus mit dem Material und den Berechnungen vertraut, welche für die Konstruktion eines Pfettendachs benötigt werden. Zögern Sie daher nicht und wenden Sie sich an den Dachdecker Ihres Vertrauens!

Über unsere*n Autor*in
Dachdecker.com Team
Dachdecker.com ist das Branchenverzeichnis für Dachdeckerbetriebe. Die Redaktion von Dachdecker.com erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen und Arbeiten rund ums Dach, die Eindeckung oder die Wärmedämmung.