Das Strohdach ist eine uralte natürliche Möglichkeit ein Haus gegen die Angriffe der Witterung zu schützen. Hierbei ist ein mittlerweile rar gewordenes handwerkliches Geschick notwendig. Dachdecker.com informiert Sie hier über historisch gewordene Techniken und aktuelle Tendenzen.
Das traditionelle Reetdach oder das Strohdach sind Dacheindeckungsarten unserer Urahnen. Es waren die Materialien der ersten Stunde des menschlichen Siedlungsbaus und noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein in ländlichen Gegenden ein vertrauter wie weitverbreiteter Anblick. Dann nahm der Bau von Dächern mit Reet- und Strohdeckung schnell ab, da die Behörden mit Verboten gegen die besonders brennbare Eindeckung vorgingen. Bereits im Mittelalter hatte man das Stroh aus den dichtbesiedelten Städten verbannt.
Ein Strohdach gehört zu den Dinosauriern der Dacheindeckungen
Heute ist das Strohdach-Decken eine fast gänzlich ausgestorbene Profession. Doch im Norden Deutschlands sind sie noch zu finden, die mit ihrer grauen dicken Eindeckschicht wie mächtige Mammute erscheinende Relikte einer fast prähistorisch gewordenen Dachart. So ist es nicht verwunderlich, dass man sie vor allem in Freilichtmuseen häufig betrachten kann. Hierbei ist die Reetdach-Haltbarkeit etwas länger als bei einem generell 15 bis 20 Jahre beständigen Strohdach. Bei entsprechender Pflege und einer günstigen wetterseitigen Ausrichtung kann diese auch auf 30 Jahre verlängert werden. Für ein Dach muss Stroh heute aus Polen importiert werden, da die Sorten in Deutschland auf ein ertragreiches Ährenwachstum hin gezüchtet wurden und ihre Halme den Anforderungen an Festigkeit daher nicht mehr genügen. Ein wesentliches Problem ist jedoch die Feuchtigkeit aller weichen Eindeckungen. Bei der Bedachungsarbeit ist somit verstärkt auf Möglichkeiten der effektiven Dachentwässerung zu achten.
Das Strohdach heute
Ein Strohdach oder Reetdach besitzt für viele auch heute noch einen ganz besonderen Reiz. Es ist auch gegenwärtig möglich sein Haus aus diesen Materialien zu decken. Die Brandschutzauflagen sind heute nur weitaus höher und moderner. So verlangt die Versicherung für Gebäude mittlerweile, dass unter der weichen Eindeckung eine harte feuerhämmende Verschalung angebracht wird. Viele entscheiden sich dann wegen der hohen Auflagen doch nur für einen freistehenden Reetdach-Pavillon. Doch gerade hier kommt der Charme eines als solitairer Blickfang in Szene gesetzten Gartenakzents mit traditioneller Dacheindeckung gut zur Geltung. Das Strohdach-Dämmen fällt hierbei ebenfalls weg, da es sich hierbei um ein nur im Sommer zu nutzendes Gartenhaus handelt. Jedoch sollte man das Dach aus Stroh abdichten, denn die grundlegenden Witterungsschutzfunktionen sind auch von einem saisonal genutzten Gartenbau zu erwarten. Was ein Reetdach kosten kann hängt vor allem von der Größe der Eindeckfläche und dem dafür benötigten Material ab. Hierüber kann Ihnen ein Fachmann Auskunft geben. Das Online-Portal Dachdecker.com bietet Ihnen hierbei den Service einer Übersicht aller Dachdecker-Betriebe in Ihrer Nähe, damit Sie über die angegebenen Spezialisierungen den kompetenten Experten schnell und unkompliziert kontaktieren können.