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Dachdämmung

Aufdachdämmung: Einsatzgebiete, Dämmstoffe, Kosten

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 11. Juni 2024
Lesedauer: 7 Minuten
© brizmaker - istockphoto.com

Sie möchten die Energiekosten in Ihrem Haus senken und zum Umweltschutz beitragen? Dann ist eine ordnungsgemäße Dämmung der Außenwände und des Dachs der erste Schritt in die richtige Richtung. Eine wirksame Dämmung für Ihr Dach ist die Aufsparrendämmung. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, wie diese funktioniert und welche Kosten diesbezüglich auf Sie zukommen.

Alles auf einen Blick:

  • Die Aufdachdämmung wird von außen am Dach vorgenommen.
  • Sie eignet sich vor allem dann, wenn Sie Ihr Dach neu eindecken, zum Beispiel bei Neubauten oder Altbausanierungen.
  • Durch die Aufdachdämmung können der Energieverbrauch und die damit verbundenen Energiekosten erheblich gesenkt werden.
  • Gleichzeitig profitieren Sie von einem behaglichen Wohnklima unter dem Dach.
  • Inklusive Montage und Dacheindeckung sollten Sie mit Kosten zwischen etwa 130 und 270 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Definition

Anders als die Zwischen- oder die Untersparrendämmung wird die Aufdachdämmung von außen auf Ihr Dach montiert. Dies ist jedoch nur möglich, bevor es mit Ziegeln eingedeckt wird.

Was ist eine Aufdachdämmung?

Bei der Aufdachdämmung handelt es sich um eine Dämm-Methode, die von außen am Dach vorgenommen wird. Im Vergleich hierzu wird die Zwischensparrendämmung zwischen den Dachsparren und die Untersparrendämmung unterhalb der Sparren angebracht.

Wenn Sie mit der Aufsparrendämmung arbeiten, profitieren Sie davon, dass keine Wärmebrücken entstehen. Dies hängt damit zusammen, dass die Aufdachdämmung außerhalb der Dachsparren angebracht wird. Sie befindet sich direkt unterhalb der Dachziegel. Eine Holzschalung kann angebracht werden.

Worin bestehen die Unterschiede zur Zwischensparrendämmung und zur Untersparrendämmung?

Die Aufsparrendämmung ist nur eine Form der Dachdämmung. Neben dieser Variante können Sie sich auch für die Zwischensparrendämmung und für die Untersparrendämmung entscheiden.

Unterschiede zur Zwischensparrendämmung

Während die Aufdachdämmung auf den Sparren angebracht wird, wird das Dämmmaterial bei der Zwischensparrendämmung zwischen den Sparren befestigt. Zudem muss eine Dampfbremse eingebaut werden, um keine Wärmebrücken zu riskieren. Sie sollten sich diesbezüglich auf einen Profi verlassen, um keinerlei Risiko einzugehen, denn wenn später Feuchtigkeit in das Haus eindringt, kann dies teuer werden.

Die Zwischensparrendämmung empfiehlt sich, wenn das Dach bereits eingedeckt, das Dachgeschoss jedoch noch nicht ausgebaut ist. Sie kommen von innen problemlos an das Dach heran. Die Zwischensparrendämmung hat zudem den Vorteil, dass kein Wohnraum verloren geht.

Unterschiede zur Untersparrendämmung

Die Untersparrendämmung wird unterhalb der Sparren angebracht und auch hierbei ist auf eine Unterspannbahn bzw. auf die fachmännisch angebrachte Dampfbremse zu achten, um keine Feuchtigkeitsschäden zu riskieren.

Die Untersparrendämmung eignet sich für Sie, wenn das Dach bereits gedeckt ist. Sie bringen Sie von innen an.

Um einen höheren Dämmeffekt zu erzielen, können die Zwischensparrendämmung und die Untersparrendämmung miteinander kombiniert werden. Diesbezüglich ist jedoch umso mehr auf eine funktionierende Dampfbremse zu achten.

Im Vergleich zu den beiden anderen Dämmarten ragt die Untersparrendämmung jedoch in den Raum hinein, sodass Fläche verloren geht.



Einsatzgebiete und Dämmstoffe

Nachdem die Aufdachdämmung nur montiert werden kann, wenn das Dach nicht gedeckt ist, bietet sie sich vor allem für Neubauten an. Aber auch im Rahmen einer Dachsanierung im Altbau lohnt sich diese Dämmung.

In welchen Fällen wird die Aufdachdämmung eingesetzt?

Die Aufsparrendämmung führt man in der Regel bei einem Neubau durch, da das Dach ohnehin erst noch errichtet wird. Doch auch wenn Sie das Dach Ihres Hauses erneuern möchten, kann sich die Aufdachdämmung als richtige Methode erweisen.

Die verschiedenen Dämmverfahren können zudem miteinander kombiniert werden, um die Effizienz zu steigern und die Energiebilanz des Hauses zu verbessern. Allerdings müssen beim Einbau der Dämmung verschiedene Aspekte beachtet werden, damit es später nicht zu Feuchtigkeitsschäden kommt.

Welche Dämmstoffe eignen sich für die Aufsparrendämmung?

Es werden verschiedene Dämmstoffe angeboten, die für die Aufsparrendämmung verwendet werden könne. Zu beachten ist jedoch, dass Sie für die Dämmung des Daches ausschließlich Materialien verwenden dürfen, die den besten Brandschutzklassen und den weiteren gesetzlichen Regelungen entsprechen. Wir möchten Ihnen nachfolgend die gängigsten Dämmmaterialien für die Aufsparrendämmung vorstellen:

  • Polyurethan für die Aufdachdämmung
    Polyurethan, auch bekannt unter „PIR“ oder „PUR“ wird aus Rohöl hergestellt. Die Platten sind flexibel und robust und eignen sich daher hervorragend für die Aufdachdämmung. Polyurethan hat mit Werten von 0,020 und 0,025 Watt pro Meter und Kelvin eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit und erzielt hierdurch eine hervorragende Dämmwirkung.

    Einziger Nachteil an diesem Material: es ist entflammbar!
  • Glaswolle für die Aufdachdämmung
    Die Glaswolle wird zu einem großen Anteil aus Altglas hergestellt, welches recycelt wurde. Es werden zudem Kalk, Sand und Bindemittel hinzugegeben. Die Wärmeleitfähigkeit ist mit Werten von 0,032 bis 0,048 Watt pro Meter und Kelvin immer noch als gut einzustufen.
  • Holzfaserdämmplatten für die Aufdachdämmung
    Die hydrophobierten Holzfaserdämmplatten werden als Schutzschicht unterhalb der Dämmung angebracht, um das Wasser fernzuhalten.

Vor- und Nachteile

Die Vorteile bei der Dachdämmung von außen liegen auf der Hand. Sie ist schnell angebracht und ist sehr effizient. Allerdings ist sie besonders dann mit hohen Kosten verbunden, wenn Sie dazu Ihr Dach neu eindecken müssen.

Welche Vorteile hat die Aufdachdämmung?

Die Aufsparrendämmung ist eine effiziente Dämm-Methode, da es hierdurch nicht zu Feuchtigkeitsschäden durch Wärmebrücken kommen kann. Außerdem lässt sie sich schnell und einfach umsetzen. Zudem bietet diese Form der Dämmung den Vorteil, dass kein Wohnraum verloren geht. Schließlich wird das Dämmmaterial nicht von innen angebracht, sodass sich der Raum verkleinern würde. Bei der Untersparrendämmung hingegen ist genau dies der Fall.

Vorteile in der Übersicht

  • Schnellste und effizienteste Form der Dachdämmung
  • Erhebliche Einsparung von Energie
  • Verbesserung des Wohnklimas
  • Es können keine Wärmebrücken entstehen
  • Der Wohnraum verkleinert sich nicht

Welche Nachteile hat die Aufdachdämmung?

Als nachteilig erweisen sich jedoch die hohen Kosten, die durch die Aufsparrendämmung entstehen. Wenn Sie nicht gerade neu bauen, sondern in einem Altbau leben, muss das Dach zudem neu eingedeckt werden, wenn Sie die Methode der Aufsparrendämmung bevorzugen. Möchten Sie ohnehin eine Sanierung des Daches durchführen, kann die Aufdachdämmung die perfekte Lösung sein.

Nachteile in der Übersicht

  • Vergleichsweise hohe Kosten
  • Das Dach muss neu eingedeckt werden

Kosten

Die Dachdämmung an sich kostet Sie pro Quadratmeter zwischen etwa 60 bis 130 Euro. Da Ihr Dach dann aber nur gedämmt und nicht gedeckt ist, kommen ebenfalls die Eindeckungskosten auf Sie zu.

Wie hoch sind die Kosten für die Aufsparrendämmung?

Bei der Berechnung der Kosten für die Aufdachdämmung müssen nicht nur die Dämmmaterialien und die Kosten für den Einbau berücksichtigt werden. Auch das Eindecken des Daches schlägt teuer zubuche. Wenn sie das Dach jedoch ohnehin sanieren möchten, empfiehlt sich die Aufdachdämmung.

Pro Quadratmeter Dachfläche müssen Sie mit den folgenden Kosten rechnen.

  • Dämmung
    Zwischen 60 bis 130 Euro pro Quadratmeter (inklusive Einbaukosten)
  • Eindeckung des Daches
    Zwischen 70 bis 140 Euro pro Quadratmeter (inklusive Einbaukosten)

Pro Quadratmeter ergibt sich ein Preis von ca. 130 bis 270 Euro. Sie können die Kosten jedoch reduzieren, indem Sie das alte Dach beispielsweise selbst abdecken. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Förderung für die Dämmung des Daches zu beantragen.

Die Aufsparrendämmung allein durchführen oder einen Profi beauftragen?

Wir empfehlen, die Aufsparrendämmung von einem Profi durchführen zu lassen, um Fehlerquellen zu vermeiden. Der Experte kann Sie individuell beraten und er verwendet die Materialien, die in Ihrem Fall am besten geeignet sind.



Fazit

Die Aufsparrendämmung sorgt dafür, dass Sie zukünftig weniger heizen müssen und dass sich das Raumklima im Haus verbessert. Da sie von außen angebracht wird, muss das Dach gleichzeitig erneuert werden. Daher bietet sich die Aufdachdämmung vor allem für Neubauten an. Sie gilt als einfaches und kostengünstiges Dämmverfahren. Jedoch müssen die Kosten für die Erneuerung des Daches beachtet werden.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.