Eine effiziente Dachdämmung sorgt für ein behagliches Wohnklima und reduziert sowohl die Heizkosten als auch den Schadstoffausstoß eines Gebäudes. Um jedoch fachgerecht ein Dach zu dämmen, muss die passende Methode individuell ausgewählt werden. Welche Kriterien und Möglichkeiten es hierbei gibt, hat Dachdecker.com im folgenden Artikel für Sie zusammengefasst.
Die Wärmedämmung eines Hauses dient dazu, den Wärmedurchgangs-Koeffizienten (U-Wert) zu senken. Im Ergebnis soll der Energieverbrauch vermindert werden, wodurch sich Kosten sparen und Ressourcen schützen lassen.
Die Dämmung des Daches ist ein wesentlicher Bestandteil des häuslichen Wärmeschutzes, gilt es doch gerade im Bereich des Daches, die nach oben steigende Heizwärme im Gebäude zu halten.
Verschiedene Möglichkeiten, ein Dach zu dämmen
Wer sein Dach dämmen lassen möchte, muss inmitten verschiedener Dämmarten und -stoffe die passende Lösung auswählen. Hierbei gilt es abzuwägen, inwiefern Wärmeschutz, Kälteschutz und Schallschutz eine Rolle spielen, haben doch unterschiedliche Dämmstoffe diesbezüglich verschiedene Stärken und Schwächen. Hinzu kommen bei der Wahl des richtigen Materials auch Aspekte wie Brandverhalten, Verarbeitungsfähigkeit, Handhabung und Staubbelastung.
Arten von Dämmstoffen
Dämmstoffe, die sich zur Dachdämmung eignen, sind:
- Glaswolle
- Steinwolle
- Hanf
- Flachs
- Schafwolle
- Zellulose
- Holzfaser
- Polystyrol
- Polyurethan
- Schaumglas
Diese Materialien gibt es in Form von Platten, Keilen, Filzen oder Vliesen. Auch Granulat oder Flocken, zumeist aus Zellulose, können in Hohlräume eingeblasen werden.

Beim Dämmen des Dachs können verschiedene Matierialien (beispielsweise Schafwolle) verwendet werden. Allerdings haben nicht alle Materialien die gleichen Eigenschaften. © Dachdecker.com
Ausschlaggebend für die Dämmeigenschaften sind – neben dem Material an sich – auch die Dicke, die Dichte, die Wärmeleitfähigkeit, der Wärmedurchgangs-Koeffizient und die jeweilige Art der Installation.
So dämmt (bei gleicher Dicke) Mineralwolle mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/K um circa ein Zehntel besser als solche mit 0,040 W/K. Polyurethan-Hartschaumplatten beispielsweise besitzen einen sehr guten Kälteschutz. Holzweichfaserplatten schneiden hier schlechter ab, sind dafür bezüglich Wärme- und Schallschutz effektiver.
Steildachdämmung
Bei Steildächern lassen sich drei Arten der Dämmung unterscheiden: Aufsparren-, Zwischensparren- und Untersparrendämmung.
Bei der Aufsparrendämmung wird das Dämmmaterial oberhalb der Sparren angebracht. Dies geschieht von außen und vor der Eindeckung mit Ziegeln. Daher eignet sich diese Methode besonders für Neubauten. Als Dämmstoffe werden zumeist Polystyrol, Polyurethan oder Mineralwolle verwendet.
Die Zwischensparrendämmung findet insbesondere im Zuge der Altbausanierung Anwendung. Die Dämmschicht, zumeist aus Mineralwolle bestehend, wird hierbei zwischen die Sparren geklemmt.
Möchten Sie einen bestehenden Wärmeschutz verbessern, können Sie ein Dach auch von innen dämmen. Für die sogenannte Untersparrendämmung gibt es spezielle Platten aus Hartschaum oder Holzweichfaser, die aufgeklebt werden und keine zusätzliche Rigips-Verkleidung benötigen.
Flachdachdämmung
Bei Flachdächern wird zwischen Kaltdach (belüftetes Dach), Warmdach (nicht belüftetes Dach) und Umkehrdach unterschieden. Alle Arten bestehen grundsätzlich aus einer tragenden Konstruktion (Gebäudedecke, in der Regel aus Stahlbeton), einer Dämmschicht (aus Mineralfaser, Polystyrol oder Schaumglas) und der Dachabdichtung, welche das Gebäude nach außen isoliert (die Außenhaut besteht zumeist aus Kunststoff- oder Bitumenbahnen).
Bei Warmdächern liegt die Dämmschicht oberhalb der Tragkonstruktion und unterhalb der Dachhaut. Im Fall von Umkehrdächern wird die Wärmedämmschicht außerhalb der Dachhaut angebracht. Kaltdächer besitzen zwischen der Dämmschicht, welche auf der Gebäudedecke aufliegt, und der Dachhaut, die den äußeren Abschluss bildet, einen zusätzlichen Freiraum.
Warmdächer lassen sich dem Aufbau nach einfacher montieren. Kaltdächer jedoch sorgen für einen besseren Schutz der Wärmedämmung: sobald Kondenswasser eindringt, kann es mittels Strömungsluft wieder entweichen.
Je nach spezifischem Gebäude kann eine Dachkonstruktion zusätzlich über eine Unterspannbahn, eine Dampfbremse, verschiedene Lattungen, eine Dampfdruckausgleichsschicht und (bei Flachdächern) eine Kies- oder Begrünungsschicht verfügen. Hierbei ist es extrem wichtig, alle Komponenten exakt aufeinander abzustimmen, um Hitze-, Feuchte- und Schimmelschäden zu vermeiden. Ganz gleich, ob Sie einen Gebäudeneubau planen oder Ihr Dach nachträglich dämmen lassen: Stets ist ein Fachmann vonnöten, der Ihr Dach begutachtet und einen speziellen Dämmplan ausarbeitet.
Bei Planung und Preiskalkulation auf Zusatzkosten achten

Beim Dämmen des Dachs ist es nicht nur wichtig, das optimale Verfahren anzuwenden. Auch die richtige Wahl der Materialien und deren Hersteller ist entscheidend. © Dachdecker.com
Wer sein Dach dämmen möchte, muss die Dämmmethode individuell auf Konstruktion und Tragkraft des Dachaufbaus abstimmen. Hierzu sollten bezüglich Planung und Kostenkalkulation neben der Wahl des Dämmstoffes auch verschiedene weitere Punkte vorausschauend einbezogen werden:
- benötigtes Zubehör einplanen (Werkzeuge, Abdichtmaterialien, Atemschutzmaske)
- Möglichkeiten der Entsorgung von Altlasten und Verschnitt bereitstellen
- Rohre und Kabel für späteren Gebrauch verlegen, um nicht nachträglich die Dämmschicht beschädigen zu müssen
- Wärmebrücken vermeiden (auch an schwer zugänglichen Stellen sorgfältig arbeiten)
- Fördermöglichkeiten beachten (bei der Verwendung von Woll-, Flachs- oder Hanfdämmstoffen gibt es in der Regel eine staatliche Förderung)
Unter Berücksichtigung der Tatsache, wie vieles an Planung und Investitionen eine fachgerechte Dachdämmung mit sich bringt, ist es zumeist wirtschaftlicher, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Zudem kann nur der Experte für eine sichere und qualitativ hochwertige Arbeit garantieren. So können schon kleine Fehler die Bausubstanz langfristig schädigen. Gibt es beispielsweise undichte Stellen in der Dampfbremse, ein falsches Wärmeschutzverhältnis zwischen Innen- und Zwischensparrendämmung, Wärmebrücken durch fehlerhafte Materialdicken oder Lücken im Bereich der Unterspannbahn, kann Kondenswasser in die Dämmung eindringen und zu Schimmel- und Feuchteschäden führen. Schon nach 24-36 Stunden können hier erste Pilzsporen keimen und Ihre Dämmung oder den Dachstuhl nachhaltig beschädigen. Hohe Kosten für eine nachträgliche Sanierung können daraus resultieren. Sofern ein Profi die Dämmarbeiten übernimmt, trägt dieser das Risiko für eventuelle Folgeschäden.
Möchten Sie Ihr Dach dämmen lassen, sollte vom Dachdecker stets ein Kostenvoranschlag eingeholt werden. Dafür können Sie hier auf diesem Portal kostenlos Fachbetriebe in Ihrer Umgebung ausfindig machen und mit einem zertifizierten Dachdecker einen Beratungs- oder Besichtigungstermin vereinbaren.