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Carport Dach: Dacharten & passende Dacheindeckung

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 10. Mai 2022
Lesedauer: 10 Minuten
© U. J. Alexander - istockphoto.com

Ein Carport erweist sich als hervorragende Alternative zu einer Garage oder kann parallel zu dieser errichtet werden, um einen zusätzlichen Stellpatz für ein weiteres Auto zu erhalten – zum Schutz vor Regen. Doch vor allem beim Bau einer Carport Bedachung sollten Sie nichts dem Zufall überlassen. Welche Dacharten es beim Carport gibt, welche Punkte für den Bau eines Carport-Daches wichtig sind und welche Vor- und Nachteile ein solches hat, erklären wir Ihnen nachfolgend.

Alles auf einen Blick:

  • Immer öfter löst ein Carport die klassische Garage ab.
  • Es gibt verschiedene Carportdacharten und Dacheindeckungen. Dazu gehören Flachdächer, Dächer mit Neigung oder Satteldächer, solche aus Materialien wie Tonziegeln, Holz, Acrylglas oder Wellblech.
  • Möglicherweise benötigen Sie für den Bau des Carports eine Baugenehmigung und müssen sich an einen Bebauungsplan halten.
  • Ein Carportdach kann aus unterschiedlichen Materialien gebaut werden.
  • Soll das Dach mit Ziegeln eingedeckt werden, muss die Unterkonstruktion in Massivbauweise errichtet werden.
  • Ein Fachbetrieb kann Ihnen sagen, welche Dachform und welches Material für welches Carportdach sinnvoll ist.

Voraussetzungen

Ihr Carport Dach braucht eine entsprechende Unterkonstruktion, die zum Material des Daches passt. Außerdem sollten Sie beim Bau stets auf die bei Ihnen geltenden Bauvorschriften achten.

Wo darf ich ein Carport bauen?

Wo Sie den Unterstand für Ihr Auto errichten dürfen, hängt von den Bauvorschriften auf Ihrem Grundstück ab. Außerdem ist die Bauordnung Landessache, sodass es sein kann, dass Sie in einem Bundesland ein Carport bis zu einer bestimmten Größe frei am gewünschten Ort errichten dürfen, während Sie in einem anderen Bundesland eine entsprechende Baugenehmigung benötigen. Hierüber sollten Sie sich im Vorfeld informieren. Das Bauamt wird Ihnen ebenfalls mitteilen, ob Sie den Unterstellplatz für Ihr Auto am gewünschten Ort aufstellen dürfen. Insbesondere die Grenzbebauung sollte jedoch vermieden beziehungsweise vorher genehmigt werden. Auch vom Nachbarn.

Wer kann das Carportdach bauen?

Wenn es sich um den Bau eines einfachen Daches, also beispielsweise aus Holz oder Blech handelt, können Sie diese Dachform in der Regel selbst bauen. Sie benötigen lediglich handwerkliches Geschick sowie die entsprechenden Werkzeuge.

Kommen jedoch andere Baumaterialien wie beispielsweise Glas oder Dachziegel zum Einsatz, sollten Sie einen Profi beauftragen. Hierbei dürfen schließlich keinerlei Fehler passieren, denn dies kann die gesamte Sicherheit gefährden.

Vorteile, wenn ein Profi die Errichtung Ihres Carports übernimmt:

  • individuelle Planung nach Ihrem Bedarf
  • zuverlässige Konstruktion
  • schneller und fachgerechter Bau
  • zum Haus passende Optik
  • hohe Qualität
  • Gewährleistung durch den Experten


Mit welchem Preis muss ich bei der Bedachung rechnen?

Im Gegensatz zur Garage handelt es sich hier um die günstigere Variante. Die endgültigen Kosten für die Eindeckung sind aber abhängig von Größe, Konstruktion und Baumaterial. Eventuell eignet sich auch ein bereits fertiger Bausatz – diese sind oft im Vergleich kostengünstiger und bieten Herstellergarantie.

Zum Preis dazu kommen eventuelle Extras wie Beleuchtung und natürlich, falls Sie es nicht selbst bauen können oder wollen, die Kosten für die Handwerker.

Schon gewusst?
Ein Carport ist eine optimale Möglichkeit, erste Schritte in Richtung selbstgenutzte Sonnenenergie zu machen. Ein Solardach hat zwar seinen Preis, rentiert sich aber im Lauf der Zeit.

Carportdacharten

Es gibt zahlreiche unterschiedliche Carport-Modelle, sodass auch die Dachformen höchst unterschiedlich ausfallen.

Welche Dacharten gibt es?

Die meisten Unterstellplätze für Pkws sind mit einem Flachdach versehen. Eventuell sogar einem, das extra mit einer Dachbegrünung versehen wurde. Aber auch andere Dächer sind möglich. Dazu gehören unter anderem

Flachdach

Für einen klassischen Carport, der lediglich als Unterstellmöglichkeit für das Auto und als Schutz vor Regen dienen soll, empfiehlt sich ein Flachdach Carport. So ein Flachdach Carport lässt sich schnell und kostengünstig errichten. Auch die Eindeckung gestaltet sich relativ einfach.

Carport Flachdach
© U. J. Alexander – istockphoto.com

Als Alternative zum Flachdach können Sie ein Dach mit einer geringen Neigung errichten. Das hat den Vorteil, dass Regenwasser und Schnee schneller ablaufen, sodass Feuchtigkeitsschäden verhindert werden können.

Satteldach

Ein Satteldach ist vor allem dann geeignet, wenn Sie die Fläche unterhalb des Daches als Stauraum nutzen möchten. Entsprechend stabil muss der Carport errichtet werden. Zum Bau eines Satteldaches bzw. des gesamten Autounterstands benötigen Sie jedoch mit Sicherheit eine Baugenehmigung, die wiederum die Einreichung von Bauzeichnungen und Statik-Berechnungen voraussetzt.

Carport Satteldach
© anela – istockphoto.com

Tonnendach

Bei einem Tonnendach können Regen und Dreck einfach abfließen. Eine ähnliche Konstruktion ist das Bogendach, nur ist diese Dachform nicht so gewölbt. Sie wird häufig aus Aluminium und Stahl angeboten und eignet sich auch für mehrere Carports nebeneinander oder den Anbau eines Schuppens. Diese Form der Dachneigung gilt als besonders stabil.

Walmdach

Das Walmdach ähnelt dem Satteldach, hat aber nicht nur auf der Traufseite, sondern auch auf der Giebelseite eine geneigte Dachfläche und ähnelt damit ein bisschen einem Trapez.

Schleppdach / Pultdach

Ein Schleppdach hat im Prinzip die Form eines halben Satteldachs und ist die ideale Lösung, wenn Sie den Unterstand für Ihr Fahrzeug direkt an ein bestehendes Gebäude anschließen lassen wollen. Die Dachneigung erweitert zum Beispiel das Hauptdach wie eine Verlängerung.

Schleppdächer haben den Vorteil, dass Regenwasser und Schnee schnell ablaufen. Nicht zuletzt deswegen sollten Sie beim Bau an eine Regenrinne denken.

Dacharten in der Übersicht

DachartVorteileNachteile
FlachdachEinfache Konstruktion, günstig in der AnschaffungRegenwasser kann schlechter ablaufen, höhere Wartung erforderlich
SatteldachGuter Regenwasserablauf, traditionelle OptikKomplexere Konstruktion, teurer als Flachdach
PultdachModernes Design, guter RegenwasserablaufKann mehr kosten als ein Flachdach, beschränkte Nutzung des Dachraums
WalmdachÄsthetisch ansprechend, stabile KonstruktionAufwändiger in der Konstruktion, höhere Kosten
TonnendachEinzigartiges Design, gute StabilitätKomplex in der Realisierung, in der Regel teurer
Carport Schleppdach
© U. J. Alexander – istockphoto.com

Dacheindeckung Carport

Für den Bau des Carportdaches können unterschiedliche Materialien eingesetzt werden. Wir möchten nachfolgend auf die beliebtesten eingehen.

Welche Materialien eignen sich für die Dacheindeckung?

Carports können von der Optik her sehr unterschiedlich sein. Das liegt nicht nur an der Form, sondern auch an den Materialien, die für die Dacheindeckung verwendet werden:

  • Holz
  • Schindeln
  • Trapezblech / Metall / Wellplatten
  • Kunststoff
  • Glas
  • Dachpappe / EPDM Folie

Holz

Carport Dächer aus Holz sind überaus beliebt, denn sie lassen sich individuell errichten, ohne dass hierfür große Vorkenntnisse notwendig wären. Sie müssen das Holzdach jedoch abdichten, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit eindringen kann. Gerade, wenn Sie eine Dachbegrünung anbringen möchten, ist ein Rahmen aus Holz eine gute Möglichkeit.

Schindeln

Dachziegel sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn der Fahrzeugunterstand eine sehr gute Statik aufweist und der durch die Dachziegel entstehenden Last problemlos standhalten kann. Hier ist auf alle Fälle ein Fachmann gefragt. Er kann das Carportdach an das Dach des Hauses auch anpassen und so eine optische Einheit erzeugen.



Trapezblech / Metall / Wellplatten

Ebenfalls beliebt als Material ist Trapezblech. Dieses können Sie in der benötigten Größe bestellen und kinderleicht aufschrauben. Es hat ein relativ geringes Gewicht. Trapezblech ist deutlich leichter als Holz und Sie müssen keine zusätzliche Schicht zur Feuchtigkeitsregulierung aufbringen. Allerdings sind die Anschaffungskosten meist höher.

Carport Metalldach
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Kunststoff

Das Kunststoffdach, zum Beispiel aus PVC oder Polycarbonat, ist ebenfalls eine beliebte Ausführung. Es ist leicht und die Platte kann in Länge und Breite optimal angepasst werden. Diese Dacheindeckung ist zudem kostengünstig. Allerdings hat der Kunststoff den Nachteil, nur beschränkt witterungsbeständig zu sein. Das bedeutet, dass er weniger langlebig ist als andere Materialien.

Glas

Auch Glas kann verwendet werden und sorgt für einen edlen Look. Allerdings ist Glas sehr schwer, sodass eine massive Unterkonstruktion benötigt wird. Obendrein ist es teuer und schwer anzubringen. Wenn Sie einen Autounterstand mit Glasdach bauen möchten, werden Sie hierfür einen Profi engagieren müssen. Zusätzlich gilt zu beachten, dass ein Glasdach Ihnen mehr Arbeit bereitet, da Laub und Schmutz besonders auffallen.

Carport Glasdach
© U. J. Alexander – istockphoto.com

Dachpappe / EPDM Dachfolie

Um ein Dach mit Dachpappe oder Bitumen zu errichten, ist eine geschlossene Unterkonstruktion notwendig. Diese können Sie beispielsweise mit Holzplatten erschaffen. Dachpappe ist einfach anzubringen, kostengünstig und langlebig. Außerdem ist sie wasserdicht und sehr leicht.

Am günstigsten sind Carportdächer aus Bitumen oder EPDM Dachfolie. Letztere eignet sich besonders gut für Flachdächer.



Fazit

Ein Carport ist eine einfache und kostengünstige Alternative zu einer Garage, denn Sie können Ihr Fahrzeug dort auch ohne massives Mauerwerk witterungssicher parken. Damit dies gelingt, sollte das Dach wetterbeständig und zweckmäßig sein, sich aber auch optisch gut in die Umgebung beziehungsweise den Garten fügen. Außerdem ist es wichtig, die Statik zu beachten, damit der Unterstand der Belastung durch das Dach problemlos standhält. Die beliebtesten Carportdächer sind Flachdach, Satteldach und Schleppdach. Eine solche Überdachung eignet sich auch für Begrünung und sogar für Solarzellen. Je edler die Dacheindeckung ist, desto mehr geht auch der Preis hoch.


Häufig gestellte Fragen: FAQs zu Carport Dächern

Was sind die gängigen Dacharten für Carports?

Carportdächer kommen in verschiedenen Formen, wobei die beliebtesten Dacharten das Flachdach, Satteldach, Pultdach, Walmdach und das Tonnendach sind. Jede Dachform hat ihre eigenen Vorzüge und gestalterischen Merkmale und sollte basierend auf den individuellen Bedürfnissen und dem vorhandenen Platz ausgewählt werden.

Benötige ich eine Baugenehmigung für mein Carportdach?

Ob eine Baugenehmigung benötigt wird, hängt von den lokalen Bauvorschriften und der Größe des Carports ab. In vielen Regionen sind kleinere Carports ohne Baugenehmigung zulässig, doch es ist immer ratsam, sich vor Baubeginn bei der zuständigen Baubehörde zu informieren.

Wie wähle ich das passende Material für mein Carportdach aus?

Die Wahl des Materials hängt von mehreren Faktoren ab, wie der gewünschten Dachart, dem Budget, den klimatischen Bedingungen und dem Wartungsaufwand. Beliebte Materialien sind Holz, Metall, Kunststoff oder Glas. Jedes Material hat spezifische Eigenschaften hinsichtlich Haltbarkeit, Preis und Pflegeaufwand.

Wie kann ich mein Carportdach am besten warten und pflegen?

Die Wartung Ihres Carportdaches hängt vom verwendeten Material ab. Holzdächer sollten regelmäßig auf Schäden überprüft und gegebenenfalls neu gestrichen oder lasiert werden. Metall- und Kunststoffdächer benötigen weniger Wartung, sollten aber gereinigt werden, um Moosbildung und Verschmutzungen vorzubeugen.

Was kostet die Installation eines neuen Carportdaches?

Die Kosten für ein neues Carportdach variieren je nach Größe, Material und Komplexität der Konstruktion. Einfache Carportdächer aus Holz oder Metall können bereits für einige hundert Euro realisiert werden, während aufwendigere Konstruktionen mit Spezialmaterialien oder zusätzlichen Features wie Solarpaneelen deutlich kostenintensiver sein können.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.