Wenn Sie sich dafür entscheiden, das Haus oder vielleicht auch nur das Carport mit einer Grünfläche zu versehen, erfordert dies einige Vorbereitung. So müssen Sie beispielsweise eine Drainage verlegen, die dafür sorgt, dass alles dicht bleibt. Andernfalls könnte es passieren, dass Feuchtigkeit in das Haus eindringt. Was Sie diesbezüglich beachten müssen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Alles auf einen Blick:
- Die Drainage muss unterhalb der Dachbegrünung eingebaut werden. Es handelt sich in der Regel um eine dicke Schicht, eine sogenannte Drainagematte.
- Sie sorgt dafür, dass überschüssiges Nass schnell abtransportiert wird, sodass die Feuchtigkeit nicht in das Gebäude eindringen kann.
- Sie ist wichtig, um die Wurzeln der Pflanzen ausreichend zu belüften und einen gewissen Teil des Wassers zu speichern.
Aufbau und Funktion
Eine Drainageschicht sorgt dafür, dass Wasser abgeleitet wird und nicht in das Gebäude eindringt. Ein Drainage-System kann an verschiedenen Stellen im Haus eingesetzt werden, zum Beispiel auch bei feuchten Kellern. In diesem Artikel geht es speziell um Drainagen zur Entwässerung beim grünen Dach.
Was ist eine Drainage?
Das Wort kommt aus dem Französischen von „le drain“ und bedeutet „der Abfluss„. Ein solcher Abfluss wird sowohl in der Medizin genutzt als auch im Bauwesen, zum Beispiel unterhalb eines Gründachs. Eingedeutscht sprechen Fachleute auch gelegentlich von einer „Dränschicht“ oder angelehnt an die französische Aussprache auch von einer Dränage.
Gründächer werden in der Regel auf Flachdächern umgesetzt, aber auch Dächer mit Dachneigung können geeignet sein.

Wie funktioniert eine Drainage?
Jedes Flachdach braucht eine Dachentwässerung. Wollen Sie dieses allerdings begrünen, müssen Sie noch Zusätzliches beachten: In erster Linie soll eine Drainage sicherstellen, dass überschüssiges Sickerwasser – also beispielsweise Regen- oder Gießwasser – sofort abfließen kann und sich nicht staut. Dies könnte nämlich dazu führen, dass durch das Gründach entstehende Feuchtigkeit ins Gebäude eindringt.
Zudem hat sie die notwendige Aufgabe, einen gewissen Teil des Nass zu speichern, damit die Wurzeln der für die Dachbegrünung verwendeten Pflanzen ausreichend Flüssigkeit abbekommen, um deren Überleben zu sichern. Auch eine gute Belüftung der Wurzeln kann durch die Drainage erreicht werden.
Da sie sich auf einem Gebäudedach befindet, darf die Schicht nicht zu schwer sein. Die Matten oder Platten sind in der Regel aus Kunststoff mit Mulden, die das Wasser zurückhalten. Manche Typen aus Hartschaum dürfen sogar als Wärmedämmschicht eingesetzt werden. Damit die Dränschicht gut funktionieren wird sie oft mit einem verrottungsfähigen Filtervlies abgedeckt – als Schutzschicht sozusagen.
Wie ist die Drainage aufgebaut?
In der Regel handelt es sich dabei um eine Art Matte, die über eine spezielle Oberflächenstruktur verfügt.
Je nach den baulichen Anforderungen gibt es sie in verschiedenen Typen und Höhen. Das macht es zum einen möglich, dass sich die Dränschicht optimal mit dem notwendigen Substrat oder der Erde verbindet und sorgt zum anderen dafür, dass überschüssige Feuchtigkeit problemlos abgeleitet werden kann. Das vermeidet Staunässe, die nicht nur für die Pflanzen, sondern auch für das Gebäude schädlich wäre.
Welche Probleme können ohne die Drainageschicht auftreten?
Wenn Sie bei der Dachbegrünung auf die Dachabdichtung verzichten, kann folgender Schaden entstehen:
- Die Pflanzen könnten unterversorgt bleiben
Die Dachbegrünung wird normalerweise nicht gegossen, sondern über Regenwasser versorgt. Deshalb ist es vor allem während der Sommermonate wichtig, dass immer ein wenig Feuchtigkeit im Boden gespeichert bleibt, die durch die Wurzeln der Pflanzen aufgenommen werden kann. Grundsätzlich verwendet man zwar für eine Dachbegrünung spezielle Pflanzen, die selten gegossen werden müssen und denen Wind und Wetter keine Probleme machen. Aber auch die können vertrocknen und müssten dann erneuert werden. - Feuchtigkeit könnte in das Mauerwerk eindringen
Das System leitet das Wasser, das durch die Pflanzen nicht verbraucht wird, umgehend von der Dachfläche ab. Idealerweise gibt es ein Gefälle, das diesen Vorgang unterstützt. Bei einem Flachdach wird dieses leichte Gefälle beim Aufbau beachtet.
Wird die Nässe nicht abgeleitet, kann es im Laufe der Zeit passieren, dass das Dach undicht wird, sodass die Feuchtigkeit in das Mauerwerk eindringt und die Bausubstanz nachhaltig schädigt.
Gründach Verlegung
Das Grün auf dem Dach ist nicht nur ein optischer Gewinn, der außerdem dämmt und das Dach vor Witterungseinflüssen schützt. Es ist auch eine wunderbare Möglichkeit, die Räume darunter zu kühlen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und versiegelte Flächen auszugleichen.
Eine Drainage hilft dabei, genügend Feuchtigkeit zu speichern und leitet sich aufstauendes Sickerwasser von der baulichen Anlage ab.
Worauf muss ich beim Einsatz achten?
- Die passende Drainage finden
Nicht jede Art von Drainage ist für jedes Dach geeignet. Bei der Auswahl der Dränschicht sollten Sie vor allem beachten, mit welchen Mengen Überschusswasser zu rechnen ist. Einbezogen werden sollten unter anderem die Faktoren „Niederschlagsmenge“ und „Speicherung in der Substratschicht“.
Je mehr Wasser absorbiert werden muss, desto stärker muss die Drainage sein. - Gefälle beachten oder schaffen
Hat das Dach ein geringes Gefälle, besteht ein hohes Risiko, dass sich Pfützen bilden und das Wasser folglich nicht optimal abgeleitet werden kann. Auch in diesem Fall muss eine starke Drainage gewählt werden. - Alles abdichten
Beim Auslegen der Dränschicht und der Folien zum Schutz sollten Sie nichts dem Zufall überlassen. Es ist besonders wichtig, hier professionell zu arbeiten, um ein späteres Eindringen von Feuchtigkeit in das Gebäude zu vermeiden. Ein Fachbetrieb hat diesbezüglich mehrere Vorteile: Er berät Sie optimal und kann alle Arbeiten auf dem Dach für Sie ausführen. So können Sie sicher sein, dass der Dachablauf auf Ihrem Gründach auch wirklich gewährleistet ist.
Welche Materialien & Werkzeuge werden gebraucht?
Für eine einfache Drainage auf dem Dach brauchen Sie lediglich ein druckstabiles Wasserspeicherelement, das für diesen Zweck hergestellt wurde und am besten ein gutes Stück über die Anforderungen der DIN 4095 hinausgeht. Eine solche Drainagematte ist ähnlich einer durchgängigen Bodenplatte, trittstabil, wasserspeichernd, mit Plattenbinder schnell zu verlegen. Ein spezielles Werkzeug ist für diese Dachabdichtung nicht notwendig.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie wird eine Drainage zur Dachbegrünung verlegt?

Eine intensive Begrünung braucht einen Aufbau mit Erde. Zum extensiven Begrünen der Dachfläche gehen Sie in folgenden Schritten vor:
Schritt 1
Zunächst wird die Wurzelfolie verlegt, dann ein Kiesstreifen angelegt und der Kontrollschacht angebracht. Den Untergrund gut abkehren und auf Dichtigkeit überprüfen.
Schritt 2
Jetzt legen Sie die Drainageplatten mit der Perforation nach oben. Angrenzende Platten müssen sich dabei überlappen – zum Schutz vor drückendem Wasser. Die Platten können einfach mit einem Teppichmesser zugeschnitten werden. Manchmal ist es notwendig, den höchsten Punkt auszugleichen und mit Kies eine Ebene zu schaffen.
Schritt 3
Danach kommen direkt auf die Drainageplatten Mineralwollfaserplatten, die sogenannten Substratplatten. Und in der Folge die Vegetationsmatten, die jetzt gründlich durchnässt werden. Kontrollieren Sie an dieser Stelle, ob auch die Drainageschicht Wasser aufgenommen hat.
Schritt 4
Alternativ kann auch mit einem Dachsubstrat gearbeitet werden, das sozusagen als Boden für die Pflanzen dient.
Kann eine Drainage selbst verlegt werden?
Eine Bepflanzung ist grundsätzlich nicht nur auf einem Flachdach, sondern auch auf einem Schrägdach möglich. Wenn Sie ein Gründach bei einer Neigung von mehr als zehn Grad anlegen wollen, sollten Sie auf alle Fälle einen Fachbetrieb hinzuziehen. Denn hier wirken ganz andere Schubkräfte auf die einzelnen Schichten, die daher durch spezielle Systeme zusätzlich abgesichert werden müssen, um nicht abzurutschen.
Beim Verlegen der Drainage, der Abdichtung und bei der Dachbegrünung können sehr viele Dinge zu Problemen für die Substanz des gesamten Hauses führen. Deshalb raten wir Ihnen, das Verlegen von einem Profi fachgerecht durchführen zu lassen – denn im schlimmsten Fall wird es sonst bei kleinen Fehlern schon teuer. Auch das Austauschen einer defekten Drainage sollten Sie besser einem Fachmann überlassen, damit Ihr kleiner „Dachgarten“ Ihnen lange Freude macht.
Vorteile, wenn Sie einen Profi mit der Abdichtung durch eine Drainage beauftragen:
- Individuelle Planung gemeinsam mit dem Experten
- Schnelle und zuverlässige Arbeit
- Erfahrung mit Arbeiten auf dem Dach
- Hohe Qualität und ein entsprechend schönes Ergebnis
- Sie müssen sich kein Fachwissen aneignen und keine Zeit investieren
- Der Profi bietet Ihnen eine Gewährleistung für den Aufbau und die Abdichtung an
- Der Fachmann hat alle für die Entwässerung und/oder Begrünung notwendigen Materialien wie Drainagematte, Substrat oder Kies direkt zur Hand
Drainagesystem Kosten
Die Kosten für eine Drainage unter Ihrer Dachbegrünung variieren je nach Dachfläche und Aufwand.
Was kostet das Material für eine Drainage auf dem Dach?
Um ein Dach zu begrünen, braucht es mehrere Schichten. Unter anderem
- eine wurzelfeste Dachdichtungsbahn, die auf die Bodenplatte, also das Dach, kommt
- grober Kies für die Umrandung – gerechnet nach laufendem Meter, eventuell auch eine Kiesschicht
- Schutz- und Speichervlies
- Dachsubstrat
- speziell geeignete Pflanzen
Allein das Wasserspeichersystem, das Sie für eine Dachbegrünung benötigen – inklusive Drainage – kommt Sie auf etwa 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter.
Hinzu kommen die Kosten für die Verlegung, wenn Sie einen Profi hiermit beauftragen. Wir empfehlen Ihnen, vor Durchführung der Arbeiten verschiedene unverbindliche Angebote einzuholen, um den besten und zuverlässigsten Handwerker zu finden.
Was kostet das Verlegen einer Dränschicht?
Die Kosten hängen von ganz unterschiedlichen Faktoren ab, unter anderem
- von der Größe der einzudeckenden Fläche
- vom Gefälle
- von der Art der Drainage
- davon, welche weiteren Materialien für den Aufbau der Dachbegrünung verwendet werden sollen.
Fazit
Eine Dachbegrünung ist eine schöne, nachhaltige und umweltfreundliche Sache. Damit sie jedoch funktioniert, muss eine sogenannte Drainage verlegt werden. Diese kennt man auch, wenn es um Entwässerung in den Bereichen Keller oder Garten geht. Sie sorgt dafür, dass die Pflanzen, die sich auf dem Dach befinden, mit ausreichend Wasser versorgt werden, gleichzeitig aber überschüssiges Wasser abtransportiert wird, sodass das Gebäude nicht beschädigt wird.