Kaum eine Dachform ist in unseren Breitengraden so bekannt und verbreitet wie das Satteldach, auch Giebeldach genannt. Mit seinen zwei geneigten Dachflächen, die sich am First treffen, prägt der Sparrendachstuhl seit Jahrhunderten das Bild ländlicher Dörfer ebenso wie moderner Wohnsiedlungen in ganz Mittel- und Nordeuropa. Doch hinter der schlichten Form verbirgt sich weit mehr als nur Tradition: Das Satteldach ist eine ebenso funktionale wie vielseitige Lösung im Hausbau: robust, witterungsbeständig und architektonisch wandelbar. Ob klassisches Einfamilienhaus, energieeffizientes Passivhaus oder stilvolle Stadtvilla – das Satteldach passt sich nahezu jedem Haustyp an.
- Was ist ein Satteldach?
- Welche Materialen eignen sich für die Dacheindeckung beim Satteldach?
- Welche Vorteile und welche Nachteile hat ein Satteldach?
- Aufbau eines Satteldachs
- Was ist besser: Sparrendach oder Pfettendach?
- Welche Rolle spielt die Neigung bei einem Satteldach?
- Für welche Haustypen eignet sich das Satteldach?
- Was kostet ein Satteldach?
- Wie beeinflusst ein Satteldach die Energieeffizienz eines Hauses?
- Fazit
Alles auf einen Blick:
- Ein Satteldach besteht aus zwei geneigten Dachflächen, die sich an der höchsten Stelle, dem Dachfirst, treffen und eine klassische, symmetrische Dachform bilden.
- Es gehört zu den ältesten und am weitesten verbreiteten Dachtypen und überzeugt durch eine einfache, stabile Konstruktion sowie gute Entwässerungseigenschaften.
- Satteldächer sind vielseitig einsetzbar und eignen sich für zahlreiche Haustypen: vom Einfamilienhaus über das Bauernhaus bis hin zum modernen Passivhaus.
- Sie lassen sich flexibel gestalten, zum Beispiel mit Gauben, unterschiedlicher Dachneigung oder Varianten wie dem Krüppelwalmdach oder versetzten Satteldächern.
- Durch ihre klare Form bieten sie gute Voraussetzungen für Wärmedämmung und Solaranlagen, was sie auch energetisch zu einer attraktiven Wahl macht.
Was ist ein Satteldach?
Ein Satteldach ist die klassische Dachform mit zwei geneigten Dachflächen, die sich an der höchsten Stelle, dem sogenannten Dachfirst, treffen. Diese einfache und weit verbreitete Dachform bildet die typische Haus-Silhouette in vielen Regionen: zwei schräge Flächen mit einem Dreieck (Giebel) an der Stirnseite.
Im Vergleich zum Satteldach verfügt ein Pultdach nur über eine einzige geneigte Fläche und wirkt damit wie eine reduzierte Variante des Satteldachs. Deutlich komplexer zeigt sich das Walmdach: Es besitzt neben den beiden Hauptdachflächen zusätzliche geneigte Flächen an den Stirnseiten, sodass insgesamt vier oder mehr Dachflächen entstehen. Während Pult- und Walmdächer ihre eigenen architektonischen Reize haben, überzeugt das Satteldach durch seine klare Form, einfache Konstruktion und vielseitige Einsatzmöglichkeiten.
Allerdings bringt das Sparrendach auch einige Einschränkungen mit sich. Es ist nur für Gebäude mit einer maximalen Breite von etwa acht Metern geeignet, da größere Spannweiten ohne zusätzliche Abstützung statisch problematisch sind. Um die erforderliche Tragfähigkeit zu gewährleisten, sind große Holzquerschnitte notwendig, was die Kosten im Vergleich zu einem Pfettendach steigert. Zudem ist die Dachneigung nicht frei wählbar und liegt typischerweise zwischen 30 und 60 Grad. Auch größere Dachüberstände sind konstruktiv kaum möglich.
Welche Merkmale hat ein Satteldach?
- zwei Dachflächen, die in einem bestimmten Winkel geneigt sind (meist zwischen 25 und 45 Grad)
- der Dachfirst, also die horizontale Verbindungslinie oben, an der sich die Dachflächen treffen
- die Stirnseiten des Hauses sind meist senkrecht und bilden ein Dreieck unter dem Dach; man nennt sie Giebelwände
- ein Satteldach ist symmetrisch oder asymmetrisch möglich, also gleich oder ungleich geneigte Dachseiten
Ist ein Satteldach genehmigungspflichtig?
Ein Satteldach ist in Deutschland grundsätzlich genehmigungspflichtig, wenn es sich um einen Neubau, eine grundlegende Änderung der Dachform, eine Änderung der Dachhöhe oder andere wesentliche bauliche Veränderungen handelt, da diese in die Statik eingreifen. Für jede wesentliche Veränderung an der Dachform oder Dachhöhe ist laut Bauordnung eine Genehmigung vom Bauamt erforderlich. Auch wenn ein bestehendes Dach durch ein Satteldach ersetzt oder in der Neigung verändert wird, handelt es sich um eine genehmigungspflichtige Maßnahme.
Die konkreten Anforderungen und Ausnahmen können je nach Bundesland und Gemeinde variieren, da die Landesbauordnungen maßgeblich sind. Kleinere bauliche Maßnahmen, die keine wesentliche Änderung darstellen, können unter Umständen genehmigungsfrei sein, dies ist aber selten bei Dachumbauten der Fall und sollte immer individuell beim zuständigen Bauamt geprüft werden. Zusätzlich sind örtliche Bauvorschriften wie zulässige Dachformen, Dachneigung oder Firsthöhe sowie eventuell bestehende PV-Pflichten bei der Dachsanierung zu beachten.
Wie kann der Raum unter dem Satteldach genutzt werden?
Der Raum unter einem Satteldach lässt sich durch durchdachte Planung vielseitig nutzen, als
- Wohnbereich,
- Studio,
- Stauraum oder
- Arbeitsplatz.
Mit Gauben, Dachflächenfenstern und Dachbalkonen bringen Sie Licht ins Zimmer, müssen aber bedenken, dass eine statische Prüfung und Baugenehmigung notwendig wird. Besonders maßgefertigte Einbaumöbel und Lösungen für niedrige Bereiche schaffen zusätzlichen Stauraum. Eine offene Raumgestaltung, helle Farben und sichtbare Balken verstärken das Wohnambiente. Mit guter Dämmung ist der Raum ganzjährig nutzbar, selbst ein Bad lässt sich realisieren, wenn die Raumhöhe geschickt genutzt wird. So wird der Dachraum zu einem funktionalen und attraktiven Teil des Hauses.
Wie lange hält ein Satteldach?
Ein gut gemachtes Satteldach kann über 100 Jahre alt werden – je nach verwendeten Materialien, Bauweise und Umwelteinflüssen. Wichtig ist die regelmäßige Wartung, also Kontrolle von Ziegeln, Regenrinnen und Anschlüssen. Ein Sturmschaden am Dach, Feuchtigkeit oder unsachgemäßer Einbau können die Lebensdauer allerdings stark verkürzen. Wird das Dach regelmäßig von einem Profi inspiziert und instand gehalten, kann es jedoch mehrere Generationen überdauern.
Welche Materialen eignen sich für die Dacheindeckung beim Satteldach?
Für die Dacheindeckung eines Satteldachs eignen sich verschiedene Materialien, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften und Vorteile bieten:
- Tonziegel: traditionell und weit verbreitet, bieten sie eine lange Lebensdauer, gute Witterungsbeständigkeit und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
- Betondachsteine: sehr robust, langlebig und meist günstiger als Tonziegel, allerdings etwas schwerer
- Metall: leicht, sehr haltbar und gut recycelbar; besonders Aluminium ist korrosionsbeständig und pflegeleicht
- Schiefer: natürlicher Stein, sehr langlebig, edle Optik, aber vergleichsweise teuer und aufwendiger zu verlegen
- Faserzementplatten: leicht, feuerfest, langlebig und in vielen Farben erhältlich; moderne Varianten sind asbestfrei
- Bitumenschindeln: leicht, kostengünstig und einfach zu verlegen, aber weniger langlebig als andere Materialien
- Plexiglas: sehr hohe Lichtdurchlässigkeit, einfach zu verarbeiten, sehr leicht
- Glas: sehr hohe Lichtdurchlässigkeit, braucht aber stabile Unterkonstruktion, Verbundsicherheitsglas von Vorteil, sonst bruchanfällig
- Reet: wird traditionell eingesetzt, bietet gute Wärmedämmung, ist aber pflegeintensiv und brennbar
- Kunststoffplatten: leicht, witterungsbeständig und UV-stabil
Die Auswahl des Materials hängt von Ihrem Budget, der gewünschten Optik, der Dachneigung und den klimatischen Bedingungen am Standort ab.
Welche Vorteile und welche Nachteile hat ein Satteldach?
Vorteile | Nachteile |
---|---|
einfache, bewährte Bauform | eingeschränkte Gestaltungsfreiheit |
günstig im Bau | weniger Wohnraum unter dem Dach (ohne Ausbau) |
sehr gute Regen- und Schneelastableitung durch geneigte Flächen | bei flacher Neigung ist Dachausbau schwieriger |
gute Eindeckbarkeit mit vielen Materialien (Ziegel, Beton, Schiefer etc.) | Giebelwände müssen zusätzlich gedämmt und verputzt werden |
geeignet für Solar- und Photovoltaikanlagen (je nach Ausrichtung) | Windangriffsfläche an den Giebelseiten kann höher sein |
langlebig und witterungsbeständig | kein modernes Design (z. B. im Vergleich zu Pultdach oder Flachdach – wobei Sie ein Flachdach immer abdichten müssen) |
einfach zu dämmen (Zwischensparrendämmung oder Aufsparrendämmung möglich) | geringere Kopffreiheit im Spitzboden ohne Gauben |
geringer Wartungsaufwand und wenig Instandhaltungskosten |
Aufbau eines Satteldachs
Ein Satteldach besteht grundsätzlich aus zwei geneigten Dachflächen, die sich an der oberen Kante, dem sogenannten Dachfirst, treffen. Diese einfache und gleichzeitig stabile Dachkonstruktion macht das Satteldach zu einer der ältesten und am weitesten verbreiteten Dachformen. Der grundlegende Aufbau beginnt mit dem Dachstuhl, der in der Regel aus Holz besteht und das tragende Gerüst bildet. Hierbei kommen häufig Sparrendach oder Pfettendach zum Einsatz. Die Sparren sind schräg verlaufende Balken, die von der Traufe bis zum First reichen und das Dachgewicht auf die Außenwände übertragen. Alternativ oder zusätzlich können Pfetten (horizontale Tragbalken) eingebaut werden, um die Sparren abzustützen. Über dem Dachstuhl folgt die Dachhaut, die aus mehreren Schichten besteht. Zunächst wird eine Unterspannbahn oder Schalung mit entsprechender Dämmung angebracht, die das Dach wetterfest macht und gleichzeitig zur Energieeffizienz beiträgt. Die äußere Schicht besteht typischerweise aus Dachziegeln, Betondachsteinen oder alternativ aus Metall- oder Schieferplatten, je nach gewünschter Optik und Budget. An den Seiten des Daches entstehen die Giebelwände, die senkrecht nach oben verlaufen und die Dreiecksform der Stirnseite definieren. Zwischen den Sparren wird häufig eine Dämmung eingebracht, um Wärmeverluste zu minimieren. Darunter folgt eine Dampfbremse und eine Innenverkleidung – meist aus Gipskartonplatten –, wenn das Dachgeschoss als Wohnraum genutzt wird. Abschließend gehören auch verschiedene Dachfensterarten, die Montage von Dachrinnen, das Anbringen von Firstziegeln und gegebenenfalls Gauben oder Solaranlagen zum vollständigen Aufbau eines modernen Satteldachs.
Welche Varianten gibt es?
einfaches Satteldach
- zwei gleich lange Dachflächen mit gleicher Neigung
- einfach zu bauen
- kostengünstig
- sehr witterungsbeständig
Kreuzsatteldach
- zwei oder mehrere Satteldächer kreuzen sich, z. B. bei L- oder T-förmigen Gebäuden
- etwas aufwendiger

Doppelsatteldach
- zwei oder auch mehrere Satteldächer nebeneinander, versetzt oder getrennt
- eignet sich z. B. für Reihenhäuser oder Hallen

Schopfdach (auch: Halbwalm-Satteldach/Krüppelwalmdach)
- die Giebelseiten sind oben ein Stück abgeschrägt (kleine Walmflächen)
- etwas windstabiler
- optisch interessant

Mansarddach
- untere Dachfläche ist steiler als die obere
- mehr Wohnraum im Dachgeschoss
- komplexer, aber mit viel Nutzfläche

asymmetrisches Satteldach
- die beiden Dachseiten haben unterschiedliche Neigungen oder Längen
- modern, auffällig
- braucht gute statische Planung
Was ist ein Schleppdach?
Ein Schleppdach ist eine Erweiterung oder Ergänzung eines bestehenden Daches, häufig eines Satteldachs. Es handelt sich dabei um ein einseitig geneigtes Dach, das an eine der Dachflächen oder an die Traufseite eines Hauptdaches angebaut wird. In Bezug auf das Satteldach bedeutet das: Ein Schleppdach wird oft an dessen Längsseite angeschlossen, um beispielsweise einen Anbau, eine Garage, einen Stall oder einen überdachten Bereich zu schaffen. Es „schleppt“ sich also im wahrsten Sinne des Wortes vom Hauptdach aus weiter nach unten. Dabei bleibt die Traufe des Hauptdaches erhalten, und das Schleppdach setzt darunter mit geringerer Neigung an. Somit ist das Schleppdach keine eigenständige Dachform, sondern eine funktionale Ergänzung – häufig in Kombination mit einem Satteldach.
Was ist besser: Sparrendach oder Pfettendach?
Ein Satteldach kann grundsätzlich mit zwei unterschiedlichen Dachstuhlarten ausgeführt werden: dem Sparrendachstuhl oder dem Pfettendachstuhl. Beim Sparrendach stehen sich die geneigten Sparren gegenüber und bilden durch ihre Anordnung ein stabiles Dreieck. Dadurch tragen sie sich gegenseitig und leiten die Dachlast direkt auf die Außenwände des Gebäudes ab. Das Pfettendach hingegen nutzt zusätzliche waagerechte Träger, sogenannte Pfetten, die entlang von First und Traufe verlaufen. Diese Pfetten werden durch senkrechte Stützen getragen, die die Last in die darunterliegende Geschossdecke ableiten.
Ein Vorteil des Sparrendachstuhls ist, dass er ohne innenliegende Stützen auskommt, was eine freie Gestaltung des Wohnraums ermöglicht. Beim Pfettendachstuhl können die Stützen unter Umständen die Raumnutzung einschränken – sie lassen sich aber auch geschickt in Wände integrieren. Die Konstruktion des Pfettendachstuhls erlaubt zudem flachere Dachneigungen und die einfache Integration von Gauben. Bei sehr steilen Dachflächen wird hingegen meist ein Sparrendachstuhl bevorzugt.
Welche Rolle spielt die Neigung bei einem Satteldach?
In Deutschland weist ein Satteldach in der Regel einen Neigungsgrad zwischen 25 und 45 Grad auf. Dabei gilt: Je flacher das Dach und je höher der Kniestock, desto mehr nutzbarer Wohnraum entsteht unter dem Dach. Der genaue Neigungswinkel kann individuell angepasst werden, allerdings sollten dabei stets die örtlichen Bauvorschriften sowie die erlaubten First- und Traufhöhen beachtet werden – insbesondere dann, wenn eine bestimmte Kniestockhöhe notwendig ist.
Je nach Neigungswinkel werden die Dächer anders bezeichnet:
Neigungswinkel | Bezeichnung |
<30° | flaches Satteeldach bzw. Flachsatteldach |
30° bis 45° | Winkeldach bzw. neudeutsches Dach |
46° bis 60° | altfränkisches bzw. altfranzösisches Satteldach |
>61° | altdeutsches bzw. gotisches Dach |
Auch klimatische Bedingungen spielen bei der Wahl des Dachwinkels eine wichtige Rolle: In regenreichen Regionen ist ein steileres Dach vorteilhaft, da Regenwasser schneller abfließt und die Dachkonstruktion besser geschützt bleibt. In schneereichen Gegenden hingegen muss der Winkel sorgfältig gewählt werden – ist er zu steil, kann Schnee gefährlich abrutschen, ist er zu flach, bleibt er lange liegen und belastet das Dach mit erheblichem Gewicht.
Für welche Haustypen eignet sich das Satteldach?
Das Satteldach ist äußerst vielseitig einsetzbar und eignet sich für eine breite Palette von Haustypen – vom traditionellen Bauernhaus bis hin zum modernen Einfamilienhaus. Je nach Neigung, Größe und gestalterischer Ausführung lässt sich das Satteldach sowohl in klassischer als auch in zeitgemäßer Architektur integrieren.
Haustyp | Verwendung des Satteldachs |
Einfamilienhaus |
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Doppelhaus/Reihenhaus |
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Land- und Bauernhäuser |
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Stadthaus/Villa |
|
Tiny House/Modulhaus |
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Passiv- und Niedrigenergiehaus |
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Fertighaus |
|
Was kostet ein Satteldach?
Die Kosten für ein Satteldach variieren deutlich, je nachdem ob es sich um einen Neubau oder eine Sanierung handelt. Die wichtigsten Preisfaktoren sind:
- Wahl des Materials
- spezifische Anforderungen an das Dach (wie Neigung, Höhe etc.)
- gestalterische Elemente (z. B. Gauben, Schneefanggitter)
- Dämmstandards
- Zusatzarbeiten wie der Abriss eines bestehenden Dachs
- regionale Unterschiede
Insbesondere bei der Materialwahl gibt es Einsparpotenzial. Auch kostengünstigere Dacheindeckungen können qualitativ überzeugen. Ein Preisvergleich, etwa für Dachziegel, hilft dabei, verschiedene Optionen gegenüberzustellen. In manchen Regionen kann jedoch das Klima eine robustere, und damit kostspieligere, Eindeckung erforderlich machen.
Die Dachsanierung ist meist aufwendiger und teurer, da alte Bauteile entfernt, entsorgt und neue Auflagen wie der Wärmeschutz eingehalten werden müssen. Wenn Sie den Dachstuhl erneuern, dann liegen die Kosten für die Dachsanierung bei mindestens 400 Euro pro Quadratmeter. Viele Eigenheimbesitzer kombinieren die Dachsanierung mit dem Dachausbau oder entscheiden sich für Gauben statt für Dachfenster, all das sind Kostenfaktoren, die Sie individuell betrachten müssen.
Preisbeispiel für eine Sanierung
Baumaßnahme | Kosten pro Quadratmeter/Stück |
Abbau des alten Dachstuhls | 60 bis 100 Euro |
neuer Dachstuhl | 50 bis 350 Euro |
Entsorgung der alten Materialien | 5 bis 6 Euro |
Einbau der Aufsparrendämmung | 100 bis 250 Euro |
Dachgaube | 25 bis 75 Euro |
Baugenehmigung für Gaube | 100 bis 200 Euro (einmalig) |
Arbeitskosten | 50 bis 70 Euro |
Bei den Kosten für die Dacheindeckung müssen Sie noch einmal bis zu 60 Euro pro Quadratmeter rechnen, je nachdem für welches Material Sie sich entscheiden.
Was kostet der Neubau eines Satteldachs bei 100 Quadratmeter Dachfläche?
Allgemein kann man sagen, dass ein Satteleldach zu den günstigeren Dachformen gehört, da es nur über zwei Dachflächen verfügt. Wenn Sie einen Neubau planen und ein Satteldach möchten, dann müssen Sie mit rund 150 bis 200 Euro pro Quadratmeter rechnen – je nach Holzart und Dämmung.
Posten | Einheit | Preis pro m²/Einheit | Kosten gesamt |
---|---|---|---|
Dachstuhl (Sparrendach) | 100 m² | 60 € | 6.000 € |
Zwischensparrendämmung | 100 m² | 70 € | 7.000 € |
Dacheindeckung (z. B. Ziegel) | 100 m² | 25 € | 2.500 € |
Zwei Dachfenster | 2 Stück | 800 € | 1.600 € |
Gerüstbau | 100 m² | 7 € | 700 € |
Gesamtkosten | 17.800 € |
Wie beeinflusst ein Satteldach die Energieeffizienz eines Hauses?
Ein Satteldach kann die Energieeffizienz eines Hauses deutlich beeinflussen – sowohl positiv als auch negativ. Entscheidend ist dabei vor allem die Qualität der Dämmung. Da das Dach in der Regel die größte zusammenhängende Fläche der Gebäudehülle bildet, entstehen hier bei unzureichender Dämmung die größten Wärmeverluste. Wird das Dachgeschoss hingegen ausgebaut und fachgerecht gedämmt, lässt sich nicht nur zusätzlicher Wohnraum schaffen, sondern auch Heizenergie einsparen.
Wie wird ein Satteldach richtig gedämmt?
Für eine gute energetische Bilanz bieten sich beim Satteldach insbesondere zwei Dämmvarianten an: die Zwischensparrendämmung, bei der Dämmmaterial zwischen die Sparren eingebracht wird, und die Aufsparrendämmung, bei der das Dämmmaterial lückenlos oberhalb der Sparren verlegt wird. Letztere ist besonders effizient, da sie Wärmebrücken minimiert und sich ideal bei Neubauten oder Dachsanierungen eignet. Alternativ kann auch eine Kombination aus beiden Methoden, die sogenannte Kombidämmung, zum Einsatz kommen, um Dämmleistung und Wohnkomfort zu maximieren.
Zusätzlich bietet das geneigte Satteldach ideale Voraussetzungen für die Nutzung von Solarenergie – besonders dann, wenn eine der Dachflächen nach Süden ausgerichtet ist. Photovoltaik- und Solarthermieanlagen können so zur Strom- und Warmwassergewinnung beitragen und die Energiebilanz des Hauses weiter verbessern.
Insgesamt lässt sich sagen: Ein gut geplantes und hochwertig gedämmtes Satteldach leistet einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz eines Hauses, sowohl im Winter durch reduzierte Wärmeverluste als auch im Sommer durch bessere Temperaturregulierung.
Reduzieren Sie die Kosten mit einer Förderung
Wenn Sie ein Satteldach planen, dann informieren Sie sich gut über die aktuellen Fördermöglichkeiten. Die Förderlandschaft ändert sich zwar sehr schnell, aber es werden immer wieder Töpfe frei, gerade, wenn es um Dämmung und die damit zusammenhängende Energieeffizien geht. Gute Adressen, um sich zu informieren, sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie die Webseite Ihres Wohnorts. Und denken Sie immer daran: Handwerkerkosten können Sie von der Steuer absetzen!
Fazit
Das Satteldach ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten Dachformen, denn es vereint zeitlose Ästhetik mit funktionaler Bauweise. Durch seine klare Struktur eignet es sich für unterschiedlichste Haustypen, von traditionellen Bauernhäusern bis hin zu modernen Passivhäusern. Neben seiner Stabilität und Witterungsbeständigkeit überzeugt das Satteldach auch durch seine vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, etwa mit Gauben, Balkonen oder Solaranlagen. Wer Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kosten, Nutzen und Wohnkomfort legt, trifft mit dem Satteldach eine ebenso praktische wie stilvolle Entscheidung.