Dachrinnen dienen der Dachentwässerung, in dem sie Regenwasser vom Dach ablenken und so Haus und Fassade schützen. Im Handel gibt es eine Vielzahl verschiedener Dachrinnenmodelle, wobei die Kastenrinne und die halbrunde Rinne zu den am häufigsten gekauften Modellen gehören. Das Montieren einer Regenrinne ist im Grunde nicht kompliziert, erfordert aber Sorgfalt und handwerkliches Geschick. Aber: Arbeiten auf dem Dach sind gefährlich. Nicht nur wegen der Absturzgefahr, sondern auch, weil Montagefehler zu ziemlichen Wasserschäden am Dach und am Gebäude führen können.
- Die Kosten im Überblick
- Regenrinne montieren: So ist der Ablauf
- Wie wähle ich die richtige Dachrinne?
- Welche Vorschriften und Genehmigungen müssen beachtet werden?
- Welche Werkzeuge und Materialien werden für die Dachrinnen-Montage benötigt?
- Fachmännische oder selbstständige Dachrinnenmontage?
- Das sind die 5 häufigsten Fehler beim Montieren
- Fazit
Alles auf einen Blick:
- Die Kosten für die Dachrinnenmontage variieren je nach Material und Arbeitsaufwand.
- Verschiedene Faktoren wie die Dachgröße und die Dachrinnenart beeinflussen die Gesamtkosten.
- Das Montieren umfasst mehrere Schritte von der Vorbereitung bis zur Endabnahme. Fehler können zu erheblichen Schäden führen.
- Für Regenrinnen, die der Dachentwässerung dienen, stehen verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen zur Verfügung.
Die Kosten im Überblick
Kostenfaktor | Preis pro Meter |
Materialkosten | 2 bis 50 Euro |
Arbeitskosten | 20 bis 30 Euro |
Anfahrt | etwa 50 Euro |
Demontage | 10 bis 30 Euro |
Zubehör wie Laubfang | 5 bis 25 Euro |
durchschnittliche Kosten bei 20 Metern | etwa 2.400 Euro |
Regenrinne montieren: So ist der Ablauf
Zunächst erfolgt eine genaue Vermessung und Planung, um die benötigten Materialien zu bestimmen. Danach werden die Halterungen montiert, gefolgt von der Installation von Rinne und Fallrohr. Zum Schluss wird das System auf Dichtigkeit geprüft und eventuelle Anpassungen vorgenommen.
1. Vorbereitung und Planung
- Messung und Bedarfsermittlung: Im ersten Schritt wird das Dach vermessen, um den genauen Bedarf an Materialien zu ermitteln.
- Materialauswahl: Basierend auf den Messungen und den Anforderungen (Material, Form, Größe) wird das passende Dachrinnensystem ausgewählt.
2. Montage der Rinnenhalter
- Halterungen anbringen: Die Rinnenhalter werden in regelmäßigen Abständen entlang der Dachtraufe montiert. Die Halter sollten etwa alle 50 bis 60 Zentimeter angebracht werden, um eine stabile Basis für die Regenrinne zu schaffen.
- Neigung beachten: Bei der Montage der Halterungen muss eine leichte Neigung von etwa 2 bis 3 Millimeter pro Meter eingehalten werden, damit das Wasser zur gewünschten Abflussstelle geleitet wird.
3. Zuschnitt
- Rinnen zuschneiden: Die Regenrinnen werden auf die benötigte Länge zugeschnitten. Es ist wichtig, die Schnittkanten glatt zu feilen, um eine saubere Verbindung zu gewährleisten.
- Anpassung an die Dachform: Eventuell müssen die Rinnen entsprechend der Dachform angepasst werden, insbesondere bei komplexen Dachkonstruktionen.
4. Montieren
- Einsetzen in die Halter: Die zugeschnittenen Dachrinnen werden in die montierten Halter eingesetzt und befestigt. Dabei sollten die Verbindungen der einzelnen Rinnenabschnitte sorgfältig abgedichtet werden, um Leckagen zu vermeiden.
- Verbindungen abdichten: Alle Verbindungen zwischen den Rinnenabschnitten und den Endkappen werden mit einem geeigneten Dichtmittel, wie Silikon oder speziellem Dachrinnendichtmittel, abgedichtet.
5. Installation der Fallrohre
- Positionierung der Fallrohre: Die Fallrohre werden an den vorgesehenen Stellen montiert. Diese führen das Regenwasser von oben zum Boden oder in ein Drainagesystem.
- Befestigung und Verbindung: Die Fallrohre werden mit speziellen Halterungen an der Hauswand befestigt und sicher mit den Regenrinnen verbunden. Eventuelle Knickstücke oder Abzweigungen werden ebenfalls installiert und abgedichtet.
6. Endabnahme und Test
- Dichtigkeit prüfen: Nach der Installation wird in einem letzten Schritt das gesamte System auf Dichtigkeit geprüft. Dies kann durch eine Wasserspülung erfolgen, um sicherzustellen, dass keine Leckagen vorhanden sind.
- Feinjustierung: Bei Bedarf werden letzte Anpassungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass alles korrekt funktioniert und das Regenwasser effizient abgeleitet wird.
Wie wähle ich die richtige Dachrinne?
Größere Dachflächen und Regionen mit starkem Regen benötigen breitere und tiefer geformte Dachrinnen, um das Nass effektiv abzuführen. Beliebte Formen sind halbrunde und kastenförmige, wobei die Wahl oft auch von ästhetischen Präferenzen abhängt.
Welche Dachrinnenmaterialien gibt es?
Es stehen verschiedene Dachrinnenmaterialien zur Auswahl, darunter
- Kunststoff,
- Titanzink,
- Kupfer und
- Aluminium.
Kunststoffdachrinnen sind leicht und kostengünstig, während Zink und Kupfer langlebiger und widerstandsfähiger sind. Aluminium bietet eine gute Balance zwischen Kosten und Haltbarkeit. Jedes Material hat spezifische Vor- und Nachteile, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten.
Material | Vorteile | Nachteile | Preisspanne pro Meter |
Vinyl (Kunststoff) | günstig, leicht, rost- und korrosionsbeständig | kürzere Lebensdauer, anfällig für extreme Temperaturen | ab 3 Euro |
Aluminium | leicht, rostbeständig, einfache Montage | verbiegt leicht | 5 – 15 Euro |
Stahl | sehr robust, langlebig, widerstandsfähig | schwer, rostanfällig | 10 – 20 Euro |
Kupfer | sehr langlebig, ästhetisch ansprechend | hohe Anschaffungskosten, Diebstahlgefahr | 20 – 50 Euro |
Zink | langlebig, wartungsarm, entwickelt eine schützende Patina | hohe Anschaffungskosten, schwierige Installation | 15 – 30 Euro |
PVC (Kunststoff) | günstiges, einfaches Anbringen | anfällig für UV-Strahlen und extreme Temperaturen | 5 – 15 Euro |
Holz | natürliche Optik, umweltfreundlich | wartungsintensiv, kann verrotten | 20 – 40 Euro |
Im Durchschnitt können Sie für das Montieren zusätzlich mit Kosten von 20 bis 30 Euro pro laufendem Meter rechnen. Ein Dachdecker mit viel Erfahrung arbeitet aber natürlich auch entsprechend schnell und schafft in einer Stunde einiges.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten der Dachrinnenmontage?
- Materialwahl
- Dachrinnenart (zum Beispiel Kastenrinne, halbrunde Rinne, Vorhangrinne)
- Länge
- Komplexität der Dachstruktur
- Montage in Eigenleistung oder durch den Fachbetrieb
Welche zusätzlichen Posten können beim Montieren anfallen?
- Demontage
- Entsorgung
- Laubfangkörbe
- Schneegitter
- Fallrohre
- Rinnenhalter
- Ablaufstutzen für eine korrekte Ableitung des Wassers
Demontage:
- Selbstmontage: kostenlos
- Fachhandwerker: 10 bis 20 Euro pro Meter
Entsorgung:
- Selbstentsorgung: kostenlos (Sperrmüll) oder circa 15 Euro pro Kubikmeter (Bauschutt)
- Fachhandwerker: inklusive im Preis der Demontage
Laubfangkörbe:
- Standardmodelle: 5 bis 20 Euro
- Edelstahlmodelle: 20 bis 50 Euro
Schneegitter:
- Einfache Gitter: 10 bis 20 Euro pro Meter
- Stabile Gitter mit Dachanbindung: 30 bis 50 Euro pro Meter
Fallrohre:
- Kunststoff: 5 bis 10 Euro pro Meter
- Aluminium: 10 bis 20 Euro pro Meter
- Stahlblech: 15 bis 30 Euro pro Meter
- Kupfer: 30 bis 50 Euro pro Meter
Rinnenhalter:
- Standardhalter: 1 bis 3 Euro pro Stück
- Zierhalter: 5 bis 10 Euro pro Stück
Ablaufstutzen:
- Kunststoff: 5 bis 10 Euro
- Gusseisen: 10 bis 20 Euro
- Kupfer: 20 bis 30 Euro
Die Preise können je nach Qualität, Händler und Region variieren. Bei der Wahl des Zubehörs sollten Sie die Materialeigenschaften, die Dachrinnengröße und die Länge berücksichtigen. Fragen Sie im Fachhandel nach Angeboten und vergleichen Sie Preise und Leistungen.
Welche Vorschriften und Genehmigungen müssen beachtet werden?
Die baurechtlichen Vorschriften und Genehmigungen sind abhängig von der Region und der Art des Gebäudes. Bevor Sie loslegen, sollten Sie diese prüfen, um nicht nach getaner Arbeit zusätzliche Kosten und Aufwand zu riskieren.
Lokale Bauvorschriften
- Einholung von Genehmigungen: In vielen Gemeinden ist es erforderlich, vor der Installation einer neuen Dachrinne eine Baugenehmigung einzuholen. Dies gilt insbesondere, wenn die Dachrinne an das öffentliche Entwässerungssystem angeschlossen wird. Informationen dazu erhalten Sie beim örtlichen Bauamt oder Rathaus.
- Regelungen zur Entwässerung: Lokale Bauvorschriften können spezifische Anforderungen an die Entwässerungssysteme stellen. Dazu gehört, wie das Regenwasser abgeführt wird, ob es in eine Versickerung oder eine Kanalisation geleitet werden muss.
Baumaterialien und Installationsmethoden
- Materialvorgaben: Einige Gemeinden haben spezifische Vorgaben bezüglich der Dachrinnenmaterialien, die verwendet werden dürfen. Beispielsweise in denkmalgeschützten Gebieten, in denen das historische Erscheinungsbild bewahrt werden soll.
- Installationsvorschriften: Die Bauvorschriften können auch Anforderungen an die Installationsmethoden und die Art der Befestigung enthalten. Dies kann die Art der Halterungen, die Mindestneigung und die Abdichtungsmethoden betreffen.
Abstände und Grenzen
- Grenzabstände: Es kann Vorschriften geben, die den Dachrinnenabstand zu Grundstücksgrenzen regeln. In einigen Fällen müssen die Rinnen so installiert werden, dass das abfließende Wasser nicht auf benachbarte Grundstücke gelangt.
- Gebäudefassaden: Auch die Anbringung an der Gebäudefassade kann reguliert sein, insbesondere in Mehrfamilienhäusern oder Reihenhäusern, wo die gemeinsame Nutzung der Fassadenflächen geregelt ist.
Wasserableitung und Umweltvorschriften
- Umweltauflagen: In einigen Regionen gibt es Umweltvorschriften, die regeln, wie Regenwasser gesammelt und genutzt werden darf. Beispielsweise können Vorschriften zur Regenwassernutzung für die Gartenbewässerung oder zur Installation von Regentonnen existieren.
- Versickerungsanlagen: Manchmal ist es vorgeschrieben, Versickerungsanlagen zu installieren, die das Regenwasser vor Ort in den Boden leiten, um die Kanalisation zu entlasten und das Grundwasser zu fördern.
Versicherung und Haftung
- Haftpflichtversicherung: Bei der Selbstmontage einer Dachrinne sollten Sie Ihre Haftpflichtversicherung informieren. Es kann sein, dass eventuelle Schäden, die durch eine unsachgemäße Installation entstehen, sonst nicht abgedeckt sind.
- Fachmännische Installation: Lassen Sie die Dachrinne von einem Fachbetrieb installieren, sind diese in der Regel versichert und haften für eventuelle Schäden, die durch ihre Arbeit entstehen.
Auf welche Normen muss ich achten?
Norm | Beschreibung |
DIN EN 12056-3 | Die Norm zur Flachdachentwässerung, die zum Beispiel die vorgeschriebene Notfallentwässerung in Form von Notüberläufen auf Flachdächern festlegt. Sie regelt „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden“. |
DIN 1986-100 | Diese Norm zur Planung und Ausführung von Entwässerungsanlagen in Gebäuden und auf Grundstücken erläutert den richtigen Schutz gegen Rückstau und definiert Anforderungen an die Abwasserqualität und -menge. |
DIN EN 612 | Diese Norm behandelt Begriffe, Einteilung und Anforderungen an Hängedachrinnen und Regenfallrohre aus Metallblech. |
DIN EN 1462 | Diese Norm legt Anforderungen und Prüfungen von Rinnenhaltern für Hängedachrinnen fest, einschließlich Angaben zur Tragfähigkeit der Rinnen. |
Welche Werkzeuge und Materialien werden für die Dachrinnen-Montage benötigt?
Zu den wichtigsten Werkzeugen gehören
- eine Wasserwaage,
- eine Handsäge oder ein Blechschneider,
- ein Akkuschrauber,
- eine Leiter oder ein Gerüst und
- ein Maßband.
Zusätzlich benötigen Sie
- Rinnenhalter,
- Rinneisen,
- Ablaufstutzen und
- Fallrohre.
Für die Abdichtung werden Silikon oder spezielle Dichtmittel benötigt.
Fachmännische oder selbstständige Dachrinnenmontage?
Die selbstständige Montage ist verlockend, weil sie eine Menge Kosten sparen kann. Dazu brauchen Sie aber zum einen das entsprechende handwerkliche Geschick und Fachwissen, zum anderen sollten Sie schwindelfrei sein. Sie müssen sich unter anderem mit den technischen Anforderungen auseinanderzusetzen und die richtigen Werkzeuge zur Hand haben. Weiterhin gilt es, diverse Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, da Arbeiten in großer Höhe mit einem erhöhten Risiko verbunden sind.
Eine fachmännische Montage durch einen Handwerker bietet den Vorteil, dass die Arbeit von einem erfahrenen Profi durchgeführt wird, der über das notwendige Wissen und die Werkzeuge verfügt, um die Regenrinnen sicher und effizient auf dem Dach zu montieren. Ein sehr großer Pluspunkt ist, dass der Handwerker in der Lage ist, eventuelle bauliche Probleme frühzeitig zu erkennen und im selben Durchgang die Dachreparatur durchzuführen. Weiterhin erhalten Sie eine Garantie auf seine Leistungen, sodass Sie – sollte etwas nicht stimmen – ein Recht auf Nachbesserung haben.
Wie lange dauert es, eine Dachrinne montieren zu lassen?
Die Dauer der Dachrinnenmontage kann je nach Umfang der Arbeiten und den spezifischen Gegebenheiten vor Ort sehr unterschiedlich ausfallen. Es kommt auch darauf an, ob Sie die Arbeit selbst erledigen und eher ungeübt sind oder ob Sie den Profi ans Werk lassen. Im Allgemeinen kann die Installation einer Dachrinne für ein durchschnittliches Einfamilienhaus zwischen einem und drei Tagen dauern.
Schritt- für-Schritt-Anleitung: Wie läuft die Demontage ab?
Schritt 1 – Entfernen der Fallrohre: Lösen Sie die Schellen, die die Fallrohre an der Dachrinne und am Auslauf befestigen. Nehmen Sie die Fallrohre ab und lassen Sie sie in einen Eimer oder eine Mülltüte fallen.
Schritt 2 – Entfernen der Ecken und Endstücke: Lösen Sie die Schrauben oder Nieten, die die Ecken und Endstücke an der Regenrinne befestigen. Nehmen Sie die Ecken und Endstücke ab.
Schritt 3 – Entfernen der Rinnenträger: Lösen Sie die Schrauben oder Nägel, die die Rinnenträger am Dachbalken befestigen. Nehmen Sie die Rinnenträger ab.
Schritt 4 – Abnehmen: Heben Sie das Rinnenstück vorsichtig von den Rinnenträgern ab. Achten Sie darauf, dass Sie dabei die Dachziegel nicht beschädigen.
Wenn Sie sich nicht hundertprozentig sicher sind, dass Sie die Dacharbeiten selbst ausführen können, sollten Sie einen Dachdecker beauftragen, um Spätschäden zu vermeiden.
Das sind die 5 häufigsten Fehler beim Montieren
1. Die falsche Dachrinnenneigung kann zu Wasseransammlungen und Überlaufen führen. Achten Sie auf eine leichte Neigung, damit das Wasser richtig abfließen kann.
2. Unsachgemäße Befestigung der Rinnenhalter kann ein Grund dafür sein, dass die Konstruktion unter dem Gewicht des Wassers zusammenbricht. Verwenden Sie robuste Rinnenhalter und platzieren Sie sie in gleichmäßigen Abständen.
3. Vernachlässigung der Dichtungen zwischen den Dachrinnenabschnitten kann zu Undichtigkeiten führen. Achten Sie darauf, alle Verbindungen sorgfältig abzudichten.
4. Die Verwendung ungeeigneter Materialien für die spezifischen Wetterbedingungen kann sich negativ auf die Dachrinnen-Lebensdauer auswirken. Wählen Sie Materialien, die den klimatischen Bedingungen Ihrer Region entsprechen.
5. Fehlende regelmäßige Wartung führt zu Verstopfungen und Dachrinnenschäden. Sorgen Sie für eine Reinigung mindestens zweimal im Jahr, um eine reibungslose Funktion zu gewährleisten.
Fazit
Die Montage einer Dachrinne erfordert sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung. Die Wahl des richtigen Materials wie etwa Metall oder Kunststoff, die korrekte Neigung und regelmäßige Wartung sind entscheidend für die Langlebigkeit und Funktionalität des Systems. Zusätzliche Kosten sollten berücksichtigt werden, um unvorhergesehene Ausgaben zu vermeiden.