Durch eine Dachsanierung kann nicht nur die Optik, sondern auch die Wohnqualität eines Hauses verbessert werden. Wie Sie erkennen, wann Sie Ihr Dach neu dämmen müssen oder ob Sie ein komplett neues Dach benötigen und welche Vorteile eine energetische Sanierung bietet, verrät Ihnen Dachdecker.com.
Alles auf einen Blick
- Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen sind notwendig, sobald Ihr Dach die Schutzfunktionen nicht mehr erfüllt.
- Regelmäßige Dachinspektionen können größere und damit teurere Schäden vorbeugen.
- In einem Altbau sind Sie verpflichtet, Ihr Dach gemäß der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) zu dämmen.
- Der Preis für eine Dachsanierung ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Sanierungskosten können durch finanzielle Fördermittel gesenkt werden.
Maßnahmen und Zeitpunkt
Sobald ein Dach nicht mehr vor Wind und Wetter schützen kann, sollten die Schwachstellen schnellstmöglich behoben werden. Besonders im Altbau muss sichergestellt werden, dass eine effiziente Dämmung vorhanden ist.
Welche Maßnahmen zählen zur Dachsanierung?
Hinter dem Oberbegriff Dachsanierung verstecken sich eine Reihe von Reparatur- und Austauschmaßnahmen:
- Dachdämmung
- Dacheindeckung
- Asbestsanierung
- Dachausbau
- Verlängerung des Dachüberstands
- energetische Sanierung
- Brandschutzoptimierung
- Erneuerung von Dachstuhl, Regenrinnen, Schornstein und Dachziegeln
- neue Eindeckung
- Dachentwässerung
- Dachreinigung
- Einbau von Dachfenster
- Sanierung eins Flachdachs
- Fassadendämmung
- Neues Dach
Das Dach erfüllt eine elementare Schutzfunktion für Ihr Haus. Vor allem im Altbau ist es wichtig, den Zustand regelmäßig zu kontrollieren. Oft ist in einem Altbau eine Sanierung doch unumgänglich. Alte Gebäude sind nämlich unzureichend oder oft gar nicht gedämmt und erfüllen somit nicht die Energiesparverordnung (EnEv). Sie sind demnach sogar verpflichtet, moderne Dämmungsarbeiten im Dachbereich durchzuführen.
Unterm Strich ist es kostengünstiger, immer wieder kleine Schäden zu reparieren und damit einem größeren Dachschaden vorzubeugen und am Ende ein komplett neues Dach bauen zu müssen. Durch kontinuierliche Reparaturmaßnahmen verhindern Sie auf langer Sicht teure Sanierungskosten.
Wann muss eine Dachsanierung durchgeführt werden?
Ein Dach erfüllt wichtige Schutz- und Dämmfunktionen. Eine Dacheindeckung schützt Ihr Haus vor Witterungseinflüssen, während eine Dachdämmung dafür sorgt, dass die Wärme in Ihrem Haus bleibt. Dampfsperren verhindern, dass die Dachkonstruktion durch Feuchtigkeit beschädigt wird. Die Dachkonstruktion ist für die optimale Kräfteverteilung und Stabilität zuständig.
Eine Sanierung ist notwendig, sobald einer dieser Teilbereiche seine Funktion nicht mehr einwandfrei erfüllen kann. Offensichtliche Mängel, wie Schäden nach einem Brand, kaputte Dachziegeln nach einem Sturm oder Feuchtigkeit im Dachbereich müssen umgehend repariert werden.
In einem Altbau ist es wichtig, den Zustand Ihres Dachstuhls im Blick zu behalten und regelmäßig zu kontrollieren. Zeitlich gesprochen, sollte ein Dach nach frühestens nach 30 und spätestens mit 40 Jahren kontrolliert und bei Bedarf saniert werden. Es muss aber nicht immer gleich in Ihr Haus regnen, bevor Sie Schäden im Dachbereich erkennen. Denn es gibt auch weniger eindeutige Anzeichen für eine notwendige Sanierung. Ein Dachdecker kann Sie nach einer gründlichen Kontrolle am besten beraten.
Arten der Dachsanierung
Damit ein Dach Ihren Wohnraum auch optimal schützen kann, ist das sorgfältige Dämmen wichtig. Je nach Mängeln und Nutzungsart des Dachraums gibt es verschieden Arten Dächer zu dämmen und zu sanieren.
Welche Sanierungsarten gibt es?
Die Vorgehensweise ist unter anderem davon abhängig, ob der Dachstuhl bereits bewohnt ist oder in der Zukunft als Wohnraum dienen soll und welche Schwachstellen Ihr Dachbereich vorweist. Für die Planung eines Dachwohnraums müssen Sie sich zudem an die Energieeinsparverordnung (EnEV) richten und entsprechend dämmen.
Allgemein lassen sich folgende Sanierungsarbeiten unterscheiden:
Zwischensparrendämmung:
Hierbei handelt es sich nicht um eine neue Dacheindeckung. Bei der Zwischensparrendämmung wird ein flexibles Material zum Dämmen genutzt und zwischen den Sparren angebracht. Zuerst müssen Sie die alte Dämmung sowie die Dachverkleidung entfernen. Mineralwolle muss auf dem Sondermüll entsorgt werden und für Glaswolle müssen Sie separate Entsorgungsregelungen befolgen. Dampfbremsfolie beugt Schimmelbildung vor und sollte daher ebenfalls eingebaut werden. Im Vergleich ist der Preis für eine Zwischensparrendämmung um einiges günstiger als die äußere Sparrendämmung.
Untersparrendämmung:
Bei dieser Art der Dachdämmung wird das Dämmmaterial an der Unterseite der Sparren eingebaut. Die Entstehung von Wärmebrücken soll dadurch noch stärker minimiert werden. Die Zwischensparrendämmung und die Untersparrendämmung werden bei Sanierungsaufträgen oft zusammen durchgeführt. Denn der gesetzlich vorgeschriebene U-Wert wird allein von einer Dämmung der Untersparren nicht erfüllt. Glaswolle, Steinwolle und Hartschaumstoff eignen sich hier als Material zum Dämmen.
Aufsparrendämmung:
Wird von Aufsparrendämmung gesprochen, ist oft eine komplette Eindeckung des Dachstuhls gemeint. Zwar hängt diese Art der Neueindeckung mit hohen Kosten zusammen, aber punktet in Sache Effizienz. Hier wird oberhalb der Dachsparren, also von außen, gedämmt. Beziehungsweise im unteren Bereich der Dachziegeln und außerhalb der Dachsparren. Dämmen Sie auf diese Art, sinkt das Entstehungsrisiko von Wärmebrücken und Sie verlieren nicht unnötig Wärmeenergie durch die Dacheindeckung.
Dachgeschossbau:
Planen Sie bereits eine komplette Sanierung, können Sie zuvor überlegen, ob sich ein Dachausbau lohnen würde. Im Vergleich zu einer allgemeinen Sanierung ist ein Dachausbau mit höheren Kosten verbunden, jedoch gewinnen Sie dadurch einen zusätzlichen Wohnraum. Achten Sie darauf, dass Sie für einen solchen Dachausbau eine Baugenehmigung benötigen und gesetzliche Bauvorschriften beachten müssen. Hier kann Sie Ihr örtliches Bauamt beraten. Für das Dämmen können Sie für den Dachausbau auf die erwähnten Dämmarten zurückgreifen und sollten zusätzlich eine Trittschalldämmung einbauen.
Dachbeschichtung:
Neben Dachreparaturen ist auch eine Dachreinigung wichtig. Wenn Ihr Dach ein paar Jahre hinter sich gebracht hat, schadet eine gründliche Reinigung Ihrer Dachziegel und Erneuerung Dachbeschichtung nicht. Das wirkt sich zusätzlich positiv auf den Gesamteindruck Ihres Gebäudes aus. Eine Dachbeschichtung kann zukünftige Schmutzschichten auf Ihren Dachziegeln vorbeugen und lässt sie in neuem Glanz erscheinen. Stellen Sie sicher, dass die gesamte Konstruktion des Dachstuhls schadenfrei ist. Ablagerungen und Versandung an Dachziegeln werden nämlich mit Hilfe eines Hochdruckreinigers entfernt, bevor sie versiegelt werden. Für eine Verfärbung wird im ersten Schritt eine Grundierung und danach die Farbe aufgetragen.
Welche Vorteile bringt die Sanierung und Dämmung?
Eine Dachsanierung kann neue Nutzungsalternativen des Dachgeschosses eröffnen. In den meisten Altbauten wird das oberste Stockwerk lediglich als Dachboden genutzt. Zum einen war es bis vor ein paar Jahren noch nicht üblich, diesen Teil des Hauses als Wohnraum zu nutzen, zum anderen ist es oft zu kalt und zugig, da die entsprechende Wärmedämmung fehlt. Wird bei einer Dachsanierung eine geeignete Dämmung integriert, bietet dies die Chance, den Dachboden als Wohnraum zu nutzen und vor allem eröffnet es ein enormes Energiesparpotenzial im gesamten Haus.
Aufgrund des nun abgedichteten Daches kann eine angenehme Raumtemperatur gehalten werden, ohne dass die Kosten für die Heizung in die Höhe gehen. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, den Dachboden umzubauen und in Zukunft als Wohnraum zu nutzen und individuell auszugestalten. Diesen Vorteil bietet auch eine Dachsanierung am Flachdach.
Was müssen Sie bei einem Flachdach beachten?
Das Dämmen und Sanieren eines Flachdachs unterscheidet sich zu den Arbeitsschritten bei einem Steildach. Der Reparaturaufwand ist bei einem Flachdach durchschnittlich größer. Stellen Sie Mängel oder Schäden an Ihrem Flachdach fest, empfiehlt es sich, die gesamte Dachfläche zu sanieren. Wenn Flachdächer an einer Stelle undicht ist und Feuchtigkeit durchdringt, kann es bei einem Flachdach gut der Fall sein, dass auch an anderen Stellen Feuchtigkeit durchdringt.
Für ein Flachdach empfiehlt es sich, mindestens einmal im Jahr eine Kontrolle des Abdichtungsmaterials durchzuführen und Ablagerungen zu entfernen, besonders nach schwerem Unwetter. Im besten Fall führen Sie zwei bis drei Mal eine Kontrolle durch.
Welche Vorteile hat eine energetische Dachsanierung?
In den meisten Fällen ist eine Dachsanierung am Altbau ratsam und wird gesetzlich auch gefordert. Bei vielen Häusern älteren Baujahrs wurde beim Dachbau gänzlich auf Wärmedämmung verzichtet beziehungsweise gab es diese einfach noch nicht. Bei solchen Gebäuden sollte geprüft werden, ob eine Energiesanierung durchgeführt werden sollte. Für das Dämmen genutzte Wärmematerialien können die Heizkosten merklich minimieren. Die eingebaute Dämmung hilft dadurch nicht nur Geld zu sparen, sondern wirkt sich auch positiv auf die Umwelt aus und trägt damit zum Klimaschutz bei. Denn dadurch kann der CO2-Ausstoß eines Haushaltes deutlich verringert werden.
Kosten und finanzielle Förderungen
Der Preis für eine Dachsanierung hängt davon ab, welche Maßnahmen getroffen werden müssen und wie groß Ihr Dachbereich ist. Legen Sie die Dachkontrollen sowie Dacharbeiten am besten in professionelle Hände.
Wie viel kostet eine Dachsanierung?
Ein Preis lässt sich nicht pauschal angeben. Die Kosten sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig und können Einzelfällen stark variieren. Zu den Kostenposten zählen Material, Dachart, Flächengröße, sowie Arbeitskosten.
Während die reinen Materialkosten für eine Dacheindeckung zwischen 5 bis 100 Euro pro Quadratmeter liegen können, müssen Sie für das Dämmen mit circa 20 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen. Benötigen Sie neue Fenster, müssen Sie für den Einbau mit circa 300 – 500 Euro pro Dachfenster rechnen.
Für eine sorgfältig ausgeführte Sanierungsarbeit müssen Sie Anfangs wahrscheinlich eine Stange Geld in die Hand nehmen, was sich auf langer Sicht aber auszahlen wird. Allein mit einer effizienten Dämmung sparen Sie mit der Zeit erheblich an Energiekosten. Vergleichen Sie die Preise, indem Sie sich im Vorfeld Kostenvoranschläge von verschiedenen Betrieben einholen.
Gibt es finanzielle Förderprogramme für Dachsanierungen?
Für eine energetische Gebäudesanierung können öffentliche Mittel beantragt werden. Daher sollten Sie im Vorfeld alle Fragen dazu bei einer einschlägigen Energieberatung geklärt werden. Im Anschluss daran ist es ratsam, eine Dachinspektion durchführen zu lassen, nach welcher der Dachdecker-Profi konkrete Angaben zu den nötigen Baumaßnahmen machen und einen ersten Überblick über die möglichen Kosten der Dachsanierung geben kann. Aber nicht nur für die energetische Gebäude- und Dachsanierung, sondern auch für den Neubau von Passiv- und Energiesparhäusern können Kredite oder Zuschüsse beantragt werden.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet beispielsweise für eine energetische Sanierung finanzielle Unterstützungsprogramme an. Das Zuschussprogramm KfW 430 übernimmt höchsten 30 Prozent der förderfähigen Kosten. KfW 151 oder KfW 152 sind Kreditprogramme. Hierfür müssen Ihre Sanierungspläne den von der KfW vorgegeben energetischen Maßstäben entsprechen. Für vereinzelte Reparaturen und Sanierungen ist der KfW Kredit 152 mit 50.000 Euro eine gute Option für jede Wohnung.
Soll eine Dachsanierung durch den Fachmann durchgeführt werden?
Umfangreiche Sanierungsarbeiten sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit einem erfahrenen Dachdeckerbetrieb überlassen. Bereits für die Einschätzung, welche Umbau- bzw. Ausbaumaßnahmen für Ihr Dach notwendig sind, müssen Sie sich an einen Dach-Profi wenden. Zusätzlich stellen Sie somit sicher, dass die Dacharbeiten sorgfältig durchgeführt werden und die Vorschriften der EnEV bezüglich des Dämmens eingehalten werden sowie, dass das alte Dämmmaterial ordnungsgemäß entsorgt wird. Mit professioneller Hilfe vermeiden Sie, dass durch Unwissenheit weitere Schäden und damit weitere Kosten entstehen.
Sorgfältige Arbeit ist hier besonders wichtig, damit im Nachhinein keine Wärmebrücken oder Schimmel entstehen. Lassen Sie Ihr Dach daher von einem Dachexperten dämmen.
Fazit
Wenn Ihr Dach nicht mehr ausreichend dämmt oder genügend Schutz vor Witterung und Feuchtigkeit bietet, ist es Zeit Ihre Dacheindeckung einer Renovierung zu unterziehen. Wann Sie Ihr Dach komplett sanieren müssen und wann eher eine Teilsanierung sinnvoll ist, kommt auf den Gesamtzustand an. Eine Dachsanierung lohnt sich aus mehreren Gründen. Sie können den Dachraum als zusätzlichen Wohnraum nutzen und durch das Dämmen Energie und somit Kosten einsparen. Eine schlechte Dämmung mit Wärmebrücken beispielsweise sorgt für einen hohen Energieverlust in den kalten Jahreszeiten.
Ein Experte kann Ihnen genau sagen, ob Sie eine Neueindeckung notwendig ist oder ob Sie Ihr Dach neu dämmen müssen. Im Allgemeinen sind regelmäßige Kontrollen sinnvoll, da Sie so kleinere Schäden schnell beheben und größere Schäden vorbeugen können. Besonders bei einem Altbau sollten Sie darauf achten, dass Sie die Energieeinsparungsverordnung einhalten und das Gebäude mit einer effizienten Dachdämmung ausgestattet ist.