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Dachreparatur & Dachsanierung

Garagendach erneuern: Maßnahmen und Ablauf einer Garagendachsanierung

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 10. März 2025
Lesedauer: 21 Minuten
© Ralf Geithe / istockphoto.com

Ein Garagendach benötigt regelmäßige Wartung, um dauerhaft als zuverlässiger Schutz für Ihr Fahrzeug zu dienen. Witterungseinflüsse wie Regen, Frost und starke Sonneneinstrahlung können im Laufe der Zeit Risse, Löcher oder Undichtigkeiten verursachen, die eine Garagenabdichtung erforderlich machen. Um größere Schäden zu vermeiden, sollte die bestehende Abdichtung daher regelmäßig überprüft werden. In der Regel ist eine vollständige Sanierung alle 10 bis 20 Jahre notwendig – abhängig von der Witterung und der Qualität der verwendeten Materialien. Zu den gängigen Methoden zählen Bitumenbahnen, Flüssigkunststoffe oder spezielle Dachfolien, die sich durch ihre Wasserbeständigkeit und einfache Verarbeitung auszeichnen. Bei umfangreichen Sanierungsarbeiten oder baulichen Veränderungen kann zudem eine Baugenehmigung erforderlich sein.

Alles auf einen Blick:

  • Eine Garagendachsanierung umfasst je nach Schadensbild Reparaturen, Abdichtungen oder einen vollständigen Austausch.
  • Häufige Probleme sind Risse, Feuchtigkeitsschäden, Moosbewuchs oder eine unzureichende Dachentwässerung.
  • Eine vollständige Erneuerung ist unbedingt notwendig, wenn die Tragfähigkeit des Dachs beeinträchtigt oder die Dachhaut großflächig beschädigt ist.
  • Es gibt verschiedene Dacharten für Garagen, darunter Flachdächer, Satteldächer und Pultdächer, die unterschiedliche Sanierungskonzepte erfordern.
  • Baurechtliche Vorschriften und mögliche Baugenehmigungen müssen vor der Sanierung geprüft werden, insbesondere bei strukturellen Änderungen.

Was versteht man unter einer Garagendachsanierung?

Eine Garagendachsanierung umfasst alle Arbeiten, die dazu dienen, die Dachfläche wieder in ihren Ursprungszustand zu bringen. Mit den entsprechenden Maßnahmen soll die Lebensdauer der jeweiligen Dachart verbessert werden, bevor es zu teuren Folgeschäden am Gebäude oder Ihrem Fahrzeug kommt. Die Sanierungsmaßnahmen können sowohl kleinere Arbeiten wie das Abdichten der Dachpfannen umfassen als auch eine Komplettsanierung. Je nach Umfang der Arbeiten kann die Sanierung von wenigen Tagen bis zu einer Woche dauern. Kleinere Reparaturen lassen sich oft in kurzer Zeit durchführen, während eine vollständige Erneuerung mehr Planung und Aufwand erfordert. Zudem hängt die Dauer davon ab, ob das Dach zusätzliche Maßnahmen wie eine neue Dämmung oder eine Entwässerungsoptimierung benötigt. 



Warum sollte ich mein Garagendach erneuern?

Eins saniertes Garagendach sieht nicht nur optisch gut aus, es verhindert vor allem Schäden an der gesamten Bausubstanz, die über die Jahrzehnte unentdeckt bleiben können. Grund hierfür sind in der Regel die Witterung und Belastung durch die Umwelt. Folgende Gründe sprechen noch für eine Garagendachabichtung bzw. -sanierung: 

  • Vandalismus: Mutwillige Zerstörung kann immense Schäden verursachen.
  • Unwetter: Abgebrochene Äste, die zum Beispiel wegen eines Sturms auf Ihr Dach stürzen, können irreparable Schäden hinterlassen. 
  • Lebensdauer verlängern: Der Wechsel auf hochwertige oder die Erneuerung maroder Materialien sorgen für eine verlängerte Haltbarkeit.
  • Energieeffizienz erhöhen: Durch eine zusätzliche Dämmung lassen sich Temperaturunterschiede reduzieren.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Eine intakte Garage trägt zum gesteigerten Gesamtwert eines Hauses bei.
  • gesetzliche Änderungen: Mitunter kann die Veränderung von energetische Anforderungen an Gebäude es nötig machen, dass Sie Ihr Dach sanieren müssen.

Besonders ältere Fertiggaragen mit dünnen Betondecken oder vorhandenen Schäden sollten aber vor der Sanierung auf ihre Tragfähigkeit geprüft werden. In den meisten Fällen stellt eine normale Sanierung mit einer oder zwei Lagen Bitumenbahnen jedoch kein statisches Problem dar.

Welche Schäden treten bei einem Garagendach am häufigsten auf?

Garagendächer sind ständig der Witterung ausgesetzt, wodurch im Laufe der Zeit verschiedene Schäden entstehen können. Undichtigkeiten gehören zu den häufigsten Problemen – sie entstehen oft durch poröse oder beschädigte Abdichtungen, wodurch Wasser eindringen und langfristig die Bausubstanz angreifen kann. Rissbildung ist eine weitere typische Erscheinung, die durch Temperaturschwankungen verursacht wird: Während Hitze das Material ausdehnt, führt Kälte zu einer Kontraktion, was auf Dauer zu Spannungen und Rissen führt. Ebenso problematisch ist eine unzureichende Entwässerung, etwa durch verstopfte oder fehlerhaft verlegte Dachrinnen, die zur Folge haben kann, dass sich Wasser auf der Dachfläche staut und zusätzliche Schäden wie Moos- oder Algenbewuchs begünstigt. Regelmäßige Wartung und frühzeitige Reparaturen helfen, diese Schwierigkeiten rechtzeitig zu erkennen und größere Folgeschäden zu vermeiden.

Eine Person mit Arbeitshandschuhen reinigt eine mit herbstlichen Blättern verstopfte Dachrinne an einem Haus. Die Person trägt eine schwarze Regenjacke, und im Hintergrund sind das Dach, die Dachrinne sowie ein Fallrohr zu sehen.
Auch beim Garagendach sollten Sie darauf achten, dass die Dachrinne immer sauber und der Abfluss dadurch gewährleistet ist © ziggy1 / istockphoto.com

Wie erkennt man, dass das Garagendach saniert werden muss?

ErkennungsmerkmalUrsache
  • feuchte Flecken an der Garagendecke oder an den Wänden
  • undichte Dachabdichtung Risse in Bitumenbahnen oder EPDM-Folie verstopfte Entwässerung
  • tropfendes Wasser im Innenraum der Garage
  • durchgehende Undichtigkeiten
  • defekte Dichtungen an Übergängen
  • beschädigte Dachrinnen oder Fallrohre
  • aufgequollene oder bröckelnde Dämmung
  • Wassereintritt durch Risse oder defekte Abdichtungen
  • schlechte Belüftung
  • stehendes Wasser oder Pfützen auf dem Flachdach
  • unzureichende Dachneigung
  • verstopfte Abläufe
  • Setzungen im Dachbereich
  • Moos- oder Algenbewuchs auf dem Dach
  • dauerhafte Feuchtigkeit
  • mangelnde Sonneneinstrahlung
  • schlechte Dachentwässerung
  • Rissbildung in der Dachbeschichtung
  • Materialalterung durch UV-Strahlung
  • Temperaturschwankungen
  • unsachgemäße Verlegung
  • verrostete oder beschädigte Dachrinnen
  • Ansammlung von Laub und Schmutz
  • Frostschäden
  • Materialermüdung
  • sichtbare Risse oder Dellen im Dachbelag
  • mechanische Belastung durch Hagel
  • herunterfallende Äste
  • hohe Schneelasten
  • durchhängende oder instabile Dachkonstruktion
  • langjährige Feuchtigkeitseinwirkung
  • verrottete Trägerbalken
  • unzureichende statische Auslegung
  • abblätternde Farbe oder Rost bei Metalldächern
  • beschädigte Schutzbeschichtung
  • dauerhafte Feuchtigkeit Salz- oder Chemikalieneinwirkung
  • extreme Hitzeentwicklung in der Garage im Sommer
  • fehlende oder beschädigte Wärmedämmung
  • mangelnde Belüftung des Daches
  • verformte oder gewellte Dachbahnen
  • Materialausdehnung durch Temperaturschwankungen
  • unsachgemäße Verklebung
  • häufige Schimmelbildung im Innenraum der Garage
  • hohe Luftfeuchtigkeit durch Dachundichtigkeiten
  • schlechte Luftzirkulation
  • mangelnde Tragfähigkeit bei Schneelast
  • Überalterung der Dachkonstruktion
  • fehlerhafte Statikberechnung
  • verrottete Tragbalken
TIPP:
Bedenken Sie bei der Flachdachsanierung: Ein Flachdach sollte immer ein minimales Gefälle von etwa zwei Prozent haben, um Wasseransammlungen zu vermeiden. Fehlende Neigung kann langfristig zu Undichtigkeiten führen.

Wann ist eine komplette Erneuerung statt einer Reparatur notwendig?

Bevor Sie einen Fachbetrieb beauftragen oder selbst den Hammer in die Hand nehmen, ist es wichtig, darüber zu entscheiden, ob eine Reparatur ausreichend ist oder ob eine komplette Sanierung nötig ist. Eine umfassende Erneuerung und Dachdeckung ist empfehlenswert, wenn

  • mehr als 30 Prozent der Dachfläche beschädigt sind
  • die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion gefährdet ist
  • das Dach älter als 20 Jahre ist und wiederholt Schäden aufweist
  • wiederkehrende Wasserschäden auftreten

Garagendach erneuern: Welche Dacharten kommen bei Garagen infrage?

Dachdeckungen für Carports und Garagen gibt es einige, die sich in Bauweise, Haltbarkeit und Pflegeaufwand unterscheiden. Manche Dächer sind besonders robust und langlebig, während andere regelmäßige Wartung erfordern. Im Zuge einer Garagendachsanierung bietet sich Ihnen die Möglichkeit, sich für eine neue Dachform zu entscheiden, die Ihnen optisch besser gefällt und Einfluss auf mögliche spätere Sanierungen nimmt. 

Folgende Dacharten kommen infrage: 

  • Die klassische Dachform ist das sogenannte Satteldach mit zwei geneigten Flächen. Sie bietet eine gute Wasserableitung und ist langlebig, benötigt aber mehr Material.
  • Das Pultdach ist eine einfache Konstruktion mit einer geneigten Dachfläche, die für eine gute Entwässerung sorgt.
  • Seltener zu finden ist das Tonnendach, obwohl es eine hohe Stabilität und ein außergewöhnliches Design bietet.
  • Das Flachdach ist eine der häufigsten Dachformen für Garagen. Es ist platzsparend, ermöglicht eine Dachbegrünung oder Solarnutzung, aber erfordert wegen der geringen Neigung häufigere Wartung. Und ganz wichtig bei der Flachdachsanierung: Sie müssen ein Flachdach gut abdichten.

Welche Vorbereitungen sind vor der Garagendachsanierung notwendig?

Eine gut durchgeführte Sanierung folgt einem klaren Ablauf, der sicherstellt, dass Ihr Dach langfristig dicht und widerstandsfähig bleibt. Eine sorgfältige Vorbereitung sowie die richtige Materialwahl sind entscheidend, um Sanierungsfehler zu vermeiden.

So gehen Sie vor: 

  1. Gründliche Dachinspektion auf vorhandene oder potenzielle Schäden.
  2. Materialwahl wie Abdichtungsmaterialien basierend auf Dachtyp und Budget.
  3. Genehmigungen und Vorschriften einholen in Abhängigkeit der gesetzlichen Vorgaben.
  4. Zeitpunkt der Sanierung planen, um die Maßnahmen während einer trockenen Wetterperiode durchzuführen.
  5. Angebote der Fachfirmen vergleichen und entsprechend beauftragen.

Damit die Sanierung des Garagendachs problemlos verläuft, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen, der eine professionelle Begutachtung Ihres Garagendachs vornimmt. Sein Fachwissen hilft, auch Schwachstellen als solche zu erkennen, die Laien noch nicht sehen. Zudem kann er Sie hinsichtlich der Gesetzeslage beraten.



Wie läuft eine Garagendachsanierung ab?

 Garagendachsanierung mit Bitumenbahn: Zwei Handwerker verlegen eine schwarze Bitumen-Schweißbahn auf einem Holzuntergrund. Einer der Arbeiter nutzt einen Gasbrenner, um die Bitumenschicht zu erhitzen, wodurch Flammen entstehen. Im Hintergrund sind weitere aufgerollte Bahnen, Werkzeuge und eine Gasflasche sichtbar.
Bitumenbahnen werden vor allem bei der Flachdachsanierung verwendet © hayatikayhan / istockphoto.com

Schritt-für-Schritt

  1. altes Material entfernen: Alte Dachbahnen oder beschädigte Schichten müssen vollständig abgetragen werden.
  2. Untergrund vorbereiten: Unebenheiten müssen ausgeglichen und der Untergrund gereinigt werden.
  3. neue Abdichtung aufbringen: Je nach Material wird eine Bitumenbahnen, eine EPDM-Folie oder Flüssigabdichtung verlegt.
  4. Dachränder und Entwässerung optimieren: Dachrinnen und Wasserabläufe müssen geprüft und gegebenenfalls erneuert werden.
  5. Endkontrolle durchführen: Nach Fertigstellung sollte das Dach auf Dichtigkeit und Haltbarkeit überprüft werden.

Wie entfernt man alte Dachabdichtungen richtig?

Wenn Sie ein Garagendach abdichten möchten, dann müssen Sie zunächst beim undichten Garagendach die alte Abdichtung abmachen. Die Klebeschicht von Bitumenbahnen kann mit einem Flammbrenner gelöst werden, woraufhin die Bahnen mit einem Spachtel abgezogen werden können. Kunststoff- oder EPDM-Folien lassen sich mit einem Heißluftföhn erwärmen und anschließend mit einem Schaber lösen. Flüssigkunststoff-Abdichtungen sind am besten mit einer Schleifmaschine entfernbar, alternativ können Sie einen Hochdruckreiniger oder eine Drahtbürste nutzen und sie anschließend abkratzen.

Hinweis
Bei der Entfernung der alten Dachabdichtung muss sorgfältig gearbeitet werden, um keine Schäden zu verursachen, da das sonst im späteren Verlauf zu undichten Stellen führen könnte. Auch wenn Sie nicht richtig und sorgfältig abgedichtet haben, kann das passieren. 

Welche Maßnahmen sind zur Abdichtung eines Garagendachs erforderlich?

Je nach Dachtyp gibt es verschiedene Methoden der Garagenabichtung, die sich in Haltbarkeit und Aufwand unterscheiden. Hier haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Materialien, die entweder verschweißt, verklebt oder mechanisch fixiert werden.

Flachdachsanierung mit Kunststoffdachbahnen: Mehrere aufgerollte weiße Dachbahnen liegen auf einem teilweise verlegten Bereich. Die Bahnen sind aus PVC und werden über einer Abdichtungsschicht ausgerollt. Der Dachrand ist mit einer weißen Verkleidung versehen.
UV-beständige PVC-Abdichtungsfolien mit integrierter Polyester-Verstärkung bieten optimalen Schutz vor Witterungseinflüssen © beekeepx / istockphoto.com

Wichtig hierbei ist, dass die Garagenabdichtungen an den Dachrändern, an Wänden oder Durchführungen mit Dichtbändern, spezieller Dichtmasse oder Aufkantungen versiegelt werden, um die Übergänge wasserfest zu machen. Sollten Sie ein Flachdach sanieren wollen, gilt es, ein Gefälle von zwei Prozent einzuhalten, um den Wasserablauf zu gewährleisten. Auch sollten  Abläufe oder Notüberläufe vorhanden sein. Empfehlenswert ist eine Schutzschicht aus Kies oder einer Begrünung, um die Abdichtung vor UV-Strahlung und mechanischer Belastung zu schützen.

Garagendachsanierung: Welche Rolle spielt Flüssigkunststoff?

Die Nutzung von Flüssigkunststoff wird immer beliebter, da er ähnliche Eigenschaften wie EPDM-Folie aufweist. Dieses Material ist besonders widerstandsfähig, UV-beständig und bietet eine nahtlose Abdichtung – ganz ohne zusätzlichen Klebstoff.

Die Verarbeitung erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst wird die erste Schicht Flüssigkunststoff auf das gereinigte Dach aufgetragen. Anschließend wird ein Stabilisierungsvlies in die noch frische Schicht eingelegt. Danach folgt eine zweite Schicht Flüssigkunststoff, die für zusätzliche Stabilität sorgt.

Flüssigkunststoff haftet auf verschiedenen Untergründen wie Beton, Metall, Holz, EPDM-Folie und Bitumen. Nach dem Aushärten ist er wetterbeständig, reißfest und dehnbar. Dadurch eignet er sich optimal für eine langlebige und zuverlässige Abdichtung von Flachdächern.

Was ist, wenn die Dachrinne undicht ist?

Defekte Dachrinnen sollten umgehend ausgetauscht werden. Kleinere Lecks können mit speziellen Reparaturbändern oder Saniersilikon abgedichtet werden, während bei Metallrinnen das Nachlöten oder Schweißen für eine dauerhafte Abdichtung sorgt. Bei erheblichen Schäden kann es erforderlich sein, die gesamte Rinne oder betroffene Abschnitte vollständig zu ersetzen. Um zukünftige Schäden durch Verstopfungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Dachrinne mit einem Laubgitter zu schützen.

Welche Schutzmaßnahmen sind notwendig?

Beim Entfernen der alten Dachabdichtung sollte man auf die eigene Sicherheit achten. Handschuhe und eine Atemmaske sind ideal, da manche Materialien Schadstoffe enthalten können. Besonders bei Bitumen oder lösemittelhaltigen Beschichtungen entstehen Dämpfe, die Sie nicht einatmen sollten. 

Auch der Abfall bedarf einer fachgerechten Entsorgung, denn alte Abdichtungsmaterialien dürfen nicht einfach in den normalen Hausmüll. Bitumenbahnen können als Bauschutt entsorgt werden, während Kunststoff- oder EPDM-Folien meist recycelbar sind und zum Wertstoffhof gebracht werden sollten. Falls asbesthaltige Materialien entdeckt wurden, ist eine professionelle Entsorgung über eine zertifizierte Fachfirma vorgeschrieben. Falls Sie unsicher sind, ob Ihre Dachabdichtung umweltgefährdende Stoffe enthält, lassen Sie eine Materialanalyse durchführen oder ziehen Sie einen Fachbetrieb zurate.



Welche Dacheindeckungen sind für eine Garagendachsanierung geeignet?

Die Wahl der richtigen Sanierungsmethode hängt vom aktuellen Zustand des Dachs, der Tragfähigkeit der Konstruktion und dem gewünschten Schutz vor Witterungseinflüssen ab. Die spezifischen Einsatzmöglichkeiten sowie Vor- und Nachteile sollten Sie miteinander abwägen, um die passende Lösung zu finden.

Welche Materialien werden für Garagendächer verwendet?

  • Bitumenbahnen (Dachpappe, Schweißbahnen): Sie sind ideal zur Erneuerung von Flachdächern mit alten Bitumenschichten. Die Bitumenbahnen können auf die bestehende Abdichtung aufgebracht werden, sollten aber regelmäßig gewartet werden. Übrigens: Schweißbahnen sind spezielle Bitumenbahnen, die zur Abdichtung von Dächern oder Bauwerken verwendet werden und durch Erhitzen mit einem Gasbrenner oder Heißluft an den überlappenden Stellen verschweißt werden, um eine nahtlose und wasserdichte Verbindung zu schaffen.
  • EPDM-Folie (Kautschukfolie): Diese Folie ist besonders gut für undichte Flachdächer geeignet und wird daher bei der Flachdachabdichtung besonders häufig eingestzt. Sie ist langlebig, flexibel und kann ohne vollständige Entfernung der alten Dachbedeckung verlegt werden.
  • PVC- oder TPO-Dachfolie: Das ist eine moderne Alternative zu Bitumen, die sich durch hohe Wetterbeständigkeit auszeichnet. Sie kann über alten Dachbelägen installiert werden, erfordert aber fachgerechte Verklebung.
  • Trapezblech (Stahl oder Aluminium): Trapezblech eignet sich für geneigte Dächer, wenn die alte Dachhaut beschädigt oder korrodiert ist. Die Bleche sind langlebig, benötigen jedoch eine Dämmung, um Kondensation zu vermeiden.
  • Sandwichpaneele (mit integrierter Dämmung): Diese Paneele sind für die Sanierung von schlecht isolierten Garagendächern geeignet. Sie bieten Schutz vor Feuchtigkeit und verbessern die Wärmedämmung erheblich.
  • Faserzementplatten: Die Platten sind eine Option für geneigte Dächer, wenn das alte Material (etwa Bitumen oder Metall) ersetzt werden muss. Sie sind leicht, feuerfest und widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse.
  • Gründach (Dachbegrünung): Kann bei Flachdächern auf bestehende Abdichtungen aufgebracht werden, sofern die Statik der Garage dies erlaubt. Sorgt für zusätzliche Wärmedämmung und Schutz der Dachhaut.
  • Dachziegel: Gelegentlich genügt es, einzelne marode Dachziegel auszutauschen statt das Dach neu zu decken. 
Schon gewusst?
Teerpappe ist ein mit Steinkohlenteer getränktes oder beschichtetes Dach- und Abdichtungsmaterial, das früher zur Feuchtigkeitsisolierung von Gebäuden verwendet wurde, aber aufgrund gesundheitsschädlicher Teerbestandteile heute nicht mehr zugelassen ist.

Ein Fachbetrieb berät Sie ausführlich zu den bei Ihnen sinnvollen Möglichkeiten und dem richtigen Material für Ihr Garagendach, wobei Faktoren wie Witterungsbeständigkeit, Langlebigkeit, Wärmedämmung und Kosten berücksichtigt werden, um die optimale Lösung für Ihre individuellen Anforderungen zu finden.



Brauche ich eine Baugenehmigung für die Erneuerung meines Garagendachs?

In vielen Fällen kann das Dach ohne Genehmigung erneuert werden, doch bei größeren Veränderungen gibt es Ausnahmen. Kleinere Reparaturen sind nicht genehmigungspflichtig, doch wenn Sie größere Maßnahmen planen, die als bauliche Veränderung gelten, kann eine behördliche Genehmigung erforderlich sein. Da die Regelungen je nach Bundesland oder Gemeinde unterschiedlich sind, sollten Sie vor Beginn der Arbeiten bei der zuständigen Behörde nachfragen. 

Sie brauchen eine Baugenehmigung für ein Garagendach: 

  • wenn die Dachkonstruktion verändert wird, etwa durch eine Erhöhung der Dachhöhe
  • wenn die Garage durch die neue Dachform größer wirkt und das Erscheinungsbild des Gebäudes verändert
  • wenn eine zusätzliche Nutzung des Dachs (zum Beispiel Begrünung oder Solaranlage) geplant ist
Achtung:
Wer ohne Genehmigung baut, obwohl sie nötig wäre, riskiert nicht nur hohe Strafen, sondern muss im schlimmsten Fall sogar alles wieder rückbauen. 

Welche baurechtlichen Vorschriften gelten für eine Garagendachsanierung?

Neben einer möglichen Baugenehmigung gibt es noch weitere baurechtliche Vorschriften, die bei einer Garagendachsanierung beachtet werden müssen. Welche Bestimmungen für Ihr Vorhaben gelten, hängt von der jeweiligen Stadt oder Gemeinde ab, in der Sie die Garagendachsanierung planen. Die entsprechenden Informationen finden Sie unter anderem in der Landesbauordnung (LBO) des jeweiligen Bundeslandes, dem Bebauungsplan der Gemeinde oder dem Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Welche wichtigen Regelungen sind zu beachten?

  • Abstandsregelungen: Abstände zur Grundstücksgrenze müssen gemäß der Landesbauordnung eingehalten werden.
  • Dachentwässerung: Regenwasser muss durch Rinnen oder Abläufe kontrolliert abgeleitet werden.
  • Brandschutz: Je nach Materialwahl gelten Vorschriften zur Feuerwiderstandsklasse des Daches.
  • Energieeinsparverordnung (GEG): Eine Dämmung kann vorgeschrieben sein, wenn die Garage beheizt wird oder ans Wohnhaus angrenzt.
  • Statik & Tragfähigkeit: Eine Prüfung ist notwendig, wenn schwerere Materialien wie Dachbegrünung oder Photovoltaikanlagen installiert werden.
  • Dämmung & Energieeffizienz: Falls die Garage beheizt ist oder an das Wohnhaus angrenzt, kann eine Wärmedämmung nach geltenden Energieeinsparverordnungen sinnvoll sein. 
  • Denkmalschutz & Naturschutz: In geschützten Gebieten können besondere Auflagen zur Dachgestaltung oder zum Erhalt von Lebensräumen gelten.
  • Sicherheitsvorschriften: Bei Dacharbeiten sind Absturzsicherungen und spezielle Entsorgungsregeln für Schadstoffe wie Asbest erforderlich.
  • Nachbarschaftsrecht: Arbeiten an gemeinsamen Grundstücksgrenzen oder Lärmbelästigung müssen mit den Nachbarn abgestimmt werden.

Welche Arbeiten kann man selbst durchführen und wann braucht man einen Fachmann?

Ob man sein Garagendach selbst sanieren kann oder besser einen Profi beauftragt, hängt davon ab, wie groß der Schaden ist und wie handwerklich geschickt man ist. Kleinere Arbeiten lassen sich mit dem richtigen Werkzeug und etwas Know-how oft selbst erledigen. Geht es aber um größere Schäden oder spezielle Abdichtungstechniken, sollte lieber ein Fachmann ran. So lässt sich vermeiden, dass Fehler passieren, die später teure Nachbesserungen erfordern.

Arbeiten, die in Eigenleistung möglich sindArbeiten für den Fachbetrieb
  • Dachreinigung von Moos, Laub und Schmutz
  • kleinere Risse und undichte Stellen reparieren
  • alte Dachabdichtungen entfernen
  • Regenrinnen reinigen oder erneuern
  • eine vollständige Dachsanierung sollte durch Profis erfolgen
  • komplexe Abdichtungen erneuern
  • Arbeiten, die eine Baugenehmigung erfordern 
  • Erneuerungen, die Einfluss auf die Statik nehmen

Wie viel kostet eine Garagendachsanierung?

Die Kosten für eine Garagendachsanierung hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe des Dachs, die gewählten Materialien und die Arbeitskosten. Die folgende Kostentabelle bietet eine Übersicht der Durchschnittspreise und dient zur Orientierung.

MaßnahmePreis pro Quadratmeter
Dachdeckerarbeiten40 bis 70 Euro
Material10 bis 50 Euro
Abbau und Entsorgung25 bis 100 Euro

Die Preise können je nach Region und Anbieter variieren. Selbst durchgeführte Arbeiten senken die Kosten, während zusätzliche Dämmung oder eine neue Dachkonstruktion die Preise erhöhen.

Beispielrechnung: einfache Sanierung eines Flachdachs

Für dieses Beispiel ziehen wir eine einfache Sanierung heran. Insgesamt sollen 20 Quadratmeter Flachdach einer Garage saniert werden.

MaßnahmePreis pro Quadratmeter 
Dachdecker (je 50 Euro/Quadratmeter)1.000 Euro
Bitumenschindeln (je 20 Euro/Quadratmeter)400 Euro
Entsorgung (je 50 Euro/Quadratmeter)1.000 Euro
Gesamtkosten2.400 Euro

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten der Sanierung?

  • Dachgröße
  • Materialwahl
  • Dachzustand
  • variierende Arbeitskosten der Handwerker
  • zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel eine nachträgliche Dämmung oder ein Gründach

Sanierung eines Garagendachs: Wer trägt die Kosten?

Ein undichtes Garagendach kann schnell zu Schäden durch eindringende Feuchtigkeit oder Regenwasser führen, was langfristig Bauschäden verursacht. Um den Umfang des Schadens und die Ursache festzustellen, ist häufig eine Begutachtung durch einen Fachmann erforderlich.

Ob der Vermieter oder der Mieter die Sanierungskosten tragen muss, hängt vom Grund des Schadens ab:

  • Baumängel oder altersbedingter Verschleiß: Stellt der Experte fest, dass das undichte Dach auf einen Baumangel oder normalen Verschleiß zurückzuführen ist, liegt die Verantwortung in der Regel beim Vermieter. Er ist verpflichtet, die Garage in einem gebrauchstauglichen Zustand zu erhalten. In diesem Fall muss der Vermieter die Reparatur oder Sanierung übernehmen.
  • falsche Nutzung oder Beschädigung durch den Mieter: Wenn der Schaden durch unsachgemäße Nutzung oder fahrlässiges Verhalten des Mieters entstanden ist (zum Beispiel durch das Anbohren der Decke oder zu hohe Dachlasten), kann dieser für die Reparaturkosten haftbar gemacht werden.

Bei Unklarheiten zur Gewährleistung, Schadensursache oder Kostenübernahme ist es sinnvoll, sowohl einen Sachverständigen als auch einen Anwalt hinzuzuziehen. Ein Gutachter kann den Schaden fachgerecht bewerten und feststellen, ob es sich um einen Versicherungsfall handelt. Je nach Schadensursache könnte die Gebäudeversicherung des Vermieters oder die private Haftpflichtversicherung des Mieters greifen. Ein Anwalt kann zudem rechtlich prüfen, wer für die Reparaturkosten aufkommen muss und welche Ansprüche gegenüber der Versicherung oder anderen Beteiligten bestehen. So lassen sich Streitigkeiten vermeiden und eine rechtssichere Lösung finden.

Garagendach sanieren: Welche Einsparmöglichkeiten gibt es?

  • Eigenleistung übernehmen: Die Entfernung der alten Abdichtung oder die Reinigung des Dachs können Sie oft selbst erledigen.
  • Materialpreise vergleichen: Unterschiedliche Anbieter und Hersteller haben oft große Preisunterschiede.
  • Förderungen nutzen: Nutzen Sie wenn möglich staatliche Zuschüsse oder Förderprogramme.
  • mehrere Angebote einholen: Vergleichen Sie verschiedene Handwerkerangebote.
  • günstige Alternativen wählen: Statt einer aufwendigen Neudeckung kann eine hochwertige Abdichtung eine kostengünstigere Lösung sein.
  • Zeitpunkt planen: In der Nebensaison arbeiten viele Handwerker zu günstigeren Konditionen.

Gibt es staatliche Förderungen oder Zuschüsse für eine Garagendachsanierung?

In vielen Fällen gibt es staatliche Förderungen, die eine Dachsanierung günstiger machen. Besonders für energetische Sanierungen oder ökologische Dachlösungen gibt es Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite.

Die KfW und auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützen etwa verschiedene Einzelmaßnahmen im Zusammenhang mit Garagen, darunter Dachbegrünungen, Einbruchschutz und Wärmedämmung, zum Beispiel mit zinsgünstigen Krediten. Darüber hinaus stellen viele Bundesländer Fördermittel für Ladestationen oder Solaranlagen auf Garagendächern bereit. Auch einige Kommunen haben Zuschüsse für einzelne Teilbereiche im Programm – es kann sich also auf jeden Fall lohnen, sich hier im Vorfeld der Maßnahme auch vor Ort gut zu informieren. 

Vorsicht:
Eine Förderung erhalten Sie ausschließlich dann, wenn es nicht sowieso schon diesbezügliche gesetzliche Vorschriften gibt. Wird also beim Bau einer neuen Garage eine Dachbegrünung durch baurechtliche Vorgaben erforderlich, ist in der Regel keine Förderung möglich

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Regelmäßige Wartung ist essenziell, um die Lebensdauer des Dachs zu verlängern. Ein einfacher Check zweimal im Jahr kann größere Schäden verhindern.
  2. Hochwertige Materialien lohnen sich langfristig. EPDM-Folie oder Flüssigabdichtungen sind zwar teurer als Bitumenbahnen, halten aber Jahrzehnte.
  3. Dachlüfter, Entlüftungsgitter oder automatische Lüftungssysteme helfen, die Luftzirkulation zu verbessern und Feuchtigkeit abzuleiten.
  4. Achten Sie auf baurechtliche Vorschriften und Genehmigungen. Besonders bei strukturellen Änderungen kann eine Baugenehmigung nötig sein.
  5. Falls Sie eine Dachbegrünung planen, sollte eine spezielle wurzelfeste Abdichtung eingebaut werden. Pflanzen wie Bambus oder bestimmte Grasarten können mit der Zeit die Abdichtung durchdringen und zu Lecks führen.


Fazit

Eine Garagendachsanierung kann notwendig werden, um Schäden durch Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse zu verhindern. Ob eine Reparatur, eine neue Abdichtung oder eine komplette Erneuerung notwendig sind, hängt vom Zustand des Dachs ab. Eine sorgfältige Planung, die richtige Materialwahl und regelmäßige Wartung verlängern die Lebensdauer erheblich. Wer die Kosten im Blick behalten will, sollte Angebote vergleichen und mögliche Förderungen nutzen. Durch die richtigen Maßnahmen bleibt das Garagendach über viele Jahre hinweg in einwandfreiem Zustand.

Garagendach erneuern: Häufig gestellte Fragen

Kann ich mein Garagendach mit einer reflektierenden Beschichtung gegen Hitze schützen?

Ja, denn eine spezielle Reflexionsbeschichtung oder ein weißer Dachanstrich können helfen, die Hitzebelastung in der Garage zu reduzieren, indem sie Sonnenstrahlen reflektieren. Diese Methode eignet sich besonders für Blechdächer oder Flachdächer in stark sonnigen Regionen.

Wie kann ich mein Garagendach vor Vandalismus schützen?

Bei freistehenden Garagen können zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie eine robuste Dacheindeckung (zum Beispiel Trapezblech oder Metallplatten), eine Videoüberwachung oder der Einsatz von Bewegungssensoren helfen, unbefugten Zugang zu verhindern.

Gibt es Möglichkeiten für eine Notabdichtung, falls mein Garagendach plötzlich undicht wird?

Eine provisorische Abdichtung ist mit einer Notfolie oder einer Flüssigkunststoff möglich. 

Kann ich Regenwasser vom Garagendach für den Garten nutzen?

Ja, das Regenwasser eines Garagendachs kann über eine Dachrinne in eine Regenwassertonne oder Zisterne geleitet und für die Gartenbewässerung genutzt werden.

Wie verhindere ich, dass Vögel oder Kleintiere sich unter der Dachkonstruktion einnisten?

Offene Dachkanten oder Lücken in der Konstruktion können Sie mit Dachrandschienen, feinmaschige Gitter oder spezielle Vogelschutzleisten an den betroffenen Stellen abdichten. Gibt es bereits ein Nest, dann müssen Sie warten, bis die Jungvögel ausgeflogen sind. Sie könnten sonst in Konflikt mit dem Naturschutzgesetz geraten. 

Kann ich eine Dachterrasse auf mein Garagendach bauen?

Wenn die Tragfähigkeit der Konstruktion dies erlaubt, können Sie eine  Dachterrasse bauen. Dafür sind in der Regel eine statische Prüfung und eine Baugenehmigung erforderlich. Zusätzlich müssen eine rutschfeste Abdichtung, ein Geländer sowie ein geeignetes Entwässerungssystem integriert werden, um das Dach langfristig zu schützen.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.