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Dachdämmung

Ein Warmdach verspricht Wärmeschutz und Heizenergieeinsparung!

Dachdecker.com Team
Verfasst von Dachdecker.com Team
Zuletzt aktualisiert: 30. September 2024
Lesedauer: 5 Minuten

Das Warmdach, auch als unbelüftetes, einschaliges Dach bezeichnet, kommt meist bei Flachdächern zum Einsatz. Die Dachkonstruktion liegt, im Gegensatz zum Kaltdach, direkt und in sich abgeschlossen auf der Trägerschicht des Hauses. Dachdecker.com klärt Sie im folgenden Artikel über die Details sowie die Vor- und Nachteile dieser Konstruktion auf.

Das Warmdach wird klassischerweise bei Flachdächern verbaut. Im Gegensatz zum Kalt- beziehungsweise zweischaligen Dach gibt es hier keinen Luftzwischenraum, bei dem die durch die Decke diffundierte Feuchtigkeit nach außen hin entweichen kann. Dies macht es nötig, durch eine entsprechende Bauweise dafür zu sorgen, dass eventuelle Feuchtigkeit der Dachkonstruktion nicht schadet. Früher gab es hierfür keine wirklich ansprechenden Lösungen – das Kaltdach galt als attraktivere Methode. Heutzutage können moderne Baumaterialien und Haus-Entlüftungssysteme dem Feuchtigkeitsproblem Einhalt gebieten, womit das Warmdach häufig Anwendung findet.

Der Aufbau eines Warmdaches

Bei einem Warmdach liegen sämtliche Schichten unmittelbar auf der Tragdecke. Das Fehlen eines Luftzwischenraumes macht eine Dampfsperre vor der Dämmschicht unabdinglich. Um die gesamte Hausdämmung effizient aufrechterhalten zu können, darf die Dämmschicht unter keinen Umständen feucht werden. Würde der Wasserdampf etwa durch diffusionsoffene Baustoffe hindurch diffundieren, würde dieser an dem Punkt, an dem die Materialtemperatur niedriger als der Taupunkt ist, kondensieren und die Dachkonstruktion durchfeuchten Schimmel- oder sogar Wasserschäden wären die Folge und das Warmdach würde seine ganze Funktion, sprich die Hausdämmung, verfehlen, da Feuchtigkeit die wärmedämmende Wirkung massiv reduziert.

UNSER TIPP:
Sie wünschen sich ein Warmdach für Ihr Traumhaus oder wollen sich in puncto Dachkonstruktionen kompetent beraten lassen? Dachdeckerarbeiten sind äußerst komplexe Ausführungen und von zentraler Bedeutung für den Hausbau. Sie sollten deshalb stets von einem geschulten Fachmann übernommen werden. Sie können sich bei uns aus diesem Grunde kostenlos und unverbindlich Angebote von Dachdeckerbetrieben in Ihrer Nähe einholen. Über unser Online-Formular können Sie so schnell und unkompliziert den für Sie passenden Fachbetrieb finden, der Sie umfassend über das Warmdach informieren und anfallende Arbeiten für Sie erledigen kann.

Der Aufbau eines Warmdaches erfolgt von innen nach außen klassischerweise wie folgt:

• Eine Tragkonstruktion (beim Flachdach) aus beispielsweise Stahlbeton übernimmt neben der offensichtlichen raumtrennenden Funktion auch die Aufgabe, die Lasten der aufliegenden Dachkonstruktion zu tragen und weiterhin auch Schall- und Brandschutz zu gewährleisten. Das bei Flachdächern vorgeschriebene Gefälle von mindestens zwei Prozent kann hier durch entsprechenden Gefällbeton geschaffen werden.

• Es folgt eine Ausgleichsschicht. Diese fungiert hauptsächlich als Trennschicht von unverträglichen Werkstoffen.

• Hierauf folgt die Dampfsperre. Diese stellt eine Barriere für mit Feuchtigkeit angereicherte Luft dar und verhindert die Durchdringung des Warmdaches durch selbige. Hierfür empfehlen sich zumeist Folien aus Polyethylen.

• Die Wärmedämmung schließt sich unmittelbar an und kann je nach Verarbeitung ebenfalls dazu dienen, ein Gefälle herzustellen. Für das Warmdach bieten sich hier materialtechnisch besonders Mineralfaserstoffe wie Stein- oder Glaswolle, Hartschaumplatten aus Polystyrol oder etwa Schaumglas.

• Auf der Wärmedämmung wird in der Regel eine sogenannte Dampfdruckausgleichsschicht verarbeitet. Diese sorgt dafür, dass der Dampfdruck, der bei der Erwärmung von eingeschlossener Feuchtigkeit entsteht, verteilt und somit entspannt wird. Weiterhin werden Relativbewegungen zwischen Abdichtung und Wärmedämmung ermöglicht.

• Die sich anschließende Abdichtung dient dazu, die Dachkonstruktion von außen wasserdicht zu machen. Dies geschieht typischerweise über Bitumenbahnen oder Folienabdichtungen.

• Eine oberste Schicht aus Kies, Plattenbelägen, Schiefersplitt, keramischen Einstreuungen oder sogar einem Gründachsubstrat macht das Warmdach komplett. Diese Schicht schützt die Dachkonstruktion vor direkter Sonneneinstrahlung, Windsog oder mechanischen Beschädigungen.

Eine Variante des Warmdaches ist das sogenannte Umkehrdach. Als Flachdach befindet sich hier die Wärmedämmung über der Abdichtung. Letztere befindet sich somit in einer ganzjährig durchschnittlich konstanten Temperaturzone Jedoch kann Flüssigkeit ungehindert von außen in die Dämmschicht gelangen, was die Hausdämmung um einiges verschlechtert. Insbesondere die Entwässerung stellt somit besondere Anforderungen an das Umkehrdach – modern verbaut findet sich oberhalb der Dämmung eine Wasserableitung.

Die Vor- und Nachteile eines Warmdaches

Warmdächer folgen dem Trend der umweltbewussten Bauweise in Niedrigenergie- und Passivhäusern. Durch eine komplett abgeschlossene Dachkonstruktion gib es keine Wärmebrücken, über welche die Wärme abgeleitet wird. Sie bieten sich in allen vorstellbaren Größen und Formen für nahezu jede Bauweise an. Im Vergleich zum zweischaligen Dach, ist der Materialverbrauch hier durchschnittlich geringer und es findet sich mehr Raum für die Verbauung der Wärmedämmschicht.

Das Raumtemperatur eines Hauses mit Warmdach ist im Sommer jedoch in der Regel höher, als das eines Gebäudes mit Kaltdach. Die Belüftungszone zwischen Dachoberfläche und Dämmschicht eines Kaltdaches bewirkt eine thermische Entkopplung – das Haus beschattet sich quasi selber. Die Dämmung muss somit eine geringere Temperaturdifferenz regulieren und das Haus bleibt im Sommer kühler.

Des Weiteren sollte ein Haus mit Warmdach, wie eingangs erwähnt, über eine geeignete Belüftung verfügen, über welche die entstandene Luftfeuchtigkeit abgeführt werden kann. Dies steht zwar oberflächlich betrachtet im Widerspruch mit der eigentlichen Funktionsweise eines Warmdaches, jedoch muss die Raumluftfeuchtigkeit kontrolliert reguliert werden, damit das Wasser nicht kondensiert und Sie mit Schimmelbildung zu kämpfen haben.



Fazit

Warmdächer zählen heutzutage zum anerkannten Stand der Technik. Problematische Feuchtigkeitsverläufe im Dach und die Lage des Taupunktes sind durch moderne Baumaterialien und kluge Hausentlüftungssysteme regelbar. Am besten kontaktieren Sie einen Fachmann aus Ihrer Region für ein perfektes Ergebnis.

 

Über unsere*n Autor*in
Dachdecker.com Team
Dachdecker.com ist das Branchenverzeichnis für Dachdeckerbetriebe. Die Redaktion von Dachdecker.com erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen und Arbeiten rund ums Dach, die Eindeckung oder die Wärmedämmung.