Ein Kaltdach ist eine aufwändige Konstruktion, die aus mehreren Dämmschichten besteht. Man spricht bei einem Kaltdach auch von einem zweischaligen Dach. Zwischen den Schalen befindet sich ein belüfteter Zwischenraum zum Abtransport von Feuchtigkeit. Lesen Sie hier bei Dachdecker.com wie diese interessante Konstruktion für ein angenehmes Wohnklima sorgt.
Das Kaltdach ist ein Klassiker unter den Dachaufbauten und ist meist bei Steildächern anzufinden. Moderne Flachdächer werden häufig als Warmdächer konstruiert, möglich ist aber ebenso ein Kaltdach. Für Flachdächer kommt alternativ auch ein Aufbau mit Dachpappe in Frage.
Um ein Kaltdach zu dämmen, werden mehrere Schichten auf den Dachstuhl aufgebaut, während das Warmdach nur eine Hauptisolierschicht besitzt. Der wesentliche Unterschied zwischen Kaltdach und Warmdach ist jedoch die Belüftung. Während beim Warmdach keine Be- und Entlüftung im Dach selbst stattfindet, wird das Kaltdach zwischen den einzelnen Schichten durch einen Hohlraum belüftet. Feuchtigkeit aus den Wohnräumen gelangt durch eine Dampfbremse hindurch in den Hohlraum, der an den Dachrändern Öffnungen besitzt. Dadurch entsteht eine ständige Luftzirkulation, mit der die Feuchtigkeit abtransportiert wird.
Ein Kaltdach hat Vor- und Nachteile
Da ein Kaltdach aus mehreren Schichten besteht, ist der Aufbau des Kaltdaches aufwändiger als der eines Warmdaches. Dafür besitzt das mehrschalige Dach Vorteile, die einen höheren Preis rechtfertigen können. In vielen Warmdach-Häusern wird es im Sommer sehr heiß. Denn während Regen einfach über die Traufe abfließen kann, führt Sonnenschein bei anhaltender Einstrahlung zum Hitzestau unter dem Dach. Anders beim Kaltdach: Hier sorgt der Luftaustausch im Hohlraum zwischen den Sparren nicht nur für den Feuchtigkeitsentzug aus dem Gebäudeinneren, sondern es erfolgt auch ein Temperaturausgleich. So kann man die Sommerhitze bei einem Kaltdach isolieren. Wenn die Entlüftung optimal funktioniert, wird die Temperatur im Sommer auf dem Niveau der Lufttemperatur im Schatten gehalten. Andererseits besitzen Warmdächer bessere Dämmeigenschaften und werden deshalb aus Energiespargründen bevorzugt.
Das Kaltdach muss gut geplant werden
So reizvoll ein Kaltdach aufgrund seiner Be- und Entlüftungsfunktion ist, gerade dies ist auch ein potenzieller Schwachpunkt der Konstruktion. Der Dachdeckermeister achtet deshalb darauf, den Luftaustausch auch bei An- und Aufbauten am Dach jederzeit zu gewährleisten. Dazu ist es erforderlich, ausreichend dimensionierte Öffnungen für den Luftein- und Austritt vorzusehen. Beim Einbau einer Dachluke darf zum Beispiel die Luftzirkulation nicht unterbrochen oder unterbunden werden, weil sich sonst Feuchtigkeit stauen und das Holz der Sparren angreifen kann. Auch die Belüftung direkt unterhalb der Dachziegel darf durch Aufbauten nicht eingeschränkt werden. Diese befindet sich unterhalb der Ziegelschicht, die abwechselnd aus einer so genannten Nonne, einem konkav gewölbten Stein, und einem so genannten Mönch, einem konvex gewölbten Ziegelstein, der die Nonne abdeckt, besteht. Eine Unterbrechung dieser Belüftungsschicht kann ebenfalls zur Beschädigung der Dachlatten durch Feuchtigkeitsstau führen.