Aus den Innenstädten der meisten deutschen Großstädte ist das Berliner Dach aus gutem Grund nicht mehr wegzudenken. Es ist nicht nur günstig, sondern auch praktisch und zeichnet sich zudem durch eine ansprechende Optik aus. Dachdecker.com erklärt Ihnen die Eigenschaften und Vorteile dieser zu Recht beliebten Dachform.
Das Berliner Dach ist trotz seines Namens nicht nur in Berlin, sondern auch in vielen anderen deutschen Großstädten verbreitet. Grund dafür ist, dass es eine optimale Dachform für Mietshäuser in verhältnismäßig dicht bebauten Innenstädten darstellt. Nichts zu tun hat diese Dachform jedoch mit der Berliner Welle. Diese Kurzwellplatte aus Faserzement bestand früher zum Teil aus dem mittlerweile verbotenen Asbest und kann noch immer auf vielen Asbestdächern weltweit gefunden werden.
Die Eigenschaften eines Berliner Dachs
Beim Berliner Dach handelt es sich um eine asymmetrische Dachform, bestehend aus einem zur Hofseite geneigten Pultdach, welches auf der Straßenseite durch eine Abschrägung von etwa 60 Grad ein optisch ansprechendes Satteldach vortäuscht. Die Hofseite kann in manchen Fällen ebenfalls mit einer Abschrägung von etwa 45 Grad versehen werden. Die Kombination mit anderen Dachformen und deren Besonderheiten, wie etwa einem Kegeldach, kommt grundsätzlich nicht vor, da dieses einen runden Grundriss erfordert und daher nur sehr schlecht mit einem Berliner Dach kombiniert werden kann. Für die Deckung von Berliner Dächern wurden schon immer hauptsächlich Holzzement und Dachpappe verwendet, während zur Straße hin üblicherweise Dachziegel zum Einsatz kommen. Diese Dachform wirkt auf der Straßenseite daher optisch deutlich eindrucksvoller als etwa ein schlichtes Flachdach. Zudem ist beim Berliner Dach die Gefahr durch eindringende Nässe aufgrund der geringeren Neigung höher, daher muss hier unbedingt die Fachregel für Abdichtungen, die sogenannte Flachdachrichtlinie, berücksichtigt werden.
Gründe für ein Berliner Dach
Der Vorteil bei der Konstruktion Berliner Dächer ist, dass es einerseits günstig und optisch trotzdem sehr ansprechend ist. Die Kosten für ein solches Dach sind im Vergleich deshalb so gering, weil ein mit Ziegeln gedecktes Satteldach durch seine deutlich größere Höhe eine aufwendigere Konstruktion und deutlich mehr Material benötigen würde. Auch ein Walm- oder Krüppelwalmdach und dessen Vorteile kämen in Innenstädten, in denen üblicherweise Haus an Haus steht, überhaupt nicht zum Tragen. Der Mehraufwand beim Bau des Dachs würde sich in diesen Gebieten somit also nicht lohnen. Doch die Kosten und der Aufwand sind nicht die einzigen guten Gründe dafür, ein Berliner Dach bauen zu lassen, denn man kann dadurch auch Wohnraum mit nur sehr geringen Schrägen schaffen. Bei Maisonettewohnungen kann diese Abschrägung, wenn sie sich über zwei Stockwerke hinzieht, die Zusammengehörigkeit der Stockwerke und deren Trennung von den anderen Wohnungen des Hauses unterstreichen. Die Gründe, warum sich diese Dachform seit der Gründerzeit für Mietshäuser in ganz Deutschland durchsetzte, sind nicht nur die positive Optik, sondern auch der verhältnismäßig geringe Preis und der zusätzlich geschaffene Wohnraum.