In Deutschland gelten wie so oft auch für den Dachausbau umfangreiche Genehmigungs- und Meldepflichten! Welche Grundsätze Sie dabei beachten müssen, lesen Sie hier: Wann ist eine Genehmigung notwendig, welche Maßnahmen sind vorgeschrieben und wann sollten Sie die Behörden in Ihre Planungen einbeziehen? Dieser Leitfaden verschafft Ihnen einen Überblick!
Grundsätzlich muss zu Beginn festgehalten werden: Jedes Bundesland hat eigene Regeln und Vorschriften zur Genehmigung des Dachausbaus! Bauherren kommen daher nicht umhin, sich mit den regionalen Gesetzen zu beschäftigen und die Genehmigungs-pflichten vor Ort prüfen zu lassen! Trotzdem können natürlich einige generelle Aussagen getroffen werden, die Ihnen einen guten Überblick über notwendige Antragspflichten geben. Vor Beginn der Planungen sollten Sie drei grundlegende Fragen beachten:
- Welche Bautätigkeiten wollen Sie durchführen lassen?
- Welche Bedingungen sind unbedingt zu beachten?
- Sind Sie rechtlich ausreichend abgesichert?
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Frage 1: Genehmigung des Dachausbaus hängt von Bautätigkeit ab!
Da der Dachausbau dazu dient zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, ist eine Genehmigung in der Regel notwendig! Damit einhergehende Änderungen der Dachfläche, zum Beispiel durch den Einbau von Gauben oder Dachterrassen, müssen ebenso von den Behörden genehmigt werden. Die Veränderung der Dachneigung führt zwangsläufig eine Genehmigungspflicht nach sich. Als offensichtliches Beispiel ließe sich der Umbau eines Flachdaches zu einem Satteldach nennen, da hier sowohl neuer Wohnraum geschaffen wie auch die ursprüngliche Bauform des Hauses verändert wird.
Wonach bemisst sich nun aber, ob Ihr Bauantrag Aussicht auf Erfolg hat? Zunächst muss geklärt werden, ob die Bausubstanz den Ausbau zulässt und die Stabilität und Statik des Hauses gewährleistet werden kann. Ein weiterer Faktor ist die ausreichende Raumhöhe der neuen Wohnräume im Dachgeschoss, ebenso wie eine ausreichende Anzahl an PKW-Stellplätzen für die zukünftigen Bewohner der Wohnungen. Die Feststellung dieser grundlegenden Faktoren wird von Gutachtern der Baubehörde getroffen.
Im Gegensatz dazu sind natürlich auch einige Umbauarbeiten nicht genehmigungspflichtig und können problemlos durchgeführt werden. Dazu sind im Allgemeinen alle Instandsetzungen und Verschönerungen zu zählen, wenn das Material und der generelle Baucharakter des Gebäudes unverändert bleiben. Hierzu zählen Neueindeckungen von Dächern und der Austausch von Fenstern im Dach.
DIE FAUSTREGEL: Dauerhafte Nutzungsänderungen und Veränderungen der Baustruktur des Dachgeschosses müssen genehmigt werden!
Frage 2: Hohe Ansprüche an Dämmung und Brandschutz!
Der Dachausbau erfordert Genehmigungen. Nicht nur hinsichtlich der oben genannten Aspekte, auch hinsichtlich Wärmedämmung und Brandschutz müssen verschiedene Auflagen beachtet werden. Diese sind heutzutage als notwendige Voraussetzung für alle Bautätigkeiten zu sehen!
Nach den Regelungen der Energieeinsparverordnung müssen Dämmmaterialien mit einer Dicke von mindestens 16 Zentimetern angebracht werden, um Auflagen der Energieeffizienz zu erfüllen. Ähnliches gilt auch in Bezug auf Brandschutzvorschriften, die vom Gesetzgeber festgeschrieben wurden: Die verarbeiteten Baumaterialien müssen ebenso den gegebenen Brandschutzrichtlinien entsprechen wie die Anforderungen an Fluchtwege und Rauchschutz. Wird ein neuer Treppenaufgang beim Ausbau des Daches errichtet, gelten diese Vorschriften in besonderem Maße!
Frage 3: Ohne Experten geht es nicht!
Wie bereits eingangs erwähnt, richten sich viele Vorschriften und Gesetze nach den jeweiligen Bundesländern bzw. Gemeinden. Aus diesem Grund können auch nur grundsätzliche Richtlinien in dieser allgemeinen Form dargestellt und aufgezeigt werden. Eine ausführliche Beratung und Planung des Dachausbaus kann somit in keinster Weise ersetzt werden!
Klären Sie stets vor Beginn der Bauarbeiten die gesetzlichen Hintergründe mit der zuständigen Bauaufsichtsbehörde ab – im besten Falle entwerfen Sie Ihren gewünschten Dachausbau in enger Abstimmung mit einem Fachbetrieb. Sie stellen somit sicher, dass alle nötigen Bestimmungen von Beginn an Beachtung finden! Damit vermeiden Sie nicht nur unnötige Planungskosten und nachträgliche Umbauarbeiten, sondern entgehen auch einer gesetzeswidrigen Renovierung, die eine strafrechtliche Verfolgung und ein Ordnungsgeld nach sich ziehen kann. Weiterführende Beratung erhalten Sie natürlich auch von professionellen Handwerkern, die Ihre gewünschten Baumaßnahmen professionell und fachmännisch durchführen und zudem über ein umfangreiches Know-how bezüglich der Vorschriften des Dachausbaus verfügen.