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Dachausbau

Dachausbau: Planung, Arbeitsschritte und gesetzliche Regelungen

Dachdecker.com Team
Verfasst von Dachdecker.com Team
Zuletzt aktualisiert: 10. Mai 2022
Lesedauer: 8 Minuten
© artursfoto / istockphoto.com

Der Dachbodenausbau erweist sich als hervorragende Möglichkeit, um den Wohnraum zu erweitern. Doch damit der Dachausbau zum vollen Erfolg wird, sollten Sie verschiedene Dinge beachten. So ist beispielsweise eine hochwertige Dämmung notwendig. Wir erklären Ihnen, was Sie bezüglich eines effizienten Dachausbaus beachten sollten.

Alles auf einen Blick:

  • Der Dachausbau schafft zusätzlichen Wohnraum.
  • Ein wichtiger Teil eines effizienten Dachausbaus ist eine umfangreiche Dämmung.
  • Durch den Einbau neuer Dachfenster schaffen Sie mehr Licht im Dachgeschoss.
  • Unter Umständen benötigen Sie eine Baugenehmigung, zum Beispiel, wenn Sie die Dachfläche durch Gauben verändern.

Vorbereitung

Planen Sie, den zusätzlichen Raum unter dem Dach eines Neubaus in Wohnraum zu verwandeln, kommen auf Sie vermutlich andere Arbeiten zu, als wenn Sie das Dachgeschoss Ihres Altbaus ausbauen wollen.

Was sollten Sie klären, bevor Sie mit dem Dachausbau beginnen?

Ehe Sie mit dem Projekt „Dachausbau“ starten, sollten Sie sich überlegen, zu welchem Zweck Sie das Dachgeschoss später nutzen möchten. Soll es als Wohnfläche dienen, müssen Sie beim Ausbau einige Dinge anders angehen als für den Fall, dass das Dachgeschoss lediglich als Abstellraum genutzt werden soll.

Für die Nutzung als Wohnraum müssen Sie beispielsweise eine umfangreiche Dämmung vornehmen und ggf. neue Fenster einsetzen. Wenn Sie das Dachgeschoss nur als Abstellraum benutzen wollen, reicht eine deutlich geringere Dämmung aus. Eine umfangreiche Planung vor dem Ausbau oder der Sanierung ist immens wichtig.

Welche gesetzlichen Vorschriften müssen beim Ausbau des Daches eingehalten werden?

Ein weiterer Fakt, den Sie in die Planung des Dachausbaus einbeziehen sollten, sind die gesetzlichen Vorschriften, die zwingend einzuhalten sind.

  • Baugenehmigungen einholen
    Nehmen Sie im Zuge des Ausbaus des Dachgeschosses eine Änderung am Dach vor, indem Sie beispielsweise Gauben errichten oder zusätzliche Fenster einbauen, erfordert dies eine Baugenehmigung. Diese reichen Sie inklusive aller notwendigen Unterlagen (wie beispielsweise Bauplanung und Statik-Berichte) bei dem für Ihren Wohnort zuständigen Bauamt ein.
Achtung:
In einigen Bundesländern muss der Dachausbau auch dann beantragt werden, wenn Sie lediglich den Innenraum verändern. Erkundigen Sie sich diesbezüglich im Vorfeld, um späteren Ärger zu vermeiden.
  • Materialien verwenden, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllen
    Im Bereich der Dachliegefenster (sofern es sich um sicherheitsrelevante Fenster handelt) sowie hinsichtlich der Dämmmaterialien müssen Sie sich an die geltenden Vorschriften halten. So dürfen Sie für den Ausbau des Dachgeschosses ausschließlich Dämmmaterialien verwenden, die hohen brandschutztechnischen Standards gerecht werden.
    Welche Eigenschaften eine ordnungsgemäße Dämmung Ihres Daches oder Ihrer Dachgeschoss-Decke haben muss, ist außerdem im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt.

Ablauf des Ausbaus

Sind alle Vorbereitungen und Planungen abgeschlossen, geht es ans Werk. Je nachdem, was in Ihrem Fall alles notwendig ist, können neue Dachfenster eingebaut oder Arbeiten am Dachstuhl durchgeführt werden. In jedem Fall sollte eine effiziente Dämmung montiert werden.

Wie läuft der Dachausbau effizient ab?

Bevor Sie mit dem Dachausbau starten, sollten Sie als erstes eine detaillierte Planung vornehmen. Diese sollte unter anderem folgende Aspekte einbeziehen:

  • Zu welchem Zweck soll das Dachgeschoss genutzt werden?
  • Muss das Dach zuvor saniert werden?
  • Müssen zusätzliche Gauben errichtet und Fenster eingebaut werden?
  • Welche Bereiche müssen gedämmt werden?
  • Sollen Wasser- und andere Leitungen bis ins Dachgeschoss verlegt werden?
  • Ist eine zusätzliche Elektro-Installation notwendig?
  • Müssen Heizkörper ins Dachgeschoss eingebaut werden?

Dachfenster einbauen und Dachsanierung durchführen

Ehe Sie mit dem Innenausbau beginnen, sollten Sie überprüfen, ob eine Dachsanierung notwendig ist. Lassen Sie das Dach ggf. neu eindecken und die gewünschten Dachflächenfenster einbauen. Sie sind gut beraten, wenn Sie sich zu diesem Zwecke an einen erfahrenen Dachdecker wenden. Dieser kann beispielsweise einschätzen, ob es bei einem alten Haus ausreicht, das Dach neu einzudecken oder ob ggf. auch ein neuer Dachstuhl errichtet werden muss.

TIPP:
Es besteht auch die Möglichkeit, nur diejenigen Dachsparren erneuern zu lassen, die besonders angeschlagen oder beispielsweise vom Holzwurm zerfressen sind. In diesem Fall kann man einzelne Balken austauschen oder die bestehenden Balken anschuhen.

Dachdämmung durchführen

Im nächsten Schritt wird die Dachdämmung durchgeführt, die in erster Linie als Wärmedämmung dient. Gleichzeitig verbessert sich durch die Dachdämmung auch der Schallschutz.

Welche Form der Dachdämmung sich für Ihren Fall eignet, hängt vor allem davon ab, ob gleichzeitig das Dach erneuert wird oder nicht. Muss es ohnehin neu eingedeckt werden, empfiehlt sich die sogenannte Aufsparrendämmung. Diese wird direkt unterhalb der Dachziegel angebracht und hat den Vorteil, dass kein Wohnraum verlorengeht. Wird das Dach nicht erneuert, haben Sie die Wahl zwischen der Untersparrendämmung und der Zwischensparrendämmung. Da die Zwischensparrendämmung zwischen den Dachsparren angebracht wird, geht auch hierdurch kein Platz verloren. Lediglich bei der Untersparrendämmung wird ein Platzverlust eintreten.

Wichtig:
Verlassen Sie sich bei der Dachdämmung unbedingt auf einen erfahrenen Handwerker, um spätere Wärmebrücken zu vermeiden. Diese können zu Feuchtigkeitsschäden und zu Schimmel führen.

Dachgeschoss-Dämmung einbauen

Die Dachgeschoss-Dämmung ist die Dämmung, die in die zum Dachgeschoss führende Geschossdecke eingebaut wird. Sie dient vor allem der Geräuschminimierung, steigert aber gleichzeitig auch die Energieeffizienz.

Tipp:
Wenn Sie das Dachgeschoss als Abstellraum nutzen möchten, reicht es ggf. aus, eine Dachgeschoss-Dämmung vorzunehmen und auf eine Dachdämmung zu verzichten.

Für die Dachgeschoss-Dämmung können verschiedene Dämmvarianten verwendet werden. So können Sie beispielsweise eine Schüttung verwenden und auf diese später OSB-Platten verlegen, um einen geraden Boden zu erhalten. Diese Dämmung ist begehbar. Es ist jedoch auch möglich, Dämmwolle oder Dämmplatten in die Zwischendecke zu integrieren.

Wohnraum im Dach – Wände errichten

Um verschiedene Räumlichkeiten im Dachgeschoss zu errichten, können entsprechende Wände eingezogen werden. Am besten stellen Sie diese in Trockenbauweise auf, denn dies gelingt schnell, einfach und ohne große Vorkenntnisse. Wichtig ist, dass jeweils zwei Wände mit einem Zwischenraum aufgestellt werden, damit die Wände gedämmt werden können.

Gleichzeitig sollten Sie auch die Außenwände dämmen, um die Energieeffizienz zu steigern und ein behaglicheres Wohnklima zu erzeugen.

Wichtig:
Vergessen Sie nicht, bei den Zwischenwänden Türen einzuplanen und überlegen Sie schon vorher, an welchen Stellen Heizkörper und Steckdosen montiert werden sollen.

Dachausbau selbst durchführen oder einen Profi beauftragen?

Wenn Sie handwerklich begabt sind und über die notwendigen Werkzeuge verfügen, spricht sicherlich nichts dagegen, den Dachausbau in Eigenregie durchzuführen. Bedenken Sie jedoch, dass Sie vorsichtig sein müssen, um keinerlei Schäden am Bau zu provozieren. Wir empfehlen daher, einen Experten zu beauftragen, der zumindest die wichtigsten Aufgaben erledigt.



Welche Dämmstoffe eignen sich für den Dachausbau am besten?

Ob Sie bei der Dachgeschoss Dämmung Dämmwolle, Dämmplatten oder Ausgleichsschüttung verwenden, hängt von dem jeweiligen Arbeitsschritt ab. Für die Dachdämmung eignen sich Dämmplatten und Dämmwolle am besten. Wichtig ist, dass es sich um hochwertige Dämmmaterialien handelt, die den geltenden Brandschutzvorschriften gerecht werden.

Vorteile und Nachteile

Wer zusätzlichen Raum unter dem Dach schaffen möchte, hat mit dem Ausbau des obersten Geschosses eine hervorragende Möglichkeit dafür. Der einzige Wermutstropfen könnten hohe Umbaukosten und das Einholen von Baugenehmigungen sein.

Welche Vor- und Nachteile bringt der Dachausbau?

Der größte Vorteil des Dachausbaus besteht sicherlich darin, dass Sie hierdurch ordentlich Platz schaffen. So können Sie das Dachgeschoss entweder als Wohnraum oder als Abstellkammer nutzen. Gleichzeitig erreichen Sie durch die Dämmung ein besseres Wohnklima und können die Heizkosten deutlich senken.

Als nachteilig erweisen sich jedoch die zum Teil hohen Umbaukosten. Außerdem müssen viele Umbauten im Dachgeschoss zuvor durch das Bauamt genehmigt werden.

Vorteile in der Übersicht:

  • zusätzliche Wohn- oder Abstellfläche
  • bessere Klimatisierung des Hauses und höhere Energieeffizienz durch Dachdämmung

Nachteile in der Übersicht:

  • hohe Umbaukosten
  • ggf. Baugenehmigungen notwendig

Fazit

Für einen effizienten Dachausbau spielt vor allem die optimale Dämmung eine entscheidende Rolle. Diese sorgt nicht nur für ein behagliches Wohnklima im Dachgeschoss, sondern trägt auch zur erheblichen Energiekostenersparnis bei. Damit die Geschossdecke problemlos betreten werden kann, sollten Sie eine solide Zwischendämmung errichten.

Ehe Sie mit dem Ausbau des Dachgeschosses beginnen, erkundigen Sie sich am besten, ob für die jeweilige Baumaßnahme ein Bauantrag zu stellen ist.

Über unsere*n Autor*in
Dachdecker.com Team
Dachdecker.com ist das Branchenverzeichnis für Dachdeckerbetriebe. Die Redaktion von Dachdecker.com erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen und Arbeiten rund ums Dach, die Eindeckung oder die Wärmedämmung.