Besonders in großen Städten, wo Garten- und Grünflächen knapp sind, sind Dachterrassen besonders beliebt. Damit die Terrassen in luftiger Höhe kein Traum bleiben, können diese sogar in fast jede Bedachung auch nachträglich integriert werden. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über den Aufbau und die individuelle Gestaltung einer Dachterrasse.
Gestaltungsmöglichkeiten
Ob Boden, Pflanzen, Möbel oder Licht – Sie können Ihre Dachterrasse entsprechend Ihren eigenen Ideen gestalten. Dennoch sollten Sie dabei ein paar Dinge beachten, zum Beispiel die Rutschfestigkeit des Bodenbelags oder das Gesamtgewicht von Möbeln, Pflanzen und Co.
Wie können Sie Ihre Dachterrasse gestalten?
Wie Sie Ihre eigene Dachterrasse gestalten, bleibt ganz Ihrem Geschmack und Budget überlassen. Sie sollten jedoch unbedingt bei großen Möbeln, schweren Pflanzenkübeln, massiven Sicht- und Sonnenschutzen sowie der Anzahl der Personen, die sich auf der Terrasse befinden sollen, auf die Tragfähigkeit Ihres Daches Rücksicht nehmen.
Ideen für die Gestaltung:
- Bepflanzung: Die Begrünung Ihrer Dachterrasse sorgt dafür, dass Sie sich fühlen wie in einem Garten. Immergrüne und robuste Pflanzen wie mediterrane Kräuter oder Gräser sind am geeignetsten. Bei der Dachbegrünung gibt es einen Unterschied zwischen Intensivbegrünung und Extensivbegrünung.
- Bodenbelag: Für den Bodenbelag eignen sich zum Beispiel Betonplatten, Naturstein oder verschiedenes Holz in Form von Terrassendielen. WPC ist eine ansehnliche und gleichzeitig pflegeleichte Variante. Das jeweilig verlegte Material verleiht der Dachfläche einen ganz individuellen Look. Auch Kunstrasen oder Fliesen sind als Bodenbelag denkbar.
- Wandfarbe: Die einzige Einschränkung, die Sie bei der farblichen Gestaltung Ihrer Wand haben, ist, dass Sie Außenfarbe auswählen sollten.
- Beleuchtung: Mit der richtigen Beleuchtung kann auf Ihrer Dachterrasse ein behagliches und wohnliches Ambiente erzeugt werden – mit direktem sowie mit indirektem Licht. Sie können außerdem die Bepflanzung der Terrasse mit Licht anstrahlen und damit den grünen Charakter des Dachgartens unterstreichen.
- Möbel: Bei Möbeln für Balkon, Terrasse und Co. gibt es eine riesige Auswahl – von Holz über Rattan bis Plastik, von günstig bis teuer, von witterungsbeständig bis empfindlich. Entscheiden Sie hier nicht nur noch optischen Kriterien, sondern bedenken Sie, welchen Zweck die Gartenmöbel erfüllen sollen – Esstisch, Gartenliege oder Chillout-Lounge.
- Sichtschutz: BeliebteSichtschutz-Varianten sind größere Pflanzen, kleine Hecken oder Trennwände aus Holz oder WPC.
- Sonnenschutz: Je nachdem, wie viel Platz Sie haben, zu welcher Tageszeit Sie die Terrasse nutzen wollen oder wir stark die Sonneneinstrahlung ist, können Sie sich entscheiden zwischen einem festen Sonnensegel, einer Markise oder einem beweglichen Sonnenschirm.
- Überdachung: Terrassenüberdachungen können aus Glas, Aluminium, Kunststoff oder Holz gefertigt werden, optisch sollten sie dem Erscheinungsbild des Hauses entsprechen. Eine elegante Überdachung wertet die Terrasse auf dem Dach nicht nur optisch auf, sie lädt auch zum Wohlfühlen ein und bietet Schutz vor Regenschauern.
Welche Pflanzen eignen sich für eine Dachterrasse?
Zierpflanzen: Bunte Blumen und Stauden verschönern Ihren Dachgarten. Je nachdem, wie der Standort beschaffen ist, also sonnig oder schattig, kommen unterschiedliche Pflanzen infrage.
Sonne | Halbschatten | Schatten |
---|---|---|
Geranien, Petunien, Lavendel, Gladiolen | Hortensien, Hibuskus, Purpurglöckchen, Alpenveilchen | Stiefmütterchen, Jasminblütiger Nachtschatten, Fuchsien, Funkien |
Nutzpflanzen: Tomaten, Salat, Zucchini oder Erdbeeren finden auf der Dachfläche optimale Bedingungen vor. Die Pflanzen wachsen gut in Hochbeeten, aber auch in großen Töpfen. Frische Kräuter machen Ihren kleinen Nutzgarten perfekt.
Bäume: Als Highlight können auch kleine Bäume für das perfekte Gartenfeeling sorgen. Dachgärten, bei denen Sie die Möglichkeit haben, die Bäumchen in eine Erdschicht zu pflanzen, sind eher selten. Große Pflanzkübel finden sich dagegen häufiger. Zu hoch sollten die Bäume allerdings nicht wachsen. Mediterrane Arten, zum Beispiel Oliven- und Feigenbäume oder kleine Arten heimischer Bäume, zum Beispiel ein Zwerg-Ahorn, eignen sich besonders gut.
Was müssen Sie bei der Gestaltung beachten?
- Bauordnungen von Städten und Gemeinden
- Vorschriften des Eigentümers
- Brandschutzvorschriften
- Absturzsicherung und Geländer (ähnlich Balkon)
- Ablauf des Regenwassers muss garantiert sein
- Ordnungsgemäßer Trittschallschutz
- Rutschfestes und witterungsbeständiges Material
- Gewicht der bodendeckenden Dachbegrünung (vor allem bei der schweren Intensivbegrünung) muss mit einem Statiker abgestimmt sein
- Die Abdichtung darf nicht beeinträchtigt werden
Aufbau und nachträglicher Einbau
Bei der Unterkonstruktion einer Dachterrasse sind einige Schichten notwendig. Wichtig sind dabei vor allem Dämmung und Wasserablauf. Eine Terrasse auf dem Dach kann auch nachträglich eingebaut werden.
Wie wird eine Dachterrasse gebaut?
Im ersten Schritt wird in der Regel entweder mit dem Verlegen einer Dämmung oder den Arbeiten zum Abdichten des begehbaren Dachs begonnen.
Danach folgt die Montage von Drainageplatten durch einen Experten, auf denen dann der Bodenbelag befestigt wird. Als Bodenbelag kommen einige Materialien infrage, zum Beispiel Fliesen, Holz oder WPC.
Nach der Fertigstellung können Sie dann ganz nach Belieben Ihren Dachgarten gestalten.
Wie funktioniert ein nachträglicher Einbau?
- Bei einem Flachdach kann die Dachfläche in der Regel jederzeit als Terrassenfläche umgerüstet werden – vorausgesetzt die Statik des Hauses ermöglicht es.
- Wer anstatt eines Flachdachs ein Steildach hat, aber dennoch gerne einen kleinen Dachgarten hätte, kann einen Dachdecker-Betrieb beauftragen, der zu diesem Zweck einen sogenannten Dacheinschnitt durchführt. Das Steildach wird dann quasi an der gewünschten Stelle zurückgeschnitten. Dadurch wird der Wohnraum zwar etwas verringert, aber dafür entsteht eine freie Fläche, die dann zur Dachterrasse wird.
- Eine weitere Möglichkeit ist eine Hauserweiterung. EineTerrassenfläche kann zum Beispiel auch auf dem ebenerdigen Anbau eines Wohnzimmers entstehen.
Was müssen Sie beachten beim Bau einer Dachterrasse?
Egal, ob Sie Ihre Dachterrasse auf der Garage, direkt im Dach des Wohngebäudes oder als zusätzlichen Anbau planen, es besteht manchmal sogar die Möglichkeit, für dieses Projekt eine Finanzierung durch öffentliche Gelder zu erhalten. Voraussetzung dafür ist aber, dass Sie einen Dachgarten mit einer extensiven oder intensiven Dachbegrünung gestalten.
Um eventuell eine finanzielle Förderung des begrünten Daches zu erhalten, muss rechtzeitig vor Baubeginn ein Antrag gestellt und zusätzlich auch eine Baugenehmigung für Ihre Dachterrasse eingeholt werden. Wenn diese Punkte eingehalten werden, dann steht der Wohnung mit einer Dachterrasse eigentlich nichts mehr im Wege.
Sofern eine Begrünung angelegt werden soll, muss besonders auf das Abdichten der Dachterrasse und den Einbau eines Entwässerungssystems geachtet werden, damit es nicht zu Wasserschäden im Mauerwerk oder zu Staunässe kommt. Abläufe und ein geeignetes Gefälle schaffen dabei Abhilfe. Beim Thema Abdichtung gelten die Flachdach-Richtlinie des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks und die Dachabdichtungsnorm DIN 18531.
Bevor irgendwelche Arbeiten an Ihrer zukünftigen Dachterrasse beginnen können, muss aber in jedem Fall die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion überprüft werden. Diese Aufgabe übernehmen zum Beispiel Statiker oder Architekten. Während Sie Pflanz- oder Bodenverlegearbeiten mit dem nötigen Knowhow auch selbst erledigen können, sollten Sie bei der Planung einer eigenen Dachterrasse unbedingt auf einen Experten setzen. Dachdecker-Fachbetriebe sind hier Ihr gewissenhafter und professioneller Partner.
Fazit
Wer einen Garten oder einen Balkon besitzt, kann seinen Feierabend auch zu Hause unter freiem Himmel genießen. Eine Mischung aus Balkon und Garten bietet die Dachterrasse. Diese können Sie nach eigenem Belieben gestalten. Blühende Stauden, Bäumchen, Gemüse oder Sträucher machen den Dachgarten zu einer grünen Oase. Sichtschutz, Sonnensegel oder Windschutz sorgen dafür, dass Sie die Ruhe hoch oben genießen können. Wie Sie Ihren Boden gestalten, bleibt ebenfalls Ihnen überlassen – Naturstein, Beton, Fliesen, WPC-Dielen, Holz. Auch bei Gartenmöbeln haben Sie eine große Auswahl. Bei allen Gestaltungsideen und Überlegungen dürfen Sie jedoch niemals das Gewicht und die Statik außer Acht lassen.
Das Bauen der Dachterrasse erfordert viel Knowhow und auch das Anlegen der einzelnen Schichten muss gelernt sein, damit böse Überraschungen, beispielsweise durch Wassereintritt wegen einer fehlerhaften Abdichtung, verhindert werden. Auch bei der Dachdämmung dürfen keine Fehler entstehen – sowohl bei der Wärme- als auch bei der Trittschalldämmung. Dachdecker-Betriebe stehen Ihnen beim umfangreichen Thema Dachterrasse mit Rat und Tat zur Seite. Auf Dachdecker.com finden Sie den passenden Betrieb in Ihrer Nähe.