Bei Flachdächern sind regelmäßige Kontrollen und Instandhaltungsmaßnahmen unerlässlich. Ab einem bestimmten Punkt ist eine umfassende Sanierung wirtschaftlicher, als permanent Einzelschäden auszubessern. Welche Maßnahmen bei der Flachdachsanierung entscheidend sind und worauf Sie dabei achten sollten, erfahren Sie auf Dachdecker.com.
Jedes Dach muss von Zeit zu Zeit erneuert werden. Kleinere Schäden führen schnell zu größeren, welche im Ernstfall mit teuren Reparaturarbeiten an der Dachkonstruktion verbunden sind. Insbesondere Flachdächer bedürfen in dieser Hinsicht einer erhöhten Aufmerksamkeit. Konstruktionsbedingt sind sie klimatischen Einwirkungen durch Sonne und Niederschlag in erheblich stärkerem Maße ausgesetzt, als es bei Steildächern der Fall ist. Bereits recht harmlos wirkende Risse können in Verbindung mit sich stauendem Regenwasser zu Feuchteschäden im gesamten Dachaufbau führen. Damit ist nicht nur die Konstruktion selbst in Gefahr, sondern auch die Dämmung des Daches. Diese spielt hierbei gleich in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Rolle, gilt es beim Flachdach doch deutlich strengere Dämmwerte einzuhalten als bei geneigten Dachflächen.
Die wichtigsten Maßnahmen einer Flachdachsanierung
Ganz gleich, ob Sie die Erneuerung der massiven Betonkonstruktion eines größeren Gebäudes planen oder eine Flachdachsanierung an Ihrer Garage ins Auge fassen – die wesentlichen Faktoren, auf die es ankommt, sind stets dieselben. In erster Linie betrifft dies die Entwässerung des Flachdachs sowie den damit verbundenen Schutz vor eindringender Feuchtigkeit. Zum anderen spielt auch das Thema Wärmedämmung beim Flachdach eine nicht unwesentliche Rolle. Dies unter anderem, da bei umfassenden Erneuerungsarbeiten wie der Flachdachsanierung die jeweils aktuellen Vorschriften der Energieeinsparverordnung eingehalten werden müssen, aber auch, da eine effektive Wärmedämmung bei stetig steigenden Heizkosten bares Geld sparen kann.
Flachdachabdichtung

Das Dach zu hundert Prozent gegen eindringende Feuchtigkeit abzudichten, ist das A und O bei der Flachdachsanierung. Durch die nur geringfügig abschüssige Dachfläche kann auf das Flachdach einwirkendes Niederschlagswasser nur schwer abfließen. Funktioniert auch der Dachabfluss nicht mehr einwandfrei, kommt es zu Pfützenbildung. Entstehen thermischen Spannungen oder Eisbildung im Winter, bilden sich schnell Risse in der Dachhaut. Sind diese erst einmal da, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das eindringende und sich stauende Regenwasser zu nicht unerheblichen Feuchteschäden wie Schimmel in der Dämmung sowie der Bausubstanz selbst kommt.
Haben Sie die IST-Situation festgestellt und sich für eine Sanierung Ihres Flachdachs entschlossen, gilt es einen geeigneten Werkstoff zu wählen. Immer noch gängig bei der Flachdachsanierung ist die Abdichtung mit Bitumen-Schweißbahnen. Alternativ wird häufig auch mittels Dachfolien abgedichtet. Diese bestehen in der Regel aus Kunststoff oder Harz-basierten Elastomeren. Während Folien eher anfällig für Eisschäden sind, zeigt sich Bitumen empfindlich für Oxidationsvorgänge. Ebenfalls wichtige Kriterien für die Materialwahl sind eine eventuell geplante Dachbegrünung sowie die UV-Verträglichkeit des Werkstoffes.
Für die Dachentwässerung ebenfalls wichtig ist die tatsächliche Neigung der Dachfläche. Auch Flachdächer sind in geringem Maße abschüssig. (Eine Ausnahme bilden lediglich die sogenannten Nulldächer.) Das vorgeschriebene Mindestmaß für die Neigung eines Flachdachs beträgt hierzulande 2% (ca. 1,1°). Auf diesem Wege soll ein Abfließen übermäßiger Niederschlagsmengen auf bei nur kaum geneigten Dachflächen gewährleistet werden. Nicht immer verfügt ein jedes Flachdach jedoch über die erforderliche Abschüssigkeit. Bei Bedarf kann diese jedoch im Zuge der Wärmedämmung hergestellt werden.
Flachdachdämmung
In der Regel werden Flachdächer von außen gedämmt. Der Dämmstoff wird dabei direkt unter der Dachabdichtung angebracht. Wie effektiv eine solche Dämmung sein muss, ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Die Einhaltung der aktuellen Bestimmungen, welche in der Energieeinsparverordnung festgeschrieben sind, gelten sowohl für neu gebaute Häuser als auch bei Erneuerungsmaßnahmen, die mehr als 20% der Dachfläche betreffen. Daher gehört auch die Wärmedämmung zu den zentralen Maßnahmen bei der Flachdachsanierung.
Der vorgeschriebene Mindestwert für die Wärmeleitfähigkeit einer Flachdachdämmung nach EnEV 2009 beträgt aktuell 0,20 (U-Wert, Wärmedurchgangskoeffizient). Grundsätzlich kann dabei auch innerhalb des Gebäudes an der obersten Geschossdecke gedämmt werden. Durch die Dicke des anzubringenden Materials muss dabei jedoch mit Wohnraumverlusten gerechnet werden. Gängiger hingegen ist das Dämmen von außen.
Welches Material für die Wärmedämmung im Zuge der Flachdachsanierung geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Auch hierbei ist unter anderem entscheidend, in welcher Form die Dachfläche nutzbar sein soll (zur Begehung, Begrünung etc.). Bewährt haben sich jedoch vor allem Dämmplatten aus PUR-Hartschaum, die auf dem Dach angebracht und mit der Abdichtungsschicht überzogen werden. Detailliertere Informationen zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Dämmstoffe für die Flachdachdämmung erhalten Sie hier.
Flachdachsanierung: Preise und Vorteile des Profis
Umfassende und komplizierte Maßnahmen wie die Flachdachsanierung gehören zu jenen Arbeiten, die nur von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden sollten. Sowohl im Bereich Dämmung als auch bei der Abdichtung des Flachdachs kommt es auf Know-how und Details an. Die richtige Materialwahl, eine sachkundige Durchführung der Maßnahmen, das Einbeziehen kritischer Anschlussstellen wie Dachdurchführungen für Kabel und Rohre oder die im Flachdach verbauten Fenster – all das und mehr kann nur durch den geschulten Blick und die fachmännische Arbeit eines Experten gewährleistet werden.
Hinzu kommt, dass kein Flachdach dem anderen gleicht. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen, welche mit der jeweiligen Dachkonstruktion und ihren Rahmenbedingungen einhergehen. Eine fachmännische Flachdachsanierung beginnt deshalb in jedem Fall mit einer umfangreichen IST-Analyse. Ein professioneller Dachdecker kann Ihnen auf diesem Wege genauestens darüber Auskunft geben, welche Arbeiten in welchem Umfang an Ihrem Dach erforderlich sind. So gelangen Sie nicht nur zum optimalen Ergebnis für Ihr Dach, sondern können gegebenenfalls auch unnötige Maßnahmen einsparen.
So unterschiedlich, wie die Maßnahmen in Art und Umfang ausfallen können, so unkonkret gestaltet sich auch jede Aussage zu den Kosten, die bei der Flachdachsanierung anfallen. Die Höhe der Aufwendungen hängt dabei unter anderem vom verwendeten Material, dem Verarbeitungsaufwand sowie eventuell erforderlicher Zusatzarbeiten ab. Mitunter kann es beispielsweise notwendig sein, die Attika des Flachdachs zu erhöhen, was sich gleichermaßen im Preis für die Sanierung niederschlägt. Eine genaue Auskunft erhalten Sie jedoch nur vom Fachmann vor Ort. Nehmen Sie deshalb das Beratungsangebot eines Experten in Anspruch und lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag erstellen.