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DIN-Vorschriften für eine professionelle Dachstuhlkonstruktion
Sowohl die statische Berechnung der Dachstuhlkonstruktion als auch deren Planung und Aufbau sind Aufgaben, die vielfältiges fachmännisches Wissen erfordern. So muss ein Dachstuhl neben exakten Vorschriften zur Standsicherheit der Konstruktion und zur Verformungsbegrenzung verschiedenen bauphysikalischen Anforderungen nach DIN genügen. Dies betrifft:- den Brandschutz (DIN 4102)
- den Wärmeschutz (DIN 4108-2)
- die Luftdichtheit (DIN 4108-2 und 4108-7)
- den Witterungsschutz (DIN 4108-3)
- den Tauwasserschutz (DIN 4108-3)
- den Schallschutz (DIN 4109)
Arten des Dachstuhls
Grundsätzlich werden zwei verschiedene Formen des Dachstuhls unterschieden: stehender Stuhl und liegender Stuhl. Jedoch werden diese auch häufig miteinander kombiniert, wodurch es in der Praxis eine Fülle verschiedener Dachstuhlaufbauten gibt. Wenn Sie sich detaillierter über die Konstruktionsweise von Dachstühlen informieren möchten, können Sie in einem weiterführenden Artikel mehr zum Thema erfahren. Im folgenden Abschnitt werden nun die zwei Grundkonstruktionen erklärt.Stehender Dachstuhl
Vom stehenden Dachstuhl wird gesprochen, wenn die Dachpfetten durch lotrechte Stiele abgestützt werden. Je nachdem, ob es eine, zwei oder drei Reihen von Stielen gibt, werden der einfach-, zweifach- oder dreifach stehende Stuhl unterschieden. Mehrere Stielreihen werden zumeist durch Zangen miteinander verbunden und seitlich abgestrebt.Wie viele Reihen von Stielen notwendig sind, hängt von der Breite und Neigung des Daches ab. Insbesondere Länge und Durchmesser der Sparren sind ausschlaggebende Kriterien bei der statischen Berechnung.Liegender Dachstuhl
Bei einem liegenden Dachstuhl sind die Stützpfeiler (Stiele) nicht senkrecht angeordnet, sondern verlaufen parallel zu den Sparren.Der große Vorteil besteht darin, dass es zwischen den Stielreihen freien Platz gibt, welcher als Stau- oder Wohnraum genutzt werden kann. Durch eine offene Konstruktion können verschiedene Holzelemente auch sehr vorteilhaft in die Wohnraumgestaltung integriert werden. So ist der liegende Stuhl eine der am häufigsten gewählten Varianten für die Erneuerung des Dachstuhls.Kostenkalkulation für den Bau oder die Sanierung eines Dachstuhls
Für den Bau eines neuen Dachstuhls (Planung, Konstruktion und Montage) sollte ein detaillierter Kostenvoranschlag vom Dachdecker eingeholt werden. Hierbei sollten Sie verschiedene Kriterien beachten, um ein Maximum an Wirtschaftlichkeit zu erreichen.Art der Dachform
Je nachdem, ob- ein Sparrendach
- ein Pfettendach oder
- ein Kehlbalkendach
Elementierte Dächer
Lassen Sie den Einsatz elementierter Dächer prüfen! Sofern sich solche für Ihr Haus eignen, sind die Anschaffungs- und Montagekosten weitaus geringer als im Fall von individuellen Konstruktionen. Auch gibt es Komplettpakete inklusive einer passenden Art der Dachdämmung und -schalung. Hierfür sollten Sie sich beim Dachdeckerfachmann über örtliche Angebote informieren.Dachstuhlsanierung
Eine Sanierung der Dachkonstruktion kann aus verschiedenen Gründen notwendig werden. So ist es einerseits möglich, durch eine Anhebung des Dachstuhls den Wohnraum unter dem Dach vergrößern zu lassen.Andererseits sind es Schäden durch Feuchtigkeit und Holzwurmbefall oder die Erneuerung der Eindeckung, welche eine Verstärkung oder Wartung der Balken erforderlich machen können. Hierbei berechnet der professionelle Dachdecker die Kosten nach den jeweiligen Arbeitsbereichen. In der Regel wird wie folgt unterschieden:- Verstärkung des gesamten Dachstuhls
- Verstärkung der Pfetten
- Erneuern von Stützen
- Erneuern von Streben
- Imprägnierung mit Holzschutz
Materialkosten und Arbeitskosten detailliert kalkulieren
Die Preise innerhalb eines Kostenvoranschlags setzen sich stets aus- den Materialkosten (Stützen, Streben, Zangen, Pfetten, Windverbände),
- den Arbeitskosten (aufstellen, verzimmern, imprägnieren) und
- der Mehrwertsteuer
Einmal jährlich den Dachstuhl prüfen lassen
Die regelmäßige Wartung des Dachstuhls ist ein unabdingbares Kriterium für eine lange Lebensdauer und den Erhalt von Garantieansprüchen. Daher empfehlen Experten, jährlich im Frühjahr das Dach sowohl von außen als auch von innen prüfen zu lassen. Hierfür bieten Dachdeckerbetriebe zumeist auch Wartungsverträge an.Insbesondere in der kalten Jahreszeit können undichte Stellen entstehen, die sowohl an der Wärmedämmung als auch am Dachstuhl gravierende Schäden verursachen können. Durch eine regelmäßige Prüfung lassen sich hier Holzwurmbefall oder Schimmel im Dachstuhl frühzeitig erkennen und kostspielige Sanierungsarbeiten vermeiden.Fazit
Der Dachstuhl ist die tragende Holzkonstruktion eines Daches. Ein solcher Aufbau unterliegt diversen Normen, welche bei Planung und Bau unbedingt vom Fachmann einbezogen werden müssen. Davon abgesehen werden grundlegend zwei Konstruktionsvarianten unterschieden: der stehende und der liegende Dachstuhl. Auch bei der Dachform muss sich der Bauherr zwischen diversen Möglichkeiten entscheiden. Hierbei sollte also unbedingt ein Dachdecker zu Rate gezogen werden, der Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Bauweisen kennt.