Eine eigene Dachterrasse ist ein Rückzugsort, an dem Sie dem Alltag entfliehen können. Eine geschmackvolle Gestaltung mit komfortablen Sitzgelegenheiten und ausreichend vielen Pflanzen und Blumen lädt zum Zurücklehnen und Seele baumeln lassen ein. Damit schaffen Sie eine grüne Oase über den Dächern, die Sie den Trubel der Stadt immer wieder mal vergessen lässt. Doch nicht nur das, durch eine solche Investition steigern Sie zusätzlich den Wert des Gebäudes. Bei der Planung eines Neubaus lässt sich der Dachtraum recht leicht integrieren, bei einem Altbau wird es da schon schwieriger und Sie müssen gut planen, bevor Sie mit dem Projekt beginnen. Nicht nur, um an den richtigen Stellen zu sparen, sondern auch, weil jede Fehlplanung Sie viel Geld kostet.
Alles auf einen Blick:
- Die Dachterrassenkosten richten sich unter anderem nach der Größe, nach der Form und nach der Unterkonstruktion der Terrasse – und im Allgemeinen nach der Möglichkeit, das Gebäude im Nachhinein auszurüsten.
- Für Satteldächer und Flachdächer müssen unterschiedliche Terrassenformen verwendet werden, sodass sich die Kosten deutlich unterscheiden können.
- Für ein solches Projekt ist laut Baurecht eine Baugenehmigung notwendig, genau wie etwa für eine Dachgaube. Ein solcher Bauantrag verursacht weitere Kosten.
- Im Gegensatz zu einer ebenerdigen Terrasse gehören beim Dachterrassenbau die Dämmung und die Entwässerung zu den größten Kostentreibern, denn diese müssen zuverlässig funktionieren.
- Der nachträgliche Einbau kann im Vergleich zur Integration beim Neubau des Hauses mit erheblichen Zusatzkosten verbunden sein und benötigt auf alle Fälle einen Bauantrag. Denn die Tragfähigkeit muss genauso ausreichend gewährleistet sein wie Dämmung und Entwässerung Ihres Daches sowie die Möglichkeit eines Fluchtweges.
Welche Kostenfaktoren spielen beim Dachterrassenbau eine Rolle?
Ein Dachfenster genügt Ihnen nicht, Sie möchten hinaustreten können, die frische Luft so richtig genießen und vielleicht sogar so eine Art weiteres Zimmer im Außenbereich Ihres Gebäudes schaffen? Beim Dachterrassenbau sollten Sie sich vorher unbedingt mit allen Kostenfaktoren auseinandersetzen, denn wenn Sie nur einen davon vergessen, kann sich der Bau teilweise um hunderte oder sogar tausende von Euro verteuern. Deshalb ist es sinnvoll, sich von einem Experten beraten und ein entsprechendes Angebot erstellen zu lassen.
Nachfolgend erklären wir Ihnen, mit welchen einzelnen Kostenfaktoren Sie rechnen sollten:
- Dachterrassengröße
Die Terrassengröße spielt eine wichtige Rolle. Je größer die Terrasse ist, desto mehr Geld müssen Sie natürlich einplanen, denn schließlich muss für jeden Quadratmeter mehr entsprechend mehr Geld für die Dämmung, die Statik und die Entwässerung ausgegeben werden. Auch der Bodenbelag kann – je nach Material – hohe Kostenunterschiede bedeuten. - Terrassenform
Die Dachterrassenform bezieht sich eher darauf, in welches Dach die Terrasse integriert werden soll. Auf einem Flachdach ist der Bau vergleichsweise schnell und einfach möglich, während der Einbau in ein Satteldach mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden ist. Daher können auch hier die Kosten extrem variieren.
Dachterrassen, die auf ein Flachdach aufgebaut werden, das bereits viele Sicherheits- und weitere Aspekte erfüllt, können teilweise schon ab 4.000 bis 5.000 Euro realisiert werden. Soll jedoch ein Satteldach umgebaut werden, dann liegen die Kosten schnell bei 15.000 bis 20.000 Euro. - Materialien
Die Materialkosten können stark variieren, denn sie hängen davon ab, wie der Balkon aufgebaut werden muss, um später dicht und komfortabel zu sein. - Bodenbelag
Auch hinsichtlich des Bodenbelages Ihrer Dachterrasse gibt es erhebliche Unterschiede. Zu beachten ist dabei, dass aus statischen Gründen nicht immer alle Materialien verwendet werden können, denn teilweise kommt es auf Leichtigkeit an.
Entscheiden Sie sich für einen Terrassenbelag aus Holz, sollten Sie allein hierfür mit etwa 130 bis 200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Günstige Betonsteine kosten hingegen nur zwischen 90 bis 120 Euro pro Quadratmeter. Natursteinplatten sind mit einem Preis zwischen 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter mit Abstand am teuersten. - Lage und Zugang zum Dach
Je einfacher die Terrasse in das vorhandene Dach eingebaut werden kann, desto geringer fallen die Kosten aus. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass es generell einen einfachen Zugang zur Terrasse gibt. Sie sollten ungehindert zur Terrasse gelangen können, damit keine zusätzlichen Änderungen am Dach notwendig sind, die die Kosten in die Höhe treiben.
Bei einem Flachdach wird ein Ausstieg benötigt. Diesen erhalten Sie ab rund 3.000 Euro. Komfortablere Varianten können bis zu 15.000 Euro kosten.
Terrassentüren für eine Dachterrasse im Steil- oder Satteldach können je nach Ausführung circa 700 bis 2.500 Euro kosten.
- Unterkonstruktion
Die Unterkonstruktion variiert erheblich, denn sie richtet sich nach dem jeweiligen Terrassentyp sowie danach, welcher Bodenbelag verwendet werden soll. So reicht für einen Holzboden beispielsweise oft eine Konstruktion aus Holz aus, während für das Verlegen von Natursteinplatten mehr Aufwand betrieben werden muss. - Abdichtung
Einer der wichtigsten Faktoren beim Dachterrassenbau auf einem Gebäude ist die Abdichtung, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn nach kurzer Zeit Feuchtigkeit in das Haus eindringt und sich hierdurch im schlimmsten Fall Schimmel bildet. Da die Abdichtung je nach Art des Daches und der gewünschten Terrassenform im Aufwand bei der Planung und hinsichtlich der benötigten Materialien erheblich variieren kann, entstehen hier deutliche Preisunterschiede.
Für die Abdichtung der Terrasse sollten Sie zwischen 5 und 35 Euro pro Quadratmeter einplanen. - Entwässerung
Gleiches gilt für die Entwässerung. Diese ist vor allem bei einem Flachdach sehr teuer, denn es muss ein entsprechender Bodenaufbau erfolgen. Die Entwässerung ist jedoch ebenfalls sehr wichtig, um Feuchtigkeit und Schimmel im Haus zu vermeiden. Ein einfaches Entwässerungssystem kann zwischen 650 und 800 Euro kosten. - Wärmedämmung
Wird ein Teil des Daches abgebaut, um dieses in eine Terrasse umzubauen, besteht von oben kein Schutz mehr für die unteren Etagen. Das heißt, dass hier Wärme verloren geht. Deshalb ist es notwendig, eine hochwertige und zuverlässige Wärmedämmung einzubauen. Andernfalls kann es nicht nur im Winter sehr kalt werden, sondern es ist auch mit hohen Energiekosten zu rechnen. Die Wärmedämmung kostet zwischen 40 und 80 Euro pro Quadratmeter. - Architekt / Statiker
Die Dachterrasse darf nicht wie ein normales Dachfenster einfach so gebaut werden, sondern jemand muss sie, genau wie eine Gaube, gründlich planen. Zusätzlich bedarf sie einer vorherigen Genehmigung durch das zuständige Bauamt. Um diese zu erhalten, müssen Sie einen Architekten beziehungsweise Statiker beauftragen. Dieser stellt sicher, dass durch den Bau keine Beeinträchtigungen an der Statik des bestehenden Hauses entstehen, denn diese stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Je nach Aufwand der Terrasse können die Kosten für den Statiker oder für den Architekten variieren und sich zum Teil auf mehrere tausend Euro belaufen. Mindestens sollten Sie für diese Leistungen 500 bis 600 Euro einplanen. - Baugenehmigung
Wie erwähnt, benötigen Sie für den nachträglichen Bau eine entsprechende Baugenehmigung, die Sie bei dem Bauamt erhalten, das für Ihren Wohnort zuständig ist. Die Höhe der Kosten für die Baugenehmigung variiert je nach Gemeinde und Aufwand und kann sich auf mehrere hundert Euro belaufen – je nach Bundesland. Die Preise hierfür können in Baden-Württemberg ganz anders sein als in Mecklenburg-Vorpommern. Hier müssen Sie sich vor Ort erkundigen. - Geländer
Das Geländer gilt nicht nur als dekoratives Element, sondern dient vor allem der Sicherheit. Deshalb sollten Sie beim Einbauen auf Qualität setzen. Je nachdem, für welche Art von Geländer und für welches Material Sie sich entscheiden, können auch hier die Preise sehr weit auseinandergehen, liegen aber selbst bei kleinen Dachterrassen meist schon bei 1.500 bis 2.500 Euro. - Begrünung
Möchten Sie nicht nur auf einer kahlen Terrasse, sondern im Rahmen einer Dachbegrünung auf Ihrer großen Dachterrasse entspannen, sind zusätzliche Kosten für das Dach begrünen von etwa 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter einzuplanen. - Terrassenüberdachung
Eine Terrassenüberdachung bietet zum einen Schutz vor Regen oder UV-Strahlen und erweitert damit Ihre Dachgartensaison. Zum anderen schützt sie Ihre Möbel und die Pflanzen vor zu starker Sonneneinstrahlung oder Nässe. Das ist zwar mit höheren Kosten verbunden, kann sich langfristig aber lohnen. Für eine Überdachung aus Holz (Holzunterkonstruktion und Kunststoffplatten) zahlen Sie 600 Euro aufwärts, eine Pergola aus Metall kommt schnell auf über 2.000 Euro.

Welche Dachterrassenarten gibt es?
Man kann im Wesentlichen zwischen einer Art für Flachdächer und einer für Satteldächer unterscheiden.
Welche Dachterrasse passt zu einem Flachdach?
Der Dachterrassenbau auf dem Flachdach lässt sich in der Regel recht einfach realisieren, denn hier ist bereits eine geeignete Fläche gegeben. Diese muss jedoch noch mit dem notwendigen Aufbau versehen werden, damit die Terrasse genutzt werden kann. Auch eine Entwässerung und eine Dämmung müssen gebaut werden.
Eine besondere Form der Dachterrasse ist der Dachgarten, der aufwendig bepflanzt werden kann, teilweise sogar mit richtigen Bäumen. Eine solche bauliche Anlage ist zwar recht kostenintensiv, dafür aber auch besonders gut für die Umwelt.
Welche Dachterrasse passt zu einem Satteldach / Steildach?
Beim Satteldach oder auch Steildach sieht die Sache komplett anders aus, denn hier ist in der Regel ein Umbau im Bereich des Daches notwendig. Gleichzeitig muss die Tragfähigkeit besonders unter die Lupe genommen werden.
Beim Satteldach gibt es verschiedene Varianten, wobei die drei nachfolgenden Vorhaben als Erweiterung des Wohnraums besonders beliebt sind:
- Dachaustritt
Hierbei handelt es sich um die einfachste Methode. Dabei wird ein Dachfenster eingebaut, das einen Balkon hat, der beim Öffnen des Fensters herausgeklappt wird. Eine richtige Terrasse auf Ihrem Dach ist das zwar natürlich nicht, dafür aber eine Möglichkeit, trotzdem außen zu sitzen und zum Beispiel eine warme Nacht zu genießen. - Negativ-Gaube
Bei der Negativgaube sind zahlreiche Umbaumaßnahmen notwendig, denn es muss nicht nur ein Teil der Dachfläche entfernt, sondern es müssen auch Wände eingezogen werden. Deshalb ist diese Variante besonders teuer. Allein für das Ziehen der Wände müssen Sie mit etwa 90 bis 120 Euro pro Quadratmeter rechnen. - richtige Dachterrasse
Diese kann entweder in das Dach integriert oder angesetzt werden. Der Zugang wird meist durch Balkontüren gewährt und es können zudem zahlreiche Dachfenster eingebaut werden, die den Blick auf die große Terrasse ermöglichen.
Einzelbeispiele
Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Kostenbeispiele aufführen, anhand derer Sie erkennen können, wie hoch die Kosten für den Einbau je nach Terrassentyp ausfallen können.
Was kostet der nachträgliche Einbau einer Dachterrasse?
Beim nachträglichen Einbau, auf den wir uns in diesem Artikel hauptsächlich beziehen, kommt es vor allem durch die vorzunehmenden Umbau-Arbeiten zu Mehrkosten, die nicht entstehen, wenn Sie die Möglichkeit nutzen können, eine Dachterrasse direkt beim Neubau des Hauses zu planen und zu errichten.
Beispielrechnung
Wir beziehen uns in diesem Beispiel auf eine Dachterrasse mit einer Fläche von 20 Quadratmetern, die bei der Ausführung in ein Satteldach integriert werden soll.
Position | Kosten Gesamtfläche | umgerechnete Kosten pro qm |
Planung durch den Architekten inkl. Baugenehmigung | 1.500 – 2.000 Euro | 75 – 100 Euro |
Rückbau der Dachfläche, Anschluss- und Dämmarbeiten plus Entwässerungssystem | 5.600 Euro | 280 Euro |
Mauerarbeiten inkl. Dämmung in diesem Bereich | 5.000 Euro | 250 Euro |
Schiebetüren (2 Meter breit), samt Einbau | 2.500 Euro | 125 Euro |
Bodenbelag aufbringen, Holz | 2.600 – 4.000 Euro | 130 – 200 Euro |
Gesamtkosten | 17.200 – 19.100 | 860 – 955 Euro |
Was kostet es, eine Dachterrasse auf einem Flachdach zu bauen?
Wir beziehen uns in diesem Beispiel auf eine Dachterrasse mit einer Fläche von 20 Quadratmetern, die auf einem Flachdach errichtet werden soll.
Beispielrechnung
Position | Kosten Gesamtfläche | Dachterrasse Kosten pro qm |
Planung durch den Architekten inkl. Baugenehmigung | 1.200 Euro | 60 Euro |
Bau des Zugangs inklusive einfacher Tür | 1.900 Euro | 95 Euro |
Bodenbelag aufbringen, Holz | 2.600 – 4.000 Euro | 130 – 200 Euro |
Anpassung der Entwässerung | 900 Euro | 45 Euro |
Kauf und Montage des Geländers, einfache Variante | 1.900 Euro | 95 Euro |
Gesamtbetrag | 8.500 – 9.900 Euro | 425 – 495 Euro |
Möchten Sie zusätzlich eine intensive Begrünung, dann müssen Sie mit 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter rechnen. Bei 20 Quadratmetern sind das 800 bis 1.600 Euro.
In vielen Fällen sind Dachterrassen aber auch deutlich kleiner, bei acht Quadratmetern für eine relativ kleine Dachterrasse können Sie mit einem Preis ab 3.000 Euro für den „zusätzlichen Wohnraum“ rechnen. Und davon haben Sie auf jeden Fall ein großes Plus an Lebensqualität – zum Beispiel im Vergleich zu neuen Dachfenstern oder einer nachträglich eingebauten Gaube.
Was kostet es, eine Dachterrasse auf einer Garage zu bauen?
Es gibt gute Gründe, eine Garage für das Vorhaben zu nutzen. Hier ist es meist kein so hoher Aufwand, eventuell können Sie – aufgrund der Höhe – sogar bei einigem in Eigenleistung gehen. Soll die Dachterrasse auf einem Garagendach errichtet werden, ist dies im Prinzip mit den oben genannten Varianten vergleichbar. Es spielt also eine Rolle, welche Dachform vorhanden ist und wie die Terrasse aufgebaut sein soll. Daher können Sie sich an den beiden obigen Beispielrechnungen orientieren.
Egal, welche Art von Dach Sie haben und was Sie planen, lassen Sie sich auf jeden Fall mehrere kostenlose Angebote machen und vergleichen Sie diese in Ruhe. Denn die einzelnen Posten können sich bei einem solchen Auftrag massiv unterscheiden.
Fazit
Die Kosten für eine Dachterrasse variieren sehr stark und hängen vor allem von der vorhandenen Dachform sowie von der Größe der geplanten Terrasse ab. Grundsätzlich ist der Neubau günstiger als das nachträgliche Einbauen, denn bei Letzterem müssen verschiedene Umbaumaßnahmen vorgenommen werden. Sie können Geld sparen, indem Sie sich beispielsweise für einen günstigeren Bodenbelag entscheiden.