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Wer effektiv dämmt, spart Energie und Heizkosten. Vor allem am Dach macht eine gute Wärmedämmung Sinn. Die wichtigsten Informationen zu den verschiedenen Arten der Dachdämmung, zu geeigneten Materialien und Kosten erhalten Sie im Überblick hier auf Dachdecker.com.
Experten schätzen den Wärmeverlust über unzureichend oder gar nicht gedämmte Dachflächen auf etwa 40%. Gegenüber anderen potenziellen Wärmebrücken an Fenstern (ca. 15%), Wänden (ca. 35%) und im Keller (ca. 6%) des Hauses ist das Risiko der Energie- und Heizkostenverschwendung über das Dach damit am größten. Um langfristig Energie- und Heizkosten zu sparen und gleichzeitig für ein behagliches Wohnklima zu sorgen, ist eine gute Dachdämmung damit unumgänglich. In vielen Fällen ist sie sogar Pflicht. So regelt beispielsweise die Energieeinsparverordnung sehr genau, in welchem Rahmen bei Neubau und Sanierung älterer Gebäude bestimmte Dämmwerte einzuhalten sind.
Energieeinsparverordnung 2009: Anforderungen an die Dachdämmung
Sowohl bei Neubau als auch im Rahmen nachträglich durchgeführter Dämmmaßnahmen müssen sich Hausbesitzer zwangsläufig mit den Bestimmungen der Energieeinsparverordnung bezüglich Dachdämmungen beschäftigen. Diese legt fest, welche Mindestwerte die Dämmung eines neu gebauten beziehungsweise in der Erneuerung befindlichen Gebäudes erfüllen muss. Dazu gehört unter anderem der zu erfüllende Mindestwert für den Wärmedurchgangskoeffizienten der Dachdämmung fest. Für Steildächer liegt dieser gegenwärtig bei 0,24 W/(m²K). Die Dämmung flacher Dachflächen muss hingegen einen U-Wert von mindestens 0,20 W/(m²K) erreichen. Geltungsbereich umfasst in jedem Fall sämtliche Häuser, die nach Eintreten der aktuellen Bestimmungen gebaut wurden. Darüber hinaus müssen die Werte ebenfalls bei der energetisch orientierten Sanierung von Altbauten eingehalten werden, die mehr als 10% der Dachfläche betreffen. Näheres zum Thema Dämmung von Altbaudächern erfahren Sie hier.
Welche Varianten der Dachdämmung gibt es?
Um eine effiziente Dachdämmung zu erreichen, gibt es mehrere Möglichkeiten, die sich vor allem hinsichtlich der Art der Anbringung, des verwendeten Materials und damit nicht zuletzt in den Kosten voneinander unterscheiden. Grundsätzlich differenziert man zwischen Dämmmaßnahmen, die an der Innenseite der Dachfläche vorgenommen werden, und jenen, die an der Außenseite der Dachkonstruktion zur Anwendung kommen.
Möglichkeiten der Dachdämmung: Tipps vom Energieberater. © BauWebTV / youtube.com
Dachdämmung von innen
Von Dämmmaßnahmen an der obersten Geschossdecke beziehungsweise auf dem Fußboden des Dachbodens abgesehen, werden im Inneren des Dachstuhls grundlegend zwei verschiedene Dämmvarianten unterschieden:
- Die sogenannte Zwischensparrendämmung ist nahezu obligatorisch für jedes Gebäude mit Steildach. Der Dämmstoff – hauptsächlich Dämmmatten aus Zellulose oder Steinwolle – wird hierbei in die Zwischenräume der Dachsparren eingebracht und kann anschließend nach Wunsch verkleidet werden. Diese Variante punktet in erster Linie mit guten Dämmwerten und vergleichsweise niedrigen Kosten. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass eine Zwischensparrendämmung auch nachträglich angebracht werden kann. Unter welchen Voraussetzungen sich diese Dämmung lohnt und was dabei im Speziellen zu beachten ist, erfahren Sie hier.
- Bei der Untersparrendämmung wird der Dämmstoff unterhalb der Dachsparren angebracht. In der Regel kommen hier Dämmplatten aus Styropor, Polyurethan und vergleichbaren Materialien zum Einsatz. Diese werden entweder zusätzlich verkleidet oder dienen selbst als Abdeckung der Dachkonstruktion. Die Untersparrendämmung bietet sich insbesondere als zusätzliche beziehungsweise nachträgliche Dämmoption an, nicht jedoch als alleinige Maßnahme für einen ausreichenden Wärmeschutz zu sorgen. Informieren Sie sich in diesem Artikel, wenn sie mehr über die Vor- und Nachteile der Untersparrendämmung erfahren möchten.
Oft bietet es sich an, die Methoden der Zwischen- und Untersparrendämmung kombiniert zu verwenden. Denn neben der Qualität und Verarbeitung des Materials kommt es bei der Dachdämmung auf die Dicke an. Um die aktuell vorgeschriebenen Werte der Energieeinsparverordnung zu erreichen, sollte eine Dämmung mit Mineralwolle mindestens 16 cm, besser jedoch 18 cm stark sein. Niedrigenergiehäuser weisen mitunter sogar eine Dämmstoffdicke von bis zu 20 cm auf. Nicht selten bietet der vorhandene Dachaufbau eine ausreichende Sparrentiefe, um die nötige Menge Dämmstoff unterzubringen. Gegenüber einer aufwendigen Auflattung an den Sparren kann die kombinierte Dämmung daher eine lohnenswerte Alternative sein.
Dämmmaßnahmen im Innenbereich des Daches (insbesondere bei der Aufsparrendämmung) gehen oft mit Wohnraumverlusten einher. Lassen Sie sich auch aus diesem Grund von einem Experten beraten, wenn sie entsprechende Sanierungsmaßnahmen planen. Dieser besitzt das notwendige Know-how, um Ihren Dämmbedarf genau zu bestimmen. Entsprechend zuverlässige Meisterbetriebe finden Sie hier auf diesem Fachportal.
Die Dachdämmung von außen
Im Bereich der äußeren Dachdämmung spricht man von der sogenannten Aufsparren-, Auflatten- beziehungsweise Aufdachdämmung. Üblicher Weise wird hierbei Hartschaum verwendet. Dämmmatten und Dämmplatten kommen jedoch ebenso in Frage. Bei dieser Variante wird das Dämmmaterial oberhalb der Sparren aufgebracht. Der große Vorteil besteht hier in erster Linie darin, dass sich auf diese Weise eine geschlossene Dämmschicht herstellen lässt, die Wärmebrücken nahezu ausschließt. Gleichzeitig erfordert die Aufsparren- beziehungsweise Aufdachdämmung, dass das Dämmmaterial direkt unterhalb der Dacheindeckung angebracht wird. Damit kommt sie nur in Verbindung mit einer Neueindeckung des Gebäudes in Frage und ist damit verhältnismäßig kostenintensiv. Näheres zu dieser Dämmmethode finden Sie auch in diesem Beitrag.
Dämmmaterialien und Preise
Die Kosten einer Dachdämmung variieren in Abhängigkeit von der Art der Dachdämmung, dem damit verbundenen Arbeitsaufwand sowie der Größe der zu dämmenden Fläche zum Teil sehr stark. Grundsätzlich ist eine äußere Dämmung des Daches stets mit höheren Kosten verbunden als eine von innen durchgeführte Dachdämmung. Auch wenn genaue Zahlen pauschal nur schwer zu benennen sind, kann das Verhältnis in etwa mit 1:4 angegeben werden. Schlägt eine einfache Zwischensparrendämmung also mit ungefähr 50€ pro Quadratmeter zu Buche, so kann die äußere Dämmung inklusive Neueindeckung bis zu 200€ und mehr pro Quadratmeter kosten.
Zudem spielt natürlich das für die Dachdämmung verwendete Material eine große Rolle für die preisliche Gestaltung Ihrer Dachsanierung. Gängige Dämmstoffe sind in erster Linie:
- geschäumte Kunststoffe wie Polystyrol (Styropor, XPS), Neopor oder Polyurethan; meist in Form von Hartschaumplatten
- geschäumte Elastomere auf Basis von Neopren-Kautschuk, EPDM oder ähnlichen gummiartigen Basismaterialien
- anorganische Dämmstoffe wie Mineralwolle (beispielsweise Steinwolle oder Glaswolle), Hochtemperaturwolle, Blähton, Perlite, Kalziumsilikat-Platten und geschäumtes Glas (siehe Schaumglas, Blähglas),
- Naturdämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzfasern, Holzwolle (zement- oder magnesitgebunden) oder tierische und pflanzliche Fasern wie Schafwolle, Kokosfasern, Hanffasern, Flachsfasern, Kapok, Kork, See- und Wiesengras sowie Schilfrohr(matten) oder Dämmstoffe aus Recyclingmaterial wie Zellulose, welche aus Altpapier gewonnen wird
Bei dieser Fülle unterschiedlicher Dämmstoffe mit ihren jeweils ganz eigenen Eigenschaften kann die Wahl des geeigneten Materials schnell zur Qual werden. Die wichtigsten Kriterien für die Effizienz eines Dämmstoffes sind vor allem:
- Wärmeleitfähigkeit
- Wasserdampfdiffusionswiderstand
- Baustoffklasse
- Einsatzmöglichkeiten
Doch auch die besten Werte müssen darüber hinaus nicht bedeuten, dass das jeweilige Produkt für Ihre individuelle Situation auch am besten geeignet ist. Scheuen Sie daher nicht den Gang zum Fachmann. Dieser hilft Ihnen, Dämmstoffe in verschiedenen Preiskategorien zu vergleichen, und berät Sie zu verschiedenen Optionen für Ihr Projekt. So finden Sie schnell und unkompliziert zur richtigen Dämmung.
Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen
Da eine gute Dachdämmung nicht nur Heizkosten spart, sondern auch ökologisch relevant ist, können engagierte Hausbesitzer für entsprechende Sanierungsmaßnahmen staatliche Fördergelder in Anspruch nehmen. Eine Förderung im Bereich Dachdämmung bietet unter anderem die staatliche KfW-Bankengruppe an: Deren finanzielle Unterstützungsprogramme können sowohl für Komplettsanierungen als auch für Einzelmaßnahmen, die vor dem Hintergrund energetischer Effizienzoptimierungen getätigt werden, in Anspruch genommen werden. Hier können Sie sich einen ersten Überblick zu den Konditionen der KfW-Förderung verschaffen.
Mit der finanziellen Unterstützung relativieren sich die Mehrkosten des Fachhandwerkers deutlich. Deshalb, und um langfristig von der Effizienz und Beständigkeit Ihrer neuen Dämmung profitieren zu können, sollten Sie dieses Projekt in die Hände des Experten legen. Zudem amortisieren sich die Investitionen in ein gut gedämmtes Dach mit der Zeit über die Reduzierung des Energieverbrauchs, was bei Bauherren und Hausbesitzern einen zusätzlichen Anreiz schaffen sollte, die Energieeffizienz ihres Heims zu optimieren.