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Dachabdichtung

Dachpappe fachgerecht verlegen lassen: Materialien, Verarbeitung und Kosten im Vergleich

Dachdecker.com Team
Verfasst von Dachdecker.com Team
Zuletzt aktualisiert: 12. August 2021
Lesedauer: 6 Minuten
Auf Flachdächern wird Dachpappe in Form von Bitumen-Schweißbahnen verlegt. © Dachdecker.com

Nicht nur Hausdächer lassen sich kostengünstig und unkompliziert mit Dachpappe abdichten. Der leichte und preiswerte Werkstoff eignet sich auch hervorragend für Carports, Garagen, Gartenhäuser und Bungalows. Lesen Sie hier auf Dachdecker.com alles über die Wahl der richtigen Pappsorte, die fachgerechte Verarbeitung und die entstehenden Kosten!

Als Dachpappe (auch Bitumen-Dachbahn oder Teerpappe) werden mit Bitumen getränkte Pappbahnen bezeichnet, die zur Abdichtung von Dächern verwendet werden. Früher wurde Teer für die Herstellung der Dachpappe verwendet, jedoch ist dies aus Gesundheits- und Umweltschutzgründen heute nicht mehr zulässig.

Dachpappe gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Grundsätzlich jedoch werden 2 Arten unterschieden: Dachabdichtungsbahnen und Bitumen-Schweißbahnen.

Dachabdichtungsbahnen (Dachpappe zum Vernageln oder Verkleben)

Info

Dachdichtungsbahnen bestehen aus Glasfaser-, Polyester- oder Jutegewebe, sind mit Bitumen getränkt und werden auf einem Dach ausgerollt. Solche Art der Dachpappe ist zumeist zweiseitig besandet, jedoch gibt es auch die einseitige Besandung oder Beschieferung. Eine spezielle Form der Dichtungspappe ist die kaltselbstklebende Bitumenbahn.

Verarbeitung

Diagramm zeigt, dass Dachabdichtungsbahnen aus Jutegewebe, Glasfasergewebe oder Polyestergewebe bestehen können.
Dachpappe dichtet das Haus ab und sorgt so für Trockenheit im Inneren. © Dachdecker.com

Dichtungsbahnen werden entweder lose aufgelegt, festgenagelt oder unter Zuhilfenahme von Bitumenklebemasse mit dem Untergrund verleimt. Hierfür  sollte stets ein Dachdeckerbetrieb beauftragt werden, da schon kleine Verarbeitungsfehler dazu führen können, dass undichte Stellen entstehen und Wasser eindringen kann.
Zudem dürfen alle Arten von Dacharbeiten aufgrund verschiedener Schutzbestimmungen nur vom Fachmann ausgeführt werden.



Einsatzgebiete

Dachpappe, die nicht verschweißt wird, ist zwar beständig gegen ablaufende Feuchtigkeit, jedoch nicht gegen stehendes Wasser. Daher wird sie, im Vergleich zur Bitumen-Schweißbahn, nicht zum Eindecken von Flachdächern verwendet. Sie findet ihren Einsatz vorrangig hier:

  • als Dachhaut für Gartenhäuser oder Carports
  • zur zusätzlichen Abdichtung von Ziegeldächern (unterhalb der Ziegeleindeckung)
  • als Abdichtung von Außenwänden, Nassräumen oder Teichen
  • als Zusatzbeschichtung für Dämmmaterialien

Kosten

Dachpappe können Sie im professionellen Baustofffachhandel kaufen. Einfache Modelle ohne Besandung gibt es dort schon für 1 Euro/m². Der Preis für zweifach beschieferte Dachabdichtungsbahnen beispielsweise liegt schon im Bereich von 2,50 Euro bis 3 Euro je m². Die Bahnen gibt es als Papprollen unterschiedlicher Länge. Zumeist sind sie einen Meter breit.

Der Preis für eine komplette Dachabdichtung richtet sich in erster Linie nach der Größe der Dachfläche. Zu den Kosten für die Dachpappe gesellen sich dann noch Aufwendungen für Dachnägel und Bitumenkleber, darüber hinaus werden Werkzeuge und Schutzkleidung benötigt. All dies bringt der Dachdeckerfachmann gleich mit. Dieser weiß auch, wie die Dachpappe richtig verlegt werden muss, damit am Ende kein Wasser in Ihr Dach eindringt.

Bitumen-Schweißbahnen (Dachpappe zum Verschweißen)

Info

Grafik listet fünf Arten von Bitumen-Schweißbahnen auf: besandet, talkumiert, beschiefert sowie Varianten mit Kupfer- oder Aluminium-Einlage.
Bitumen ist ein zähflüssiges Erdöl-Produkt, mit dem Dachpappe wasserbeständig abgedichtet wird. © Dachdecker.com

Auch Bitumen-Schweißbahnen bestehen aus einer Trägerschicht aus Glasfaser oder Kunststoff. Diese ist beidseitig mit Bitumen beschichtet. Die Dachpappe zum Verschweißen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen:

  • besandete Schweißbahnen (zumeist als Trennlage; werden in der Regel durch weitere Schichten ergänzt)
  • talkumierte Schweißbahnen (als Unterlage, auf der weitere Schweißbahnen aufgeflämmt werden)
  • beschieferte Schweißbahnen (als Oberlage; werden aufgeschweißt und sind UV-undurchlässig)
  • Schweißbahnen mit einer Einlage aus Kupfer (häufig eingesetzt als Wurzelschutz für begrünte Dachflächen)
  • Schweißbahnen mit einer Einlage aus Aluminium (werden zumeist als Dampfsperren eingesetzt)


Verarbeitung

Die Bitumen-Beschichtung wird während des Ausrollens der Dachpappe von einem Fachmann mithilfe eines Schweißgerätes verflüssigt. Durch Überlappungen lassen sich die Bitumenbahnen auf diese Weise fest miteinander verbinden. Hierbei ist Fingerspitzengefühl und Know-how vonnöten, da bei falscher Verschweißung die Bahnen sich wieder ablösen oder durchlässig werden können.
Zumeist werden sie mehrlagig verarbeitet. Inwieweit eine Mehrfach-Verlegung notwendig und sinnvoll ist, muss ein Fachmann vor Ort einschätzen. Hierfür können Sie über unser Portal einen Besichtigungstermin mit einem Fachmann aus Ihrer Region vereinbaren. Dieser kann Sie umfassend beraten und Ihnen die richtige Art der Dachbeschichtung empfehlen.

Einsatzgebiete

Das Verschweißen ermöglicht eine wasserfeste Verbindung – auch bei dauerhaftem und hohem Wasserdruck. Deswegen werden Bitumen-Schweißbahnen als Dachhaut von Flachdächern oder zur Abdichtung von Schwimmbädern verwendet.
Die Verarbeitung ist jedoch kompliziert und aufwendig. Auch ein späteres Entfernen der Dachpappe setzt spezifische fachliche Qualifikationen voraus.

Kosten

Die Kosten für Bitumen-Schweißbahnen sind höher als für Dachabdichtungsbahnen. Dafür jedoch sind sie wesentlich haltbarer, wasserbeständiger und langlebiger. Je nach Ausführung und Beschichtung kostet der Quadratmeter im Baustoffhandel zwischen 3 und 6 Euro. Für genauere Informationen zu den Preisen von Dachpappe können Sie hier auf unserem Portal einen weiteren Artikel zu Rate ziehen.

Neben dem Dachpappen-Preis müssen Zubehör- und Arbeitskosten des Dachdeckers eingeplant werden. Um hier genau kalkulieren zu können, sollten Sie sich einen unverbindlichen Kostenvoranschlag von einem Profi erstellen lassen.



Dachpappe richtig entsorgen

Wo noch Teerpappe verlegt ist, sollten Sie diese durch Bitumenbahnen ersetzen lassen, da alte Dachabdichtungen durch ihre Schadstoffbelastung ein Gesundheitsrisiko darstellen. Genauere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen für Dachpappe und den enthaltenen Schadstoffen können Sie im Schadstoffkataster des TÜV Nord nachlesen.

Das Entfernen der geteerten Bahnen sollten Sie unbedingt einem Experten überlassen. Um die Schichten abzulösen, verwendet dieser sogenannte Dachstripper. Mit ihnen lässt sich die Dachpappe so schneiden, dass keine krebserregenden Stoffe in die Umwelt gelangen können.

Auch bei der Entsorgung von Dachpappe sind bestimmte Vorschriften einzuhalten, die mit der jeweiligen Schadstoffkonzentration der Pappart zusammenhängen.

Fazit

Dachpappe wird zur Abdichtung von allen Formen von Flachdächern verwendet. Dabei kann zwischen Dachabdichtungsbahn und Bitumen-Schweißbahn unterschieden werden. Je nach Gegebenheiten am Dach und der gedachten Verwendung der Fläche muss entschieden werden, welche Methode zum Einsatz kommt. Bei dieser Entscheidung sowie bei mit Verarbeitung an sich sollten Sie sich an einen Fachmann wenden! So werden Verarbeitungsmängel ausgeschlossen und Sie erhalten stressfrei ein fachgerecht gedämmtes Dach! Nutzen Sie daher unser kostenloses Online-Formular und lassen Sie sich unverbindlich Angebote von Betrieben Ihrer näheren Umgebung erstellen!

Über unsere*n Autor*in
Dachdecker.com Team
Dachdecker.com ist das Branchenverzeichnis für Dachdeckerbetriebe. Die Redaktion von Dachdecker.com erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen und Arbeiten rund ums Dach, die Eindeckung oder die Wärmedämmung.